In der Tat entstanden so kleine Strickwerke in Form von Babypatscherl und Hauberl. Egal ob gehäkelt oder gestrickt; jedes Paar ist ein Unikat. Dabei sind Unifarben, genauso wie die Klassiker in rosa und blau, im Repertoire. Die Schleiferl, die Aufmachung des Patscherls oder der Boden, keine Handarbeit gleich der anderen. „Gestrickt habe ich schon für meine drei Kinder und natürlich auch für die vier Enkel Jasmin, Anna, Theres und Maximilian. Ich hoffe natürlich sehr, dass ich auch eines Tages Urenkel bekommen werde, bis dahin sehe ich das Strickvergnügen als adäquaten Zeitvertreib zu meinen Arbeiten rund um die Hauspflege an.”
„Weisatn geh´n“
Ein nach wie vor bekannter Brauch am Lande – das Weisen – geht auf eine weitreichende Geschichte zurück. So brachten die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind schon Gaben mit. Was wäre denn geeigneter als das erste Paar Patscherl und die besten Wünsche für das Neugeborene dazu? Johanna Kahlhammer nimmt sich fürs Stricken in ihrer Stube oder auf der Terrasse pro Exemplar gerne bis zu vier Stunden Zeit. Dabei wird das Wollstück von oben nach unten gefertigt. „Wichtig ist dabei die individuelle Beratung durch den Fachmann. Hier kann ich auf Robert Egger in der Hauptstraße zurückgreifen, der für alle Belange die passende Wolle hat”, erzählt die Pensionistin und schwingt zugleich die Stricknadeln.
Schwerer Verlust
Beim Interview mit der junggebliebenen Hermagorerin wird bald spürbar, dass das so rasche Ableben ihres Mannes Eduard, der mit 69 Jahren verstorben ist, eine große Lücke hinterlässt. Nichtsdestotrotz möchte Johanna allen Menschen Mut zusprechen, dass man für Vergangenes dankbar sein sollte und sich trotz den Herausforderungen des Alltages selbst nie aufgeben darf. So gehören auch die Hobbies zu den Energieaufladern für unser inneres ICH.