Die Pflanzaktion bildet den feierlichen Abschluss des Schwerpunkts „Erinnern –
Verinnerlichen – Weitergehen“, der 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur
Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart einlud.
Eine kleine Zeremonie mit Wort- und Musikbeiträgen wird die Pflanzung an allen fünf
Standorten begleiten: auf dem Weg zum Sportplatz in Oberdrauburg, am Gelände des
LKH Laas, im Garten des Servitenklosters in Kötschach, an der Zufahrt zum Biohotel
Daberer in St. Daniel und vor dem Gasthof Lenzhofer in Dellach.
Korbinian Aigner
Dem bayrischen Pfarrer und leidenschaftlichen Obstbauer gelang es als Häftling im
Konzentrationslager Dachau, unter Lebensgefahr zwischen den Baracken Sämlinge zu
züchten und sie aus dem Lager zu schmuggeln. Er selbst und die von ihm als “KZ 3”
bezeichnete Sorte haben überlebt.
Im Juli war in den Karnischen Werkstätten in Kötschach-Mauthen die bewegende
Filmdokumentation „Ein stummer Hund will ich nicht sein“ (Regie Walter Steffen, 2025) zu sehen, die Aigners Leben und Wirken würdigt.
▶ Filmtrailer und Information auf via-iulia-augusta.at
Ein Denkmal, das wächst und Früchte trägt
Die fünf Apfelbäume werden von der Kärntner Baumschule Eschenhof in St. Veit
(bioeschenhof.at) geliefert und an öffentlich zugänglichen Standorten feierlich in die
Erde gesetzt.
Die Bäume laden dazu ein, im Vorübergehen innezuhalten, zu verweilen. In etwa vier
Jahren werden sie Früchte tragen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
Engagierte Baumpatinnen und -paten achten auf das Gedeihen der Bäume und werden
dafür sorgen, dass die Ernte sinnvoll genutzt wird – sei es für kommunale Einrichtungen,
regionale Initiativen oder einfach zum Pflücken für alle.
Symbolik
Die Wurzeln der Korbinians-Apfelbäume erinnern an die Standhaftigkeit und den
schöpferischen Mut eines Einzelnen: Korbinian Aigners Züchtungen im Konzentrationslager
Dachau waren ein stiller Akt des Widerstands, der Leben und Hoffnung bewahrte.
Die Früchte dieser Bäume stehen für das Weitertragen dieser Hoffnung: Sie sind Ausdruck
von Erneuerung, Gemeinschaft und der Kraft, aus dunkler Vergangenheit etwas Nährendes
für die Zukunft wachsen zu lassen.
Jeder Baum ist ein lebendiges Denkmal in der Gegenwart – tief verwurzelt in der
Geschichte und in der Landschaft, wird er nahrhafte Früchte für kommende Generationen
hervorbringen – und das nicht nur symbolisch, sondern auch ganz praktisch.
Einladung und Zeitplan
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein und mit uns ein Zeichen
zu setzen:
10.00–11.00 Oberdrauburg: Auenweg 2 (auf dem Weg zum Sportplatz)
11.30–12.30 LKH Laas: Besucherparkplatz/Bushaltestelle
13.00–14.00 Kötschach: Garten des Servitenklosters
14.15–15.15 St. Daniel: Zufahrt zum Biohotel Daberer, bei den Vogelsäulen
15.30–16.30 Dellach im Gailtal: Gasthof Lenzhofer
Anschließend gemütlicher Ausklang mit Apfelkuchen.