Sie ist über 100 Jahre alt

Treßdorf -

Dora Stattmann aus Treßdorf im Oberen Gailtal wurde am 9. Februar 1921 geboren und feiert somit ihren 102. Geburtstag. Gesundheitlich geht es ihr noch recht gut und sie sprüht vor Lebensenergie. Ihr liebstes Hobby ist heute das tägliche Kartenspielen und sie beschreibt sich selbst als äußerst gläubig.

Von Wilfried Buchacher

Bereits mit 14 Jahren verließ sie ihr Elternhaus beim vlg. „Rupp“ in Oberforst bei Reisach und zog nach Treßdorf zu ihrer ältesten Schwester. Sie war vierzehn Jahre älter als sie und es brauchte dringend „Verstärkung“ im landwirtschaftlichen Bereich bei Familie Rettl vlg. „Eder“. Hier blieb sie dann insgesamt elf Jahre und heiratete dann mit 25 Jahren auf die andere „Straßenseite“, wie sie es betont, den Schustermeister Georg Stattmann. Sein Vater war auch Sattler- sowie Tapezierer und der Hausname „Sattler“ ist bis heute geblieben. „Er war fünfzehn Jahre älter als ich, aber dies war für die damalige Zeit keine Seltenheit“, meint Dora. Ihr Mann starb aufgrund eines Verkehrsunfalles, daher ist sie bereits seit vielen Jahrzehnten Witwe. Geistig ist sie allerdings noch voll „fit“ und erfreut sich guter Gesundheit. Der Ehe entstammten insgesamt vier Kinder, die älteste Tochter Alberta ist in St. Daniel verheiratet, Sohn Georg war Hausbesitzer in Treßdorf, er ist leider 2017 verstorben. Sohn Rudolf (Rudi) wanderte vor insgesamt 49 Jahren nach Südafrika aus und Tochter Gisela (Gisi) lebt in Stranig, ganz in der Nähe. Im Haus selbst in Treßdorf Nr. 20 wohnt Dora Stattmann gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter Margarethe (Greti) sowie Enkelsohn Wolfgang. Zur Familie zählen heute elf Enkelkinder und vierzehn Urenkelkinder.

Bei der Heirat mit Schustermeister Georg Stattmann

Gläubige Christin

Die Treßdorferin ist immer schon ein sehr gläubiger Mensch gewesen und besuchte bis vor einigen Jahren noch jeden Sonntag die Heilige Messe. Heute geht es leider nicht mehr und sie verfolgt dies im Radio. Jeden Tag gibt es ein Gebet in der Früh, zu Mittag und am Abend. „Ich habe immer schon sehr viel gebetet und der Glauben hat mir im Leben sehr viel gegeben“, vertraut sie uns an. Heute kommt der Herr Pfarrer gerne bei ihr persönlich vorbei und spendet ihr die heilige Kommunion. Fast könnte man meinen bzw. entsteht der Eindruck, dass sie der Herrgott „vergessen“ hat und sie betet auch für eine gute Sterbestunde. Gesundheitlich klagt die über einhundert Jährige über fast keine dauerhaften Schmerzen, sie benützt als Hilfsmittel ein Hörgerät und benötigt sehr wenig an ständigen Medikamenten. Ein „Geheimrezept“ für ihr langes Leben gibt es nicht. Eine sehr große Leidenschaft von ihr ist allerdings das Kartenspielen und es vergeht kein Tag, wo nicht im Hause Stattmann gespielt wird.

Vor rund drei Jahrzehnten flog sie nach Südafrika

Auslandsreise

Man möchte es kaum glauben, aber vor rund dreißig Jahren besuchte sie ihren ausgewanderten Sohn in Südafrika und hat ihr die Reise sehr gefallen. Dora Stattmann war ebenso eine begeisterte Laienspielerin und brachte sich gerne bei der Laienspielgruppe Treßdorf oder beim Seniorenclub ein. Früher wurde beim Stattmann in Treßdorf auch viel vermietet und gab es mit den „Sommerfrischlern“ einen regen Erfahrungsaustausch. Nicht fehlen darf am Abend ein Gläschen Wein oder ein „Stamperl“, das rundet den Tagesablauf der über 100-jährigen Pensionistin entsprechend ab. Herzlichen Glückwunsch vom Gailtal Journal zu dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit, die durch ihre ruhige und vor allem bescheidene Art sowie ihre Fröhlichkeit immer und überall sehr beliebt ist!