Großes Publikumsinteresse
In seiner Begrüßung brachte BH Mag. Dr. Heinz Pansi in Funktion des Obmannes des Förderungsvereines GailtalMuseum seine große Freude darüber zum Ausdruck, dass es gelungen ist, einen der großen Autoren des Landes in Person des Juristen, Universitätsprofessoren und Schriftstellers Janko Ferk für eine Lesung in Möderndorf gewonnen zu haben. Mehr als 80 Kultur- und Literaturinteressierte aus der Region waren gekommen und füllten den Veranstaltungs-Saal im Dachgeschoß des Schlosses Möderndorf bis auf den letzten Platz. Gefühlvoll musikalisch begleitet wurde der Lese-Abend durch das Duo Rudi Katholnig (Akkordeon) und Hans-Peter Steiner (Saxophon).


Warum Kafka?
Einleitend zeigte Janko Ferk kurz auf, wie es zu seiner persönlichen Querverbindung zu den literarischen Aktivitäten des „großen“ Franz Kafka gekommen war. Demnach hat Ferk bereits als Jugendlicher per Zufall im eigenen Elternhaus Kafka-Literatur in die Hände bekommen, und fand als interessierter Leser Gefallen daran, nachdem auch er selbst seinen Bildungsweg in Richtung Juristerei eingeschlagen hatte.
Kafka gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Prager deutschen Literatur und der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Seine Werke – darunter die drei Romanfragmente Der Process, Das Schloss und Der Verschollene sowie zahlreiche Erzählungen – gehören zum Kanon der Weltliteratur.
Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka zu seinem Nachlassverwalter bestimmt hatte.
Das Thema
Nicht jeder Dichter konnte immer allein von und für die Literatur leben. Doktor iuris Franz Kafka (1883–1924) hatte neben seinem schriftstellerischen einen „zivilen“ Beruf. Er war Autor und Beamter. Der Dichter wird aus einer neuen und überraschenden Perspektive gezeigt. Janko Ferk weiß, worüber er vorträgt, er ist selbst Jurist, Lehrender und Schriftsteller. Ein Dichter mit Zivilberuf, dem bekannt ist, wie sich zwei berufliche Karrieren verbinden und künstlerische Zielkonflikte bewältigen lassen, wofür Franz Kafka das Musterbeispiel geliefert hat. Sein Leben und seine Berufe werden mit Erfahrung und Verständnis nachvollzogen.

Ehrengäste
Unter den Ehrengästen im Schloss Möderndorf gesehen: Bürgermeister DI Leopold Astner, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Gäbler, Notar Dr. Johann Lederer, Notar Dr. Thomas Michor, Alt-Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Verw.Dir. Mag. Gustl Rachoi, ÖAV Ehrenobmann Dr. Hermann Verderber, Dr.Evi Tillian, Literatinnen Claudia Rosenwirth-Fendre und Irmgard Janschitz, Maler Arno Popotnig u.v.a.
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