Netzwerker „senza confini“

Kötschach-Mauthen -

Ingo Ortner (56) aus Mauthen ist als anerkannter Marketing- und Medien-Experte laufend bemüht, Vorurteile abzubauen und Menschen verschiedener Interessen zum konstruktiven Miteinander im Reden und im Tun zu motivieren.

Koordinator und Netzwerker Ingo Ortner

Seinen strategischen Weitblick hat sich der pragmatische und geradlinige Gailtaler Vorausdenker, nach seinem Wirtschaftsstudium und nach einigen Jahren in der ORF-Werbung, mit einer selbständigen Werbeagentur in Wien von der Pike auf selbst erarbeitet.
Vor nunmehr 13 Jahren hat Ortner – nach über 30 Jahren Wien – gemeinsam mit seiner Partnerin Martina und den beiden Kindern Leo und Lara – seine Heimat als endgültigen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt wiederentdeckt und ist nach Mauthen zurückgekehrt.

Ingo Ortner mit Martina, Kinder Leo und Lara

Als überaus erfolgreicher Netzwerker bringt sich der leidenschaftliche Koordinator überall dort ein, wo es Sinn macht, Menschen für eine gemeinsame Sache realistisch zu begeistern und zusammenzuführen.

Hotspot Plöckenpass

Spätestens seit der Fertigstellung des Felbertauerntunnels (Verkehrsfreigabe 1967) gab es bereits mehrmals Überlegungen und konkrete Pläne für einen wintersicheren Ausbau des Plöckenpasses, wobei sich ein Scheiteltunnel mehr und mehr als sinnvollste Variante herauskristallisiert hat. Der Felssturz vom 02. Dezember 2023 auf italienischer Seite und die damit verbundene Komplettsperre des Passes für über ein Jahr befeuerten wieder die Diskussionen über einen Umbau der Strecke.

Grenz-Treffen am 17.08.25


Bei allem Für und Wider darf dabei nicht vergessen werden, dass der Plöckenpass für Autofahrer ein wesentlicher Abschnitt der kürzesten Strecke (ca. 400 km) zwischen München und Triest ist.

500 Tage

Die Komplettsperre des Plöckenpasses für die umfassenden Reparaturarbeiten bis zur zeitweisen Wiedereröffnung am 14. April 2025 dauerte 500 Tage! In einer detaillierten Grafik hat Ingo Ortner alle stattgefundenen Gesprächs-Aktivitäten und Besprechungen während dieser langen Zeit akribisch dokumentiert und dargestellt. Etliche davon sind durch sein Engagement und seine guten Kontakte zustande gekommen bzw. war er bei vielen Meetings – auch auf italienischem Boden und an der Staatsgrenze am Plöckenpass – persönlich dabei und hat die jeweiligen Inhalte in Form von Presse-Aussendungen umfassend dokumentiert. Ortners perfektes Italienisch war dabei klarerweise ein wesentliches und wertvolles Tool.

Strategie und Ziel

In Gesprächen mit dem Gailtal Journal stellt Ingo Ortner klar: „Wir hätten jetzt eine historische Chance. In nicht weniger als 45 Treffen zwischen Politikern aller Ebenen, Wissenschaftlern, Geologen, ANAS, Straßenbau-Experten und Finanz-Persönlichkeiten hat sich gezeigt, dass die Zeit für eine ganz wichtige Entscheidung im Zusammenleben mehrerer Regionen offensichtlich gekommen ist. Für dieses Ziel darf es keine geografischen Grenzen und auch keine politischen Grenzen geben. Es geht um eine Lebensader mit Geschichte und Herausforderungen für die Menschen der angrenzenden Alpen-Regionen Bayern, Salzburg, Tirol, Kärnten und Friaul.“

Grenzüberschreitend ist die Stimmung mehr als positiv: LH-Stv. Martin Gruber, Ettore de la Grennelaise (ANAS), Assessore Cristina Amirante, LR Gaby Schaunig

Fakten

Ingo Ortner, der engagierte Netzwerker, resümiert: „Die Entscheidung fiel im Sommer 2025: Alle Bürgermeister der Carnia und die Regionalregierung einigten sich auf einen Scheiteltunnel von vier Kilometern Länge. Diese Lösung ist technisch machbar, finanzierbar – auch mit Unterstützung der EU und der Europäischen Investitionsbank – und mit den strengen Anforderungen von Naturschutz, Alpenkonvention und Natura2000 vereinbar. Die Straßenvariante wurde verworfen, weil sie erhebliche Eingriffe in sensible Lebensräume bedeutet hätte. Präsident Massimiliano Fedriga wird im September offiziell nach Kärnten reisen, um die Entscheidung zu übermitteln. Für den Herbst ist damit die historische Einigung zwischen Kärnten und Friaul-Julisch Venetien in Reichweite. Auf das klare italienische „JA“ zum Scheiteltunnel sollte auch auf Kärntner Seite das Projekt mit einem klaren „JA“ beantwortet werden.
Bürgerinitiativen, die sich seit Jahren für Entlastung, Sicherheit und nachhaltige Lösungen einsetzen, sind zu begrüßen. Doch Verbesserungen gelingen nur dann, wenn wir sie gemeinsam angehen – grenzüberschreitend und zukunftsorientiert.
Der Transitstreit, zu oft unnötig emotional und blockierend geführt, kann sich mit der Entscheidung am Plöcken in eine konstruktive Richtung wenden. Die Lebensader München–Triest bleibt bestehen, wird sicherer und moderner – und erhält durch ein starkes, gemeinsames Signal aus Kärnten und Friaul-Julisch Venetien neue Zukunftsperspektiven. Jetzt ist es Zeit, nicht mehr nur zu reden, sondern zu handeln.”

Befürworter

Neben allen Bürgermeistern beiderseits der Staatsgrenze bekennen sich darüber hinaus folgende Persönlichkeiten ganz klar zum Scheiteltunnel:
Enzo Unfer aus Timau, ehem. Direktor der Europäischen Investitionsbank, der die attraktiven finanziellen Umsetzungsmöglichkeiten schon mehrfach vor Politikern und Vertretern von Verwaltung und Wirtschaft präsentiert hat, zuletzt auch Herrn Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi.

BH Pansi, Siegi Kogler, Enzo Unfer, Ingo Ortner


Raphael Gressel, seines Zeichens großer Waldbesitzer und Bezirksjägermeister im Bezirk Hermagor, der im Falle der Scheiteltunnel-Lösung den Hauptverkehr ohnehin durch den Tunnel sieht, und sich die bestehende Pass-Straße als touristischen Hotspot vorstellen kann.

Bez. Jägermeister Raphael Gressel

Finanzlandesrat i.R. Max Rauscher aus Hermagor: „Ein Scheiteltunnel wäre ganz klar die optimalste Lösung. Ich war schon vor 50 Jahren in ähnliche Gespräche eingebunden. Bei solchen Projekten muss man einfach in größeren Kategorien denken, da geht es um Verbände und touristische Regionen. Die vorhandenen Gemeinde-Ebenen allein sind dafür zu klein. Für den Raum Kötschach ist der Plöckentunnel genauso wichtig wie das Nassfeld für den Raum Hermagor. Wenn wir was bewegen wollen, dann nur gemeinsam! Jetzt will Italien konkret was machen, auf diesen Zug müssen wir aufspringen. Auch die Jugend muss aufwachen, es geht um Arbeitsplätze!“

LR i.R. Max Rauscher und Enzo Unfer ehem. Direktor der Europäischen Investitionsbank