Renate Jonach ist in Nötsch aufgewachsen. Nach der HBLA Villach sammelte sie Erfahrungen im Büro, in der Gastronomie und in der Personalverrechnung. Heute lebt sie mit ihrem Mann Robert, Wetterwart am Dobratsch, und den beiden Söhnen Emil (18) und Konrad (16) in einem Mehrgenerationenhaus in Saak. Neben Familie und großem Garten widmet sie sich mit Begeisterung ihren Vereinen und Projekten. Renate zeigt, wie sehr eine einzelne Person das Dorfleben prägen kann. Mit ihrer Energie, Herzlichkeit und Offenheit ist sie ein Vorbild – und ein Beweis dafür, dass Tradition und Moderne im Gailtal Hand in Hand gehen.
Gailtal Journal: Frau Jonach, was bedeutet Ihnen Ihre Heimat Saak?
Renate Jonach: Ich bin hier tief verwurzelt. Wenn ich die Haustür öffne, stehe ich im Garten, hinter mir der Dobratsch, gegenüber der Oisternig – und ein paar Schritte weiter sehe ich den Reißkofel. Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen. Aber es sind nicht nur die Berge, sondern vor allem die Menschen, die mich mit diesem Ort verbinden: Familie, Freunde, Nachbarn. Dieses Gefühl von Heimat ist für mich unbezahlbar.

Sie engagieren sich stark im Slow Food Village. Was motiviert Sie dazu?
Eigentlich war das gar nicht geplant. 2021 bin ich dazugekommen, weil mich unsere Kräuterexpertin Angelika Blattnig begeistert hat. Sie arbeitet unermüdlich mit den Kindern – vom Saatkorn bis zur Kartoffelsuppe. Es ist so wichtig, dass Kinder erleben, wie gut einfache, regionale Lebensmittel schmecken. Besonders stolz bin ich auf unsere „Vier-Jahreszeiten-Märkte“, wo Produzenten, Handwerker und Nachbarn zusammenkommen. Da spürt man, wie lebendig ein Dorf sein kann.
Sie sind auch Obfrau des Sparvereins im „Lindenwirt“. Was bedeutet Ihnen dies?
Ganz ehrlich: Es geht längst nicht mehr ums Geld. Natürlich freut man sich am Jahresende über ein paar Scheine, aber das Wichtigste ist das Miteinander. Zweimal im Monat treffen wir uns im Gasthaus, reden, lachen, tauschen Neuigkeiten aus. In einer Zeit, in der vieles digital geworden ist, ist das echte Gespräch im Wirtshaus ein Schatz.

Durch Ihre Hündin Luna kamen Sie zur Rettungshundebrigade?
Das war ein Zufall – oder besser: es ist mir zugefallen. Luna kam als Tierschutzhund zu uns, und bei einem Spaziergang traf ich auf die Staffel Gailtal. Heute unterstütze ich als geprüfte Helferin die Teams bei Training und Einsätzen. Hunde retten Menschenleben – das ist eine unglaublich sinnvolle Aufgabe. Besonders stolz bin ich, dass ich zusätzlich die Ausbildung in Krisenintervention für Einsatzkräfte machen durfte.
Gibt es ein Fest, das Ihnen besonders am Herzen liegt?
Ganz klar: der Saaker Kirchtag! Für mich ist das wie eine fünfte Jahreszeit. Schon als Kind war ich vom „Kirchtagsvirus“ infiziert. Ich liebe es, Familie und Freunde einzuladen, aufzukochen und gemeinsam zu feiern. Für andere mag dies Stress sein – für mich ist es pure Freude.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Privat wünsche ich mir Gesundheit für meine Familie. Im Ehrenamt wünsche ich mir, dass mehr Menschen den Mut haben, sich einzubringen. Vereinsleben ist nicht immer konfliktfrei, aber es schenkt so viel: Gemeinschaft, Zusammenhalt und Dankbarkeit.









































