Suspendierung oftmals nicht möglich
Wie relevant eine Suspendierung sein könnte, zeigt ein Beispiel aus einer Kärntner Schule. Bereits nach der ersten Attacke auf einen Mitschüler hätte der Schüler suspendiert werden sollen, wurde er aber nicht. Es wurde noch schlimmer: Der Schüler schlug sich selbst mit den Fäusten ins Gesicht und rastete völlig aus, sodass er einen Mitschüler sogar würgte. Das Kind wurde in krankenhäusliche Betreuung gegeben. Der Antrag auf Suspendierung wurde allerdings nicht stattgegeben.
Begleitung während des Suspendierungszeitraums wäre eine Lösung
Bei einem anderen Vorfall sei ein Lehrer einer Mittelschule des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. In Windeseile haben sich die Gerüchte rund um den Vorwurf in der Schule verbreitet. Allerdings stellte sich heraus, dass Schülerinnen das frei erfunden hatten, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch die zahlreichen Bombendrohungen weisen eine „besorgniserregende Entwicklung“ auf. Lehrer sind mit diesem Verhalten überfordert. “Es geht uns nie darum, die Kinder loszuwerden”, so Sandrieser. Eine Suspendierung und eine Begleitung von Schülern während des Suspendierungszeitraums solle eher als Lösung dienen.
“Suspendierung ist keine Lösung”
Zeit zu Handeln
Eltern seien für die Erziehung der Kinder verantwortlich und damit auch dafür, ihnen die wichtigsten Regeln und Werte des Umgangs miteinander beizubringen. “Das kann jedoch überfordern”, wissen die Elternvereine. Hier sei dann ein rechtzeitiger Beistand und eine breitere Unterstützung schon im Kleinkindalter notwendig. “Es hilft nicht, gegenseitig nach Schuldigen zu suchen, jetzt ist Handeln gefragt”, sind sich Kalles-Walter und Rainer einig. Die Elternvertreter verlangen daher “schon seit Jahren” den flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit sowie mehr Schulpsychologen. Auch eine erneute Schulmediation sei notwendig, so die Elternvereine abschließend.