Ilse Durchner wuchs in Kirchbach auf und hat fünf Geschwister, die Eltern hatten das bekannte Reisebüro „Wulfenia“. So musste sie bereits sehr früh große Verantwortung übernehmen. Durch die „Weltoffenheit“ der Eltern ist sie von klein auf viel herumgekommen und hat dadurch auch andere Länder sowie Kulturen kennenlernen dürfen. „Ich hatte eine sehr schöne Kindheit, die geprägt war von viel Liebe und Anerkennung“, sagt sie heute. Sie arbeitete als Kindermädchen in Mailand, war als Au Pair in Paris und arbeitete im Unternehmen der Eltern. In den Wintermonaten in der Skischule Sölle am Nassfeld lernte sie ihren jetzigen Mann kennen und lieben. 1983 kam die erste Tochter Eva-Maria zur Welt, dann 1986 die zweite Tochter Elisabeth und schließlich 1988 Sohn Leopold junior. Im Jahr 1985 übernahm ihr Mann Leopold die Bau- und Kunstschlosserei von seinem Vater und arbeitete mit großer Leidenschaft bis zum Pensionseintritt. In den letzten Jahrzehnten wurde das Elternhaus aus- bzw. umgebaut, wodurch sie sich eine hohe Lebensqualität geschaffen haben. Die Kinder entschieden sich allerdings gegen eine Weiterführung des Familienbetriebes und absolvierten stattdessen eine universitäre Ausbildung. Sie sind heute in anderen Bereichen erfolgreich tätig.
Gegründet als Verschönerungsverein
Der jetzige Kulturverein wurde 1958 von Ing. Andreas Wald gegründet und war der Nachfolger des, vom bekannten Maler Hans Sellenati gegründeten Verschönerungsvereins. Es wurden immer wieder große Veranstaltungen organisiert oder Broschüren aufgelegt. „Seit meiner Wahl zur Obfrau konnte der Verein zwei weitere Bücher von Dr. Erich Lamprecht präsentieren“, so die rührige Vereinsobfrau. Mittlerweile zählt der Kulturverein rund 350 Mitglieder. Kräftige Unterstützung erhält sie von ihrer Tochter Eva-Maria sowie deren Mann Alexander. Weitere Mitglieder im Vorstand sind neben Sladana Valkai noch Peter Bernik. Anlässlich des 60jährigen Jubiläums wurde ein Projekt gestartet mit dem Titel „Häuser erzählen Geschichten“, welches sehr gut angenommen wurde. Die Idee dazu stammte von Sohn Leopold, welcher sich in seinem Studium auf das Thema „Regionale Entwicklung“ spezialisiert hat. „Im Moment sind wir bei 43 montierten Hausgeschichtstafeln und weitere sieben sind in Vorbereitung“, sagt sie, es melden sich immer wieder neue Interessenten.
Ausblick
Es gibt kaum einen Ort im Gailtal, der so eine große Anzahl an wunderschönen Häusern aufweist. Nach dem Brand im Jahr 1903 wurden sie gleich wieder aufgebaut und bilden seitdem ein wunderschönes Ortszentrum. „Wir als Kulturverein sind bemüht, dass wir den Ort mit Literatur, Kunst, Musik und Präsentationen von namhaften Persönlichkeiten versorgen“, meint Ilse Durchner. Im heurigen Jahr gibt es im Herbst noch einen Vortrag über die Architektur der Bauhausfrauen mit Evi Gressel sowie eine Buchpräsentation der Familiengeschichte von Dr. Georg Lexer. Im nächsten Frühjahr ist eine Kulturfahrt zu den „Nachbarn“ nach Italien geplant. Der Kulturverein aus Tolmezzo war bereits zweimal zu Gast in Kötschach-Mauthen und bereitet ein Tagesprogramm vor. „Als große Aufgabe für die Zukunft sehe ich die Integration der Jugend in unsere Vereinsarbeit, damit der Fortbestand des Kulturvereines auch für die Zukunft gesichert ist“, so die Obfrau.