Die Coronakrise hat zu einem Fahrrad-Boom geführt und auch für den Herbst ist mit neuen Rekordwerten beim Radfahren zu rechnen, betont der VCÖ. Dabei wurde bereits in der Vor-Corona-Zeit im Herbst durchaus fleißig in die Pedale getreten.
„Wenn wir Alltagswege mit dem Rad fahren, kommen wir auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung. Damit stärken wir unser Immunsystem, beugen Krankheiten vor und Bewegung wirkt sich auch positiv auf die Stimmung aus, Stresshormone werden abgebaut“, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf die positiven Gesundheitswirkungen von Radfahren hin.
Alltagswege mit dem Fahrrad
Kärntnerinnen und Kärntner, die Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen, tun sowohl ihrer eigenen Gesundheit als auch der Gesundheit der Mitmenschen Gutes, betont der VCÖ. Denn wer in die Pedale tritt, verbrennt Kalorien statt Diesel und Benzin und verursacht keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe, wie Feinstaub oder Stickoxide. Zusätzlich wird das Klima geschont. 1.000 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, vermeidet rund 200 Kilogramm CO2 – und reduziert bei aktuellen Spritpreisen allein die Spritkosten um rund 90 Euro.
Der VCÖ hat Tipps für das sichere Radfahren im Herbst zusammengestellt. Im Herbst ist besonders auf eine gute Sichtbarkeit zu achten. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein sogenanntes Standlicht, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiter leuchtet. Es ist darauf zu achten, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgestattet ist: Nach vorne ist ein weißer Rückstrahler vorgeschrieben, nach hinten ein roter, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Neben Rückstrahlern an den Pedalen sind seitlich orange-gelbe Rückstrahler (sogenannte Katzenaugen) oder alternativ dazu reflektierende Reifen vorgeschrieben.
Achtsam fahren!
Wichtig ist, achtsam zu fahren. So kann nasses Laub die Fahrbahn rutschiger machen, insbesondere in Kurven. Wer das Fahrrad im Frühjahr und Sommer viel genutzt hat, sollte das Fahrrad einem Service unterziehen.
Das Potenzial, dass in Kärnten mehr Rad gefahren wird, ist groß. So sind sechs von zehn Autofahrten kürzer als zehn Kilometer, vier von zehn kürzer als fünf Kilometer. „Viele Autofahrer sind auch Radfahrer. Das Fahrrad ist auch ein Individualverkehrsmittel. Die Erfahrung zeigt: Wird die Rad-Infrastruktur verbessert, motiviert das zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad“, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger.
Der VCÖ spricht sich daher für den verstärkten Ausbau der Rad-Infrastruktur aus. In den Regionen sind zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet und Bahnhof sichere Radverbindungen wichtig. Eine gute Radverbindung zum Bahnhof ermöglicht Pendlerinnen und Pendlern, mit dem Fahrrad statt dem Auto zum Bahnhof zu fahren. Im Ortsgebiet hilft neben dem Ausbau von Radwegen auch Verkehrsberuhigung, damit mehr Personen mit dem Fahrrad fahren.
VCÖ-Tipps zum sicheren Radfahren im Herbst
1. Besonders aufmerksam und umsichtig fahren
2. Auf gute Beleuchtung achten, als Rücklicht ist ein Standlicht zu empfehlen. Sichtbarkeit bringt Sicherheit.
3. Darauf achten, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgerüstet ist (weißer Rückstrahler nach vorne, roter Rückstrahler nach hinten, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein; seitliche Rückstrahler oder reflektierende Reifen und Rückstrahlern an den Pedalen)
4. Auch helle Kleidung erhöht die Sichtbarkeit
5. Auf gut funktionierende Bremsen achten
6. Die Fahrbahn kann durch nasses Laub rutschiger sein, daher besonders bei Kurven und Brücken achtsam sein. Auch Straßenbahnschienen oder Kanaldeckel sind bei Nässe rutschiger.
7. Reifen mit gutem Profil verbessern die Bodenhaftung.
8. Kette reinigen und ölen. Wer seit dem Frühjahr viel Rad gefahren ist, sollte das Fahrrad einem Service unterziehen (lassen).
9. Nieselregen ist im Herbst häufig. Regenhose und Regencapes sorgen dafür, trocken ans Ziel zu kommen.
Quelle: VCÖ 2020