Multitasking zwischen Kunst & Therapie

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Elisabeth Binter (67) ist eine vielseitige und renommierte Künstlerin. Die gebürtige Neudorferin kann mittlerweile auf vierzig Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen
im In- und Ausland verweisen.

Für Künstlerin Elisabeth Binter ist Ihre Mutter das Vorbild

Laufend ist eine Ausstellung mit Akten in Slowenien zu sehen. Viel Freude machen ihr Projekte mit jungen Menschen und sie kann diese mit Kreativtraining zu außergewöhnlichen Kunstwerken motivieren. „Bereits als Kind habe ich mit voller Bewunderung meiner Mutter Margot Kuglitsch beim Zeichnen zugeschaut, auch meinem Bruder, dem ehemaligen Botschafter Franz-Josef, der sich sein Studium mit Straßenmalerei verdient hat“, so die Künstlerin, die in ihrem Atelier in Klagenfurt/Viktring lebt.

Angefangen als Krankenschwester

1989 ist Binter nach Klagenfurt gezogen und war nach Absolvierung der Fachschule für Wirtschaftliche Frauenberufe und der Schwesternschule viele Jahre im Krankenhaus als Diplomgesundheits- und Krankenschwester tätig. Binter: „Durch den wechselhaften Dienstplan konnte ich meinem Hobby schwer nachkommen. Erst als ich als arbeitsmedizinische Assistentin in einen großen Konzern wechselte und geregelte Dienstzeiten hatte, konnte ich mich intensiver mit dem Zeichnen und Malen beschäftigen“.

Malseminare

Binter hat viele Malseminare bei diversen Künstlern besucht. Unter den Dozenten finden sich Namen wie Susanne Axmann, Luca Anticevic, Kurt Cervenka, Giselbert Hoke, Werner Lössl, Johanna Sadoudig, Herbert Schwei und viele andere. Die „Freie Akademie für Kunst und Literatur Kärnten“ hat sie im Jahre 2008 mit der Meisterklasse abgeschlossen. „In diesen vier Jahren war mein Lehrmeister Luca Anticevic, gemeinsam haben wir die Technik des „Ölziehens“ kreiert.

Was sind Ihre Lieblingsmotive?

Binter: „Landschaft, Blumen und der menschliche Körper in verschiedenen Techniken: Aquarell, Pastellkreide, Öl und Mischtechnik. Mit der Mal- und Gestaltungstherapie habe ich vor 20 Jahren in der Ordination meines 2017 verstorbenen Mannes in St. Veit begonnen. Meinen Grundberuf mit Malen und Gestalten zu verbinden, war für mich schon eine jahrelange Vision. Erst kürzlich habe ich den zweijährigen Kurs für Gestaltungspädagogik nach Albert Höfer abgeschlossen“.

Seminare sogar in Justizanstalt

Aktuell arbeitet Binter als Lebens- und Sozialarbeiterin mal- und gestaltungstherapeutisch in ihrem Atelier mit Frauen und vor Ort mit Menschen aus sozialen Randgruppen. Binter: „Eine große Herausforderung und besondere Erfahrung waren Seminare in der Justizanstalt und im Frauenhaus“.

Gibt es auch eine Ausstellung in Hermagor?

„Ja, würde ich sehr gerne machen und das Heimatmuseum wäre auf Grund der großen Bilder ein idealer Ort. Bis Ende September gibt es unter dem Namen „Kunst in den Hügeln“ eine Ausstellung in Brda/SLO. In Vorbereitung sind Bilder für eine Einzelausstellung in St. Veit a. d. Glan und Ölbilder für eine Galerie in Monfalcone.

Sie sind auch im Sozialen sehr engagiert?

„Soziales Engagement war und ist mir ein lebensbegleitendes Anliegen. Seit 30 Jahren bin ich Lehrbeauftragte des Roten Kreuzes und habe auch zehn Jahre in ganz Österreich bei einer großen Firma Erste Hilfe unterrichtet. Als Präsidentin des Soroptimistinnen Club St. Veit/Glan habe ich das mir wichtige Leseprojekt an der Volksschule initiiert. Ein neues Projekt beginne ich als Kreativtrainerin in der St. Veiter sowie in der Volksschule Viktring“. Privat hat die Mutter einer Tochter noch zwei Geschwister und war 28 Jahre mit Dr. Ewald Binter verheiratet.