Winterliche Zeckenaktivität: Auch in der kalten Jahreszeit eine Gefahr
Die Hauptsaison für Zecken bleibt zwar der Sommer, aber die Annahme, dass man im Winter vor diesen Blutsaugern sicher ist, ist längst überholt. Zwischen Dezember und Januar wurden bereits drei FSME-Fälle gemeldet. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 162 Menschen aufgrund einer FSME-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert. Diese Zahlen spiegeln einen kontinuierlichen Anstieg der Fälle in den letzten Jahren wider. Früher galten insbesondere Tirol und Vorarlberg als relativ sicher vor FSME, doch auch diese Regionen sind inzwischen betroffen. Der Klimawandel verändert das Verbreitungsgebiet der Zecken kontinuierlich, sodass sie heute auch in höheren Lagen und in städtischen Gebieten zu finden sind. In Wien zum Beispiel, insbesondere im Grüngürtel, auf der Donauinsel und in großen Parkanlagen, muss man ebenfalls mit Zecken rechnen. „Ganz Österreich gilt mittlerweile als Endemiegebiet“, so Dr. Albrecht Prieler, Impfreferent der Ärztekammer Burgenland.
Wo leben Zecken wirklich?
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Zecken vor allem von Bäumen fallen. In Wirklichkeit leben die meisten Zecken jedoch in niedriger Vegetation, wie Gras, Sträuchern und Unterholz. Der Mensch ist meist ein zufälliges Opfer, das beim Vorbeigehen eine Zecke abstreift, die dann auf der Haut weiterkrabbelt, bis sie eine unbedeckte Stelle findet. Besonders Kinder sind aufgrund ihrer Größe und ihrer Spielgewohnheiten in diesen Gebieten gefährdeter als Erwachsene.
Studie zeigt: Besonders junge Erwachsene sind oft uninformiert
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ergeben, dass 79 % der Befragten in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Schweden ein grundlegendes Bewusstsein für FSME haben. Besonders in der Altersgruppe der 18-30-Jährigen zeigt sich jedoch ein Mangel an Wissen. 34 % der Befragten in dieser Altersgruppe waren sich der Risiken von FSME nicht bewusst. Am besten informiert sind die 51-65-Jährigen. Diese Erkenntnis könnte erklären, warum die Durchimpfungsrate in den letzten Jahren gesunken ist.
Impfung ist der beste Schutz – Jetzt den Impfpass prüfen
Die Zecken-Hochsaison steht vor der Tür, und es ist an der Zeit, den eigenen Impfstatus zu überprüfen. Wer seine FSME-Impfung zuletzt vor mehr als fünf Jahren erhalten hat, sollte sich eine Auffrischung holen. Personen über 60 Jahre sollten sich bereits nach drei Jahren auffrischen lassen. Wer noch nie gegen FSME geimpft wurde, sollte nicht länger warten und sich mindestens zwei Teilimpfungen verabreichen lassen, um für die aktuelle Saison geschützt zu sein. „Die Impfung gegen FSME schützt nicht vor Borreliose“, erklärt Dr. Prieler, „deshalb sollte man sich nach jedem Aufenthalt in entsprechenden Gebieten trotzdem nach Zecken absuchen und diese gegebenenfalls entfernen.“ Bei Borreliose hat man gute Chancen, eine Infektion zu vermeiden, da es bis zu einem Tag dauern kann, bis das Bakterium von der Zecke auf den Menschen übertragen wird. Weitere Informationen zur FSME-Impfung und Zeckenschutz sind unter www.zecken-impfung.at erhältlich.