Zum diesjährigen Motto des arrivierten Musikfestivals kamen auf Einladung der Intendantin Helga Pöcheim erstmals Wissenschaft, Literatur und Musik an einem Ort zusammen, in einer Kooperation mit dem Kärntner SchriftstellerInnenverband, dem Verein Erinnern Villach und dem Kulturverein Welt & Co Wien. Die Einblicke in die Vergangenheit ermöglichte der Zeithistoriker Werner Koroschitz, der für seine Beiträge zu den Themen Antisemitismus und Arbeitergeschichte, aber auch für seine Studien zur Auswanderbewegung aus dem Gailtal geschätzt wird. Die Glanzlichter der Gegenwart reflektierte Daniela Kocmut.
Daniela Kocmut
Die zweisprachige Schriftstellerin, Dolmetscherin und literarische Übersetzerin hat ihre Jugend in Hermagor verbracht und ihre starke Bindung zu diesem Landstrich lyrisch und mit einem Hauch Ironie dargestellt – immer beide Landessprachen in den Mittelpunkt stellend.
Unbeeindruckt von Donnergrollen und Regenrauschen etablierte das Weltklasse-Duo auf der Bühne die Mauthner Klangwolke.
Sprachkunst vor dem Hintergrund des Via Iulia Augusta-Mottos „woher? wohin?“
verband sich an diesem Abend mit den berührenden Berichten über jene Gailtaler, die in mehreren Auswanderungswellen ihre Heimat verlassen mussten oder das Abenteuer suchten am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Charmant begleitete die Moderatorin Katharina Springer, die selbst gerade als Biografin forschend tätig und daher in der Gemeinde bekannt ist. Sie fand im Archiv ein Theaterplakat: „Goldteufel – Die Auswanderer nach Amerika“ – ein „romantisch-komisches Gemälde mit Gesang in 3 Akten von Karl Elmar, aufgeführt im Jahre 1881 im Theater in Mauthen“. Ein wahrer historischer Schatz, der gerade erst gehoben wurde.
Text: G. Russwurm-Biro
Impressionen:
Fotos © alutche-photography