Das Aufgabenfeld ist breit und abwechslungsreich: Vom Krankentransport bis zu Notfalleinsätzen bei Unfällen, bei denen es um Leben und Tod geht. Jeder Dienst, jede Fahrt ist anders, aber es geht immer um den Menschen. Die Dankbarkeit der Patienten und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind dabei der größte Lohn.
Ausbildung zum Notfallsanitäter
Bevor man den Kurs zum Notfallsanitäter machen kann, muss man die Qualifikation zum Rettungssanitäter erwerben und diese Tätigkeit mindestens ein Jahr lang ausüben. Nach der Aufnahmeprüfung folgen, vorzugsweise an den Wochenenden, ein 160-stündiger Theorieteil, ein 280-stündiger Praxisteil am NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) und ein 40-stündiges Krankenhauspraktikum. Der Theorieteil beinhaltet z.B. die erweiterte Erste Hilfe, die Defibrillation, eine mechanische Reanimationshilfe, Anatomie, Störung der Vitalfunktionen, berufsspezifische rechtliche Grundlagen, Arzneimittellehre, Psychologie, Stressbewältigung, Hygiene und vieles mehr. An einem Wochenende werden ein Einsatztraining und das Zusammenspiel mit den anderen Rettungsorganisationen wie Bergrettung, Feuerwehr und Wasserrettung geübt. Eine positive Abschlussprüfung in Theorie und Praxis nach ca. einem Jahr befähigt dann das Gelernte umzusetzen und bei Bedarf am Notarztsystem zu arbeiten.
Zusatzausbildungen des Notfallsanitäters
Diese Ausbildung umfasst eine „spezielle Notfallkompetenz“ zum Verabreichen von Arzneimitteln sowie dem Legen eines Venenweges und dauert 90 Stunden. Davon werden 40 Stunden im Krankenhaus verbracht, wo nach vorangegangenen Übungen hauptsächlich das Legen eines Venenweges oder eine Blutabnahme ausgeführt werden. Auch hier ist eine Prüfung in Theorie und Praxis abzulegen.
Diese speziellen Notfallkompetenzen werden vor allem im Regelrettungsdienst auf den Rettungstransportwägen von den dazu ausgebildeten Notfallsanitätern durchgeführt, um den diensthabenden Notarzt auf dem Notarzteinsatzfahrzeug zu entlasten, um für dringlichere Einsätze verfügbar zu sein. Dies ist gerade hier im Bezirk Hermagor im Gail-, Gitsch- und Lesachtal, wo die Anfahrtswege relativ lang sind, von Vorteil.
Vom Bundesrettungsverband Österreich werden zudem noch jährliche Spezialkurse für Notfallsanitäter angeboten, wie z.B. interne Notfälle, Traumanotfälle oder Kindernotfälle und seit heuer auch speziell für ältere Personen, also geriatrische Patienten. Diese werden auch laufend von unseren Notfallsanitätern der Bezirksstelle besucht.
Jedoch auch vor Ort an der Bezirksstelle Hermagor und der Ortsstelle Kötschach-Mauthen werden immer wieder Fortbildungen durchgeführt, um stets am Laufenden im Umgang mit den Geräten zu bleiben und um die Bevölkerung mit bestens ausgebildeten Rettungs- und Notfallsanitätern in ihren Ausnahmesituationen zu versorgen.
Wann spricht man von einem Notfall?
Geht ein Anruf in der Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes, die in Klagenfurt stationiert ist, ein, wird dort anhand eines vorgegebenen Fragebogens und der daraus resultierenden Punkteanzahl mit dem entsprechenden Einsatzmittel reagiert. Dies umfasst, je nach Notwendigkeit, First Responder (Ersthelfer), Sanitäter, Notfallsanitäter oder Notarzt.