Von Georg Krutzler
1978 ist der gebürtige Möschacher im damaligen Farbengeschäft Hermann Regittnig in die Lehre gegangen und mit nur kurzer Unterbrechung (Präsenzdienst) bis heute im gleichen Geschäft geblieben. „Angefangen habe ich als Farbenverkäufer und als dann Heidi Regittnig als meine zweite Chefin das Geschäft führte, kamen der Verkauf von Bastelwaren und Dekorationen dazu“, so Egger.
Gailtal Journal: Seit wann sind Sie der eigene Chef und war es schon immer ein Ziel?
Egger: „Mit der Pensionierung von Heidi im Jahre 2009 habe ich das Geschäft übernommen. Die Freude an der Arbeit mit den Kunden hat mich zum Schritt in die Selbstständigkeit motiviert. Was ich sofort verändert habe, dass aus dem Bastel- und Farbengeschäft ein Wollgeschäft wurde. Es war der richtige Schritt, denn es gibt das nächste Geschäft erst in Lienz oder Villach. Das Material wird ausschließlich aus Österreich oder Deutschland bezogen.“
Gab es auch Höhen und Tiefen?
„Mehr Höhen, denn ich durfte immer wieder neue aber auch die alten Kunden wie Franziska Steinkellner aus Tröpolach oder Inge Ebenwaldner aus Kühweg begrüßen. Franziska kommt schon über 15 Jahre regelmäßig einkaufen. Ein Highlight in der Woche ist die Strickrunde. Seit 13 Jahren treffen sich jeden Donnerstag 5-7 Frauen im Geschäft und stricken Wollsocken oder häkeln Pullover oder Mützen. Stammgäste sind Sonja Kranzer, Sieglinde Simschitz oder Maria Achatz.“
Können Sie auch stricken?
„Als ich den Betrieb übernommen habe, begann ich mit dem Stricken, das habe ich wohl von meiner Mutter, die bis ins hohe Alter fleißig von Socken bis Stutzen gestrickt hat. Bei mir sind mittlerweile Socken, Filzpatschen oder Hauben stricken auch kein Problem mehr. Zur Häkelnadel halte ich noch ein bisschen Distanz.“
Wie sieht es mit MitarbeiterInnen/Lehrlingen aus?
„Zusätzliches Personal wäre für mein kleines Geschäft nicht finanzierbar.”
Und Urlaub?
„Mein Arbeitsplatz ist durch nette Begegnungen mit Kunden wie Urlaub.“
Wann gehen Sie in den Ruhestand?
„Eine gute Frage. Es ist noch kein fixer Termin in Sicht, aber so lange wie Friseurin Wohlgemuth (weit über 80) werde ich es wahrscheinlich nicht durchhalten. Jetzt werde ich mal den 60er feiern.“
Sie kennt man als leidenschaftlichen Sänger und Kulturmensch?
„Bereits mit 9 Jahren habe ich unter Chorleiter Werner Verderber beim Kirchenchor (Sopran) mitgesungen. Seit 43 Jahren singe ich beim Gemischten Chor Hermagor (Tenor) und gelegentlich in den Kirchen Maria Thurn und Reisach, begleitet von meiner Frau Elisabeth auf der Orgel. In der Vergangenheit war ich auch als Musical Star unter anderem beim Vergessenen Theater in unterschiedlichen Rollen zu sehen. Weiters gehe ich seit Jahren mit viel Begeisterung einmal in der Woche zum Gesangsunterricht in die Musikschule Hermagor. Ach ja, ich bin auch seit 40 Jahren noch Mitglied bei der Obergailtaler Trachtengruppe, da habe ich auch meine Frau kennengelernt. Ebenfalls dabei sind meine Gattin, die beiden Kinder und sogar Enkel Edin.“
Sportlich und privat?
„Ich bin ein langjähriger Kunde im Fitnessstudio und mache dort vor allem Spinning. Zur Arbeit fahre ich in der warmen Jahreszeit regelmäßig mit dem Rad. Privat bin ich mit Elisabeth glücklich verheiratet, hab zwei tolle Töchter und zwei Enkelkinder, die mir besonders Freude machen.“