Als begeisterten „Wahl-Reisacher“ freut es Johannes Kropfitsch ganz besonders, dass sein Sohn und er nun endlich ein Konzert im herrlichen Gailtal spielen werden.
“Ich darf Sie ganz herzlich zu diesem Konzert am 4. November 2022 in den Stadtsaal Hermagor einladen und kann Ihnen ein ganz besonderes Konzerterlebnis versprechen. Mein Sohn und ich haben dieses Programm bereits mit großem Erfolg im August im Rahmen von moz-art Gloggnitz aufgeführt und die zweite Violinsonate aus meiner Feder wurde im Sommer 2021 in Reisach komponiert. Ich würde mich sehr freuen, Sie bei diesem besonderen Konzert begrüßen zu dürfen!”. so der Virtuose.
Zwei Generationen, ein Konzert
Wenn der Vater, Johannes Kropfitsch, Professor an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien, Pianist des Jess-Trio-Wien, Solist und Kammermusiker, Komponist, Juror und einer der interessantesten Pianisten der Wiener Schule mit seinem Sohn, David Kropfitsch, Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe und Masterstudent bei Prof. Henja Semmler an der MUK musiziert, dann treffen sich zwei hervorragende Musiker verschiedener Generationen auf Augenhöhe. Die Erfahrung des Vaters kombiniert mit den Ideen und Vorstellungen des Sohnes führen beim gemeinsamen Erarbeiten und Diskutieren der Werke zu immer neuen Sichtweisen und schlussendlich zu Interpretationen, die den Komponisten gerecht werden, die beiden Musiker gleichermaßen zufriedenstellen und für das Publikum ein großartiges Konzerterlebnis garantieren.
Das Programm:
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sonate für Klavier und Violine D-Dur, op. 12/1
Johannes Kropfitsch (*1960)
Sonate für Violine und Klavier, op. 35a
PAUSE
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Sonate für Klavier und Violine A-Dur, KV 526
Ottorino Respighi (1879 – 1936)
Sonate für Violine und Klavier h-Moll (1917)
Johannes Kropfitsch
Es ist nicht allein sein herausragendes Können am Klavier, das Johannes Kropfitschs Künstlerpersönlichkeit ausmacht, sondern seine vielschichtige Beschäftigung mit Musik, sein großes Wissen um die Musik und seine nie enden wollende Begeisterung für diese.
Johannes Kropfitsch wurde 1960 in Graz geboren. Frühen Klavierunterricht erhielt er im Alter von 5 Jahren von seinem Vater. Mit 6 Jahren wurde er am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt in die Klasse von Prof. Anton Czjzek aufgenommen. Im Jahre 1969 übersiedelte die Familie nach Wien und Johannes Kropfitsch wurde in den Vorbereitungslehrgang der Akademie (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) in die Klasse von Prof. Hilde Langer-Rühl aufgenommen. 1973 erhielt er den 1. Preis beim Bundeswettbewerb “Jugend Musiziert” in Leoben. 1974 gewann er den 3. Preis und die Goldmedaille für den jüngsten Finalisten beim internationalen Klavierwettbewerb “Viotti” in Vercelli / Italien. 1975 gewann er den 1. Preis beim Klavierwettbewerb “Cittá di Senigallia” und 1976 wurde er Finalist beim “Busoni” Wettbewerb in Bozen.
1976 wurde er an der nunmehrigen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien ins Konzertfach Klavier in die Klasse von Prof. Hans Petermandl aufgenommen. Nach der Matura am Musikgymnasium Wien wechselte er in die Klavierklasse von Prof. Hans Graf. Er gewann den “Prix Alex de Vries” beim “Marguerite Long” Wettbewerb in Paris 1981.
Johannes Kropfitsch besuchte Meisterklassen bei Stanislav Neuhaus und Alexander Jenner und erhielt Privatunterricht bei Wilhelm Kempff. Im Jahr 1985 diplomierte er mit Auszeichnung und gewann den “Bösendorfer” Klavierwettbewerb in Wien. Parallel zu seinem Konzertfachstudium studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte im Jahr 1987. In diesem Jahr gewann er auch den 4. Preis (Preis der Deutschen Bank) beim “Schubert” Wettbewerb in Dortmund.
Die musikalische Karriere von Johannes Kropfitsch basiert auf 5 Eckpfeilern: Solist, Kammermusiker und Pianist des „JESS-Trio-Wien“, Pädagoge, Komponist und Manager.
Als Solist stehen für ihn einerseits die großen Klavierkonzerte und andererseits die zyklische Aufführung von Werken im Vordergrund. So konzertierte er unter anderem als Solist mit dem RSO Wien, dem Mozarteum Orchester Salzburg (Chopin e-Moll), der Slowenischen Philharmonie (Grieg), dem Moskauer Symphonieorchester (Brahms d-Moll und B-Dur), dem Kärntner Symphonieorchester (Beethoven C-Dur, Kattnigg, Poulenc) und den Berliner Symphonikern (Prokofjew, 3. Klavierkonzert). Er spielte sämtliche Etüden op. 10 und op. 25 von Frédéric Chopin in Konzerten in Wien (Musikverein) und Klagenfurt, das gesamte Wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach in einem Konzert der Jeunesse Klagenfurt (18 – 24 Uhr) und in einem mehrjährigen Zyklus der „Amici della Musica“ alle 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. In den letzten Jahren gilt sein Interesse vermehrt den Werken der zweiten Wiener Schule sowie zeitgenössischer Musik.
Schon während der Schul- und Studienzeit bildete das Trio-Spiel mit seinen Geschwistern Elisabeth und Stefan einen Schwerpunkt seiner musikalischen Tätigkeit. Als JESS-Trio gewann er gemeinsam mit seinen Geschwistern den 1. Preis beim Bundeswettbewerb “Jugend Musiziert” in Leoben. Nach Abschluss der Studien gelangte das JESS-Trio-Wien ab 1980 zu internationalem Ruhm und wurde in die größten Kammermusikserien eingeladen. Wien (Konzerthaus, Musikverein), Salzburg, Graz (Musikverein), Mailand, Rom, Genua, Berlin (Philharmonie) Basel, Zürich (Tonhalle), Jerusalem (Rebecca Crown Hall), Tel Aviv, Barcelona (Palau de Musica), Madrid, Warschau (Philharmonie), Hamburg (Musikhalle), New York (Carnegie Recital Hall), London, Montreal, Kopenhagen, Moskau (Tschaikowsky-Saal), etc.
Ebenso gab das Trio Konzerte in zahlreichen internationalen Festivals wie: Wiener Festwochen, Bregenzer Festspiele, Bath Festival, Copenhagen Summerfestival, Carinthischer Sommer, Wien Modern, Styriarte Graz, Lachine Festival Canada, Festival Ljubljana, Internationale Musikfestwochen Luzern, Forbidden City Music Festival Peking, u.a. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, auch mit selten gespieltem Repertoire im ORF, SRG, ZDF, NDR, RAI, BBC und zahlreiche live-Mitschnitte von Konzerten sowie CD-Aufnahmen bei EMI (Ersteinspielung des Listz – Klaviertrios) und Gramola (alle Sonaten für Klavier und Violine von W. A. Mozart, die gesamte Kammermusik von Frédéric Chopin, sowie aller Trios von Franz Schubert) zeigen die große Dichte der musikalischen Tätigkeit des JESS-Trio-Wien. Seit 1993 gestaltet das JESS-Trio-Wien seinen eigenen Zyklus von 6 Konzerten pro Jahr im Konzerthaus in Wien, welcher seit 2003 im Mozartsaal stattfindet.
Johannes Kropfitsch unterrichtete zunächst 1985 als Assistent von Prof. Hans Graf an der Hochschule für Musik und Kunst in Wien und ab 1992 als Professor am Landeskonservatorium in Klagenfurt. 1998 wurde er als Leiter einer Konzertfach-Klasse ans Konservatorium Wien berufen. Er war in führender Position an der Umgestaltung des Konservatorium Wien zur Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien beteiligt und leitet an dieser Universität seit 2007 eine Klasse künstlerischer Ausbildung Klavier. Von 2008 bis 2017 war er Studiengangsleiter an der MUK und wurde 2014 zum Prodekan der Fakultät Musik gewählt. Im Oktober 2016 wurde er zum Gastprofessor h.c. des Central Conservatory of Music in Beijing ernannt. Zahlreiche Meisterkurse in Europa, sowie in Japan und Korea ergänzen seine pädagogische Tätigkeit.
Bereits während seines Studiums begann Johannes Kropfitsch bekannte Werke der Musikliteratur für Klaviertrio zu setzen. Besonders hervorzuheben sind hier Bearbeitungen von Werken von Johann Strauß, sowie von Jiri Bendas „Medea“. 2011 schrieb er mit dem „Trio für die Jugend“, sein Opus 1, welches, ebenso wie seine Sonate für Violoncello und Klavier op. 6, beim Verlag Doblinger verlegt wurde. Seine Werkliste umfasst mittlerweile mehrere Klaviertrios, zwei Sonaten für Violine und Klavier, eine Sonate für Violoncello und Klavier, Sonaten für Klarinette und Klavier und Flöte und Klavier, Konzerte für Violine und Orchester und für Klavier und Orchester, mehrere Lieder, ein Sextett, mehrere Quartette und Quintette sowie viele Werke für Klavier solo. Viele davon wurden im Konzerthaus Wien und im Rahmen von moz art Gloggnitz uraufgeführt. In seinen Kompositionen verbindet er Stilmittel verschiedener Epochen und Stilrichtungen zu seiner eigenen, unverwechselbaren Komposition.
Johannes Kropfitsch war einige Jahre Vorstandsmitglied des Musikvereins für Kärnten und gründete 1993 den internationalen “Johannes Brahms Wettbewerb Pörtschach”. Seit 2022 ist er künstlerischer Leiter von „moz art Gloggnitz“ und seit 2020 führt er seine eigene Künstler- und Veranstaltungsagentur Piano.Forte.Management.
David Kropfitsch
„Das Konzert bot ein absolutes Ausnahmeerlebnis: David Kropfitsch hat Tschaikowskys Violinkonzert nicht gespielt sondernd gelebt. Seine Interpretation war trotz seiner Jugend geprägt von emotionaler Weisheit und Perfektion und hat das Publikum vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. David Kropfitsch ist auf dem Weg zum Weltstar.“ So schrieb ein begeisterter Konzertbesucher nach dem Auftritt von David Kropfitsch gemeinsam mit den Berliner Symphonikern unter Alexei Kornienko.
David Kropfitsch wurde am 1997 in Klagenfurt, Österreich geboren. Bereits im Alter von 4 Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht bei Professor Eugenia Polatschek, im Rahmen des Hochbegabtenkurses an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Den darauffolgenden Vorbereitungslehrgang absolvierte er bei Prof. Anton Sorokow. Das Bachelor-Studium absolvierte er an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, zunächst bei Prof. Nicolas Koeckert, dann bei Florian Zwieauer. Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudiums ist er zurzeit Master-Student in der Klasse von Prof. Henja Semmler.
Zusätzlich dazu absolvierte er im Laufe seiner Ausbildung Meisterkurse bei Elisabeth Kropfitsch, Konstantin Weitz, Igor Ozim, Julian Rachlin, Klaus Maetzl, Boris Kuschnir und vielen anderen. David Kropfitsch ist Gewinner und Preisträger zahlreicher nationaler sowie internationaler Wettbewerbe. Er eröffnete als Solist die Internationale Konferenz „la ciudad de las ideas“ in Mexico und trat sowohl im Austria-Center Vienna als auch im großen Saal der Wiener Hofburg auf. Weiters konzertiert er regelmäßig im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses, sowie im Bösendorfer Saal des Mozart-Haus Vienna.
Neben seiner Tätigkeit als Solist und Kammermusiker spielte er bereits als Solist mit Orchester unter Georg Kugi, Andreas Stoehr, Johannes Wildner, Alexei Kornienko mit den Berliner Symphonikern (Tschaikowsky Violinkonzert)sowie zuletzt unter Giancarlo De Lorenzo mit dem Symphonieorchester Grosseto (Mozart Violinkonzert G-Dur).
Neben den großen Werken der Violinliteratur gilt sein Interesse der zweiten Wiener Schule und der zeitgenössischen Musik. So schrieb er seine Bachelorarbeit über Schönbergs Violinkonzert und war an der Uraufführung mehrerer Werke von Rainer Bischof beteiligt. Auch die Sonate für Violine und Klavier sowie die Elegie für Violine und Orchester von Johannes Kropfitsch wurden von David uraufgeführt.