Wer beim “frische Luft Schnappen” derzeit über bemalte Steine stolpert, darf sich nicht wundern: Es existiert eine Facebook-Seite, an die man die Kunstwerke digital pinnen kann, indem man ein Foto der bunten Brocken in ihrer (neuen) Umgebung postet. Ob Erwachsene oder Kinder – alles haben dabei großen Spaß.
Auch dem R3 entlang findet man das #stanatour1 Kunstprojekt :
Ein paar Gedanken und Fotos dazu schickte uns Michael Amlacher aus Villach:
Es ist doch schön zu sehen, wie Menschen sich sportlich betätigen, oder sich zumindest ein wenig bewegen, um Steine zu finden, zu verteilen oder sie auf Tour zu schicken. Und, es ist richtig interessant, dass, von Technik verwöhnte Menschen, mit bemalten Steinen eine derartige Freude haben, dass sich in kürzester Zeit eine Interessengemeinschaft bildet, die Tausende Menschen in ihren Bann zieht. Die Welt steht nahezu still, aufgrund dieser elenden Pandemie, die Wirtschaft erliegt fast, aber, wir, die Steinbemaler-Sucher-Finder-und Ableger, schenken ihre Aufmerksamkeit dem, was ja schon immer auf der Welt gab – nämlich Steine. Wer hätte sich träumen lassen, dass es einmal eine Zeit geben wird, in der wir Steine durchs Land tragen werden. Wir, die dafür bekannt sind, die kleinen Dinge des Lebens gern zu übersehen. Noch vor geraumer Zeit wäre uns so mancher bunter Stein nicht mal aufgefallen, heute haben wir eine Riesenfreude, einen zu finden. Eine wunderbare Sache, mit ernsten Hintergrund. Bleibt fleißig, bleibt gesund.
So kannst du einer Familie in schweren Zeiten Trost spenden
Eine weitere Kärntnerin möchte ihren verstorbenen Ehemann im Zuge der “Stanatour” auf die letzte Reise schicken.
Bei dieser Aktion kommt Gänsehaut auf. Um ihren verstorbenen Ehemann Bernd auf „die letzte Reise“ zu schicken, bittet eine Kärntnerin auf Facebook darum, Steine bunt zu bemalen und mit #Berndstein 1982-2020 zu beschriften. Im Zuge der „Stanatour“ sollen diese Steine dann an die verschiedensten Orte getragen werden. „Malt so viele Steine ihr könnt. Tragt meinen lieben Mann auf Berge, […] und lasst ihn an wunderschönen Orten ruhen und wir werden immer wieder neue Steine sehen und an unseren geliebten Papa und meinen Bernd denken“, schreibt die Frau des Verstorbenen.
Hilf mit, Bernd auf die Reise zu schicken
Von den Steinen soll ein Foto an den schönsten Ort gemacht werden, die dann auf eine eigene Facebookseite hochgeladen werden können. „Bitte macht Fotos davon es wird bald eine Seite auf Facebook geben die ich starten werde. Dafür brauch ich nur noch die notwenige Kraft“, bittet die Kärntnerin. Bei der „Stanatour“ werden Steine gesammelt, bemalt, mit #stanatour1 versehen und in der freien Natur ausgesetzt. Gefundene Steine werden von den Mitgliedern fotografiert und mit der Angabe der beiden Postleitzahlen – wo der Stein entstanden ist und jetzt gefunden wurde – in der Gruppe gepostet. Auf diese Art wird auch der verstorbene Bernd auf Reisen gehen. Wer einen Stein mit der Beschriftung #Berndstein 1982-2020 findet, kann ihn mitnehmen, diesen an einem anderen Ort wieder ablegen und ein Foto davon auf Facebook posten. So gehen die Steine analog und digital auf.