12 Veranstaltungen stehen auf dem Programm:
Eröffnet wird mit einer literarisch-musikalischen Soirée, es folgen acht Konzerte, eine Lesung mit Musik, eine historische Wanderung, und den Abschluss bildet eine „Zugabe“ am 13. Oktober in Form eines Literaturspaziergangs.
Via Iulia Augusta
Die Veranstaltungsreihe, die einzige ihrer Art im Oberkärntner Raum, verknüpft unterschiedlichste musikalische Stile mit Literatur und mit der Schönheit der Landschaft – so entsteht ein kultureller Erlebnisraum abseits der Ballungszentren, mit einem reichhaltigen Angebot für das Publikum aus Nah und Fern.
»umgeblättert«
ist das Motto der Spielsaison 2023. Zur musikalischen Vielfalt gesellt sich der literarische Text. Buchseiten werden umgeblättert und Partituren. Das Umblättern funktioniert in beide Richtungen: man kann nach vor blättern oder gleich ein neues Kapitel aufschlagen, oder zurückblättern, nach-lesen, Veränderungen und Entwicklungen nachvollziehen. Es lässt jedenfalls viel Spiel- und Freiraum für Interpretation und eigene Bilder im Kopf.
Auch Sprache ist Musik:
Das Wort hat einen Klang, und Musik weiß zu erzählen. Beide Ausdrucksformen kommen alleine aus und sind doch eng verknüpft, ergänzen, verstärken, begleiten einander. Lyrik und Musik verwenden dieselben Stilmittel: Rhythmus, Klangfarbe, Pausen, Wiederholungen. Bei Texten von Ingeborg Bachmann wird dies besonders deutlich, nicht nur in ihren Gedichten, sondern auch in ihren Prosatexten, in denen vielfach Verweise auf Musik vorkommen. Ihr Roman Malina, um nur ein Beispiel zu nennen, ist „durchkomponiert“ wie eine Partitur.
KULTUR UND LANDSCHAFT
Die Gegend entlang der antiken Römerstraße Via Iulia Augusta, die von Aquileia über den Plöckenpass nach Noricum führte, ist reich an Plätzen, die sich für immer neue Klangerlebnisse anbieten und bespielt werden: Kirchen, Schlösser, Stadelgebäude, eine Burgruine, eine Schiliftstation, die Panoramaterrasse des Krankenhauses. Jedes Jahr kommen neue Spielstätten dazu: 2023 treten erstmals das Schloss Weidenburg und der Stadel eines Slow Food-Produzenten in der Ortschaft Würmlach bei Mauthen als Kulturstätten in Erscheinung.
SCHWERPUNKT MUSIK UND LITERATUR
In vier Veranstaltungen potenzieren die InterpretInnen mit ihrer eigenen kreativen Kraft die hohe künstlerische Qualität von literarischen Texten.
Wir verneigen uns vor zwei großen Kärntner Autorinnen, die diese Welt vor 50 Jahren verlassen haben: Ingeborg Bachmann und Christine Lavant. Ingeborg Bachmann steht am Anfang und am Ende des VIA Kultursommers 2023.
Den Auftakt der Spielzeit bildet eine literarisch-musikalische Soirée in Kooperation mit dem Kärntner SchriftstellerInnenverband: Drei Kärntner AutorInnen interpretieren und reflektieren Bachmann-Gedichte, neue Vertonungen gelangen zur Uraufführung. Als „Zugabe“ findet ein biographisch-zeitgeschichtlicher Bachmann-Spaziergang in Obervellach bei Hermagor statt, in Kooperation mit dem Hermagorer Bachmann Junior Preis, der am 14. Oktober zum 10. Mal vergeben wird.
Christine Lavant ist ein Konzertabend gewidmet, an dem auch eine neue CD präsentiert wird. Das Trio von RAMONA KASHEER verwandelt Gedichte aus Lavants Feder in berührende und bewegende Songtexte. Der Akkordeonist OTTO LECHNER und die Schauspielerin ANNE BENNENT verknüpfen in ihrem Programm „Am Halse der Natur“ ihre Lieblingstexte über Spaziergänger in den Welten von Robert Walser und Franz Kafka.
VIA FAMIGLIA für das Nachwuchs-Publikum Mit dem Programmpunkt VIA FAMIGLIA gibt es auch heuer wieder ein spezielles Angebot für Kinder, das die Beschäftigung mit Musik spielerisch fördert. Das „Gedankenreiseorchster“ führt mit einem Konzert zum Hören und Mitmachen die gesamte Familie, auch die ganz Kleinen, auf eine spannende Klang-Abenteuerreise.
VON DER VOLKSMUSIK ZUR WELTMUSIK
In alten Volksliedern kommen die Lebenswelten, die Erfahrungen und Emotionen der unterschiedlichen Kulturkreise besonders deutlich zum Ausdruck. Auch hier spielen die Symbiose von Wort und Musik, der Klangfarben und der Rhythmus eine wichtige Rolle. Musikalische BotschafterInnen der slawischen, romanischen und lateinamerikanischen Welt verwandeln schöpfen aus den Quellen der Volksmusik und verwandeln sie virtuos in „Weltmusik“: Brina Vogelnik (Slowenien), Riccardo Tesis „Banditaliana“ (Toskana) und Yanet Infanzon (Kuba).
Dem Trompeter Lorenz Raab gelingt das Kunststück, die Klangsprache von traditioneller alpenländischer Blasmusik mit der des Jazz in Einklang zu bringen. Im Projekt „Blasmusik groovt“ arbeitet er mit MusikantInnen aus drei Trachtenkapellen der VIA-Region, erkundet mit ihnen ungewohnte Spielweisen. Die TeilnehmerInnen treten anschließend gemeinsam mit seiner Jazzband auf. Trompetenspiel durchzieht leitmotivisch das ganze Programm.
Das Team des VIA Kultursommers freut sich darauf, gemeinsam mit den Künstlerinnen und dem Publikum neue Seiten aufzuschlagen.
Mag.a Helga Pöcheim, Intendantin und das Team des VIA Kultursommers
Die Bürgermeister der VIA-Gemeinden Mag. (FH) Josef Zoppoth, Kötschach-Mauthen Johannes Lenzhofer, Dellach im Gailtal Stefan Brandstätter, Oberdrauburg
Silben im Oleander,
Wort im Akaziengrün,
Kaskaden aus der Wand.
Die Becken füllt,
hell und bewegt Musik.
(I. Bachmann, aus: Lieder auf der Flucht)
Information
via-iulia-augusta.at | www.facebook.com/ViaIuliaAugusta
Karten
via-iulia-augusta.at/karten (ab Ostern)
