Fehlbelastungen haben ernste Folgen
Wenn psychische Belastungen dauerhaft zu hoch sind, spricht man von einer Fehlbelastung. Die Konsequenzen können gravierend sein: Depressionen, Burnout oder sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mögliche Folgen. Für Neumayer-Stickler steht daher fest: Es braucht einen Kurswechsel in den Betrieben – weg von Einzelmaßnahmen und hin zu fairen, gesunden Arbeitsstrukturen. „Gesunde Arbeit darf keine persönliche Glückssache sein, sondern muss eine Frage der Verantwortung und der Strukturen werden“, betont sie. „Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können Menschen langfristig gesund arbeiten.“
Verantwortung der Betriebe gefordert
Der ÖGB fordert, dass Unternehmen ihre gesetzliche Verantwortung ernst nehmen. Neben körperlicher Sicherheit müsse auch die psychische Gesundheit fixer Bestandteil der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung sein. Nur so könne nachhaltiger Gesundheitsschutz gelingen – und das komme letztlich auch den Betrieben selbst zugute: Zufriedene, gesunde Mitarbeiter:innen sind produktiver, kreativer und bleiben länger im Unternehmen.
„Gesund aus der Krise“ wird verlängert
Ein positives Signal gibt es dennoch: Das Sozialministerium verlängert das erfolgreiche Projekt „Gesund aus der Krise“, das psychosoziale Unterstützung für Kinder und Jugendliche bietet. „Dieses Angebot ist ein wichtiges Zeichen – niemand darf mit seelischer Belastung allein gelassen werden“, sagt Neumayer-Stickler abschließend. Der ÖGB begrüßt die Verlängerung ausdrücklich und fordert gleichzeitig, dass ähnliche Unterstützungsmaßnahmen auch in der Arbeitswelt zur Selbstverständlichkeit werden.