Singend durchs Leben

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Der allseits bekannte und beliebte Gitschtaler Musik-Pädagoge Hans Hubmann erzählt anlässlich der Pensionierung aus seinem Leben.

Prof. Hans Hubmann am Klavier mit wertvollen Erinnerungen an seine zahlreichen Schülerinnen und Schüler

Auch wenn der stets positiv denkende und sympathische 65-jährige „Mr. BORG-Chor“ offiziell seit 1. November 2025 im Ruhestand ist, stellt er im Gespräch mit dem Gailtal Journal klar: „Plötzlich ohne Chormusik zu sein, wäre für mich schwer vorstellbar, deshalb bin ich sehr froh, mit dem Vokalensemble Cantus Carinthiae einen kleinen, aber feinen Kreis von Gleichgesinnten zu haben, für die es noch sehr viele wunderbare Chorwerke zu ersingen gibt.“

Werdegang

Hubmanns Elternhaus ist der stattliche „Holzmeister Hof“ in Langwiesen im Gitschtal. Dort ist er mit seinen Eltern und den beiden älteren Geschwistern Franz und Hermine im bäuerlichen Familien-Verband gut geerdet und naturverbunden aufgewachsen. „Bei uns zu Hause wurde schon immer gerne gesungen und musiziert, und als ich mich eines Tages fürs Trompetenspielen interessiert habe, hat mir der damalige Kapellmeister Johann Wastian einfach ein Instrument vorbeigebracht und eine Grifftabelle aufgeschrieben. Da ich schon Klavierkenntnisse hatte, konnte ich ihn nach kurzer Zeit mit selbst eingelernten Liedern überraschen und so landete ich wenig später als Autodidakt in der Gitschtaler Trachtenkapelle Weißbriach, der ich 35 Jahre lang angehörte, zuletzt sogar einige Jahre als Kapellmeister.“

Gitschtaler Bauern-Trio

Ausbildung

Nach der Matura am BORG Hermagor konnte Hubmann sein musikalisches Talent bei der Militärmusik in Graz weiterentwickeln, bevor er seine ersten beruflichen Erfahrungen von 1980 bis 1982 an der Raiffeisen-Bank Hermagor machte. Doch bald schon erkannte er, dass ein Leben am Schalter nicht unbedingt sein Lebens-Ziel sein würde. Also beschloss er, seine Begeisterung für Sprache und Literatur zum Lebensinhalt zu machen und absolvierte ein Deutsch-Englisch Lehramtsstudium in Graz. Nach einem Studienjahr in den USA wagte er aufgrund der schwierigen Anstellungssituation in diesen Fächern die Aufnahmeprüfung für Musik und begann noch während des Musik-Studiums mit der Unterrichtstätigkeit am BORG Hermagor. Die volle Lehrverpflichtung konnte er ab dem Jahr 1995 übernehmen.

BORG Chor – Kärntner Jugendchor des Jahres 2018

Familie

Nach der Familiengründung mit seiner vom Weissensee stammenden Frau Inge im Jahre 1995 stellte sich erfreulicherweise in den Jahren 1996 und 1998 auch Nachwuchs durch die beiden Kinder Florian und Felix ein. Doch leider wurde das aufblühende Familienglück alsbald und völlig überraschend durch eine unheilbare Krankheit und den Tod der erst 42-jährigen Mutter im Jahre 2003 dramatisch zerstört. Hubmann: „Es war ein unbeschreiblich schwerer Schicksals-Schlag für mich und die beiden Buben, die damals im Alter von sieben und fünf Jahren standen. Durch beherzte Unterstützung mütterlicherseits sowie auch durch vorübergehende Verringerung meiner Lehrverpflichtung haben wir versucht, diese harte Hürde in den Folgejahren zu überwinden. Florian, der ältere Sohn, ist heute bereits Turnus-Arzt, und Felix studiert Gesangs-Pädagogik.“

Rückblick

„Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten“ – mit diesem Zitat auf einem Erinnerungsgeschenk haben die Schüler ihrem Lehrer eine ganz besondere Freude gemacht. „Ich bin von Herzen dankbar, dass es mein Beruf sein durfte, die Schönheit und die geheimnisvolle Kraft der Musik mit so vielen Jugendlichen zu teilen“, so Hubmann. Anlässlich des Überganges in den (Un)Ruhestand gab es seitens der Cluster-Leitung durch Dr. Andreas Schuller und des Kollegiums noch eine Überraschung. „Prof. Hans Hubmann hat das Gymnasium in Hermagor mehr als drei Jahrzehnte wesentlich mitgeprägt, als Lehrer, Chorleiter, Kollege und Freund. Er hat unzähligen Schülerinnen und Schülern Wege zur Musik erschlossen und ihre besonderen Talente gefördert, Schulfeiern und Gottesdienste zu dem gemacht, was sie immer waren und sind – etwas Besonderes. Die Widmung unseres Musiksaals zum „Hans Hubmann – Saal“ anlässlich seiner Pensionierung soll Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung seiner Leistungen, vor allem aber unser aller Dankbarkeit sein.“