10 Fragen an...

Zehn Dinge, die wir schon immer wissen wollten

Köstendorf -

In unserer Serie „10 Fragen an …“ wollen wir von bekannten Personen aus dem Gailtal Sachverhalte in Erfahrung bringen und Dinge wissen, die uns besonders unter den Nägeln brennen. Den Anfang macht Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin (53) aus Köstendorf.

Eine besondere Verbindung hat der Landesfeuerwehrkommandant zu seiner Heimatbasis, der Freiwilligen Feuerwehr Köstendorf

1) Gailtal Journal: Als Kind wollte ich schon immer … ??? werden.

Rudolf Robin: Natürlich Feuerwehrmann.

2) Das erste Mal in einem Feuerwehrauto bin ich gesessen als …

Ich bin 1984 der Freiwilligen Feuerwehr Köstendorf beigetreten, damals gab es noch kein Feuerwehrfahrzeug bei der Ortsfeuerwehr, bei den Übungen und Einsätzen wurde der „Feuerwehranhänger“ mittels Traktor zu den Einsatzorten gezogen, unverständlich für die heutige Zeit! 1986 bekam unsere Feuerwehr das erste Kleinlöschfahrzeug, der erste Kontakt meinerseits mit einem Löschfahrzeug und auch die Berechtigung dieses zu lenken, erfüllte mich als junger Feuerwehrmann natürlich mit Stolz.

3) Für die Feuerwehr „brenne“ ich, weil …

das Helfen im Mittelpunkt steht, das Leitbild unserer Feuerwehr, nämlich das Helfen von Menschen für Menschen. Das sensible Reagieren auf den Ruf der Sirene und die damit verbundene uneigennützige Bereitschaft Hilfe zu leisten macht die Feuerwehr so wertvoll für mich.

4) Mein prägendstes Erlebnis bei einem Einsatz war …

ein ehrlicher Händedruck und ein aufrichtiges Dankeschön für eine Hilfeleistung an einer Person, die sich selbst nicht helfen konnte, die Motivation für unsere Arbeit bei der Feuerwehr.

5) Schaulustige bei einem Feuerwehreinsatz empfinde ich als …

störend für die Einsatzbewältigung einerseits und andererseits als emphatisch unwürdiges Verhalten von Teilen unserer Bevölkerung. Eine neue Herausforderung für die Feuerwehren im Zeitalter der Digitalisierung und Verrohung unserer Gesellschaft.

6) Herzklopfen in meinem Job als Landesfeuerwehrkommandant hatte ich zuletzt …

beim letzten Extremwetterereignis „Tief Detlef“ bei Sturm, Schnee, Hochwasser, Lawinen, Erdrutschen, Vermurungen, als mehr als 70 % unserer Kärntner Feuerwehren mit insgesamt 12.000 Feuerwehrleute tagelang im gefährlichen Einsatz standen und gottseidank nahezu unverletzt wieder in die Rüsthäuser einrücken konnten.

7) Als Landesfeuerwehrkommandant sehe ich es als meine Verpflichtung …

unsere Feuerwehrorganisation in ihrer gewachsenen flächendeckenden und auf Knopfdruck funktionierenden Struktur zu erhalten. Unsere motivierten Feuerwehrleute auf die rasant fortschreitenden technologischen Entwicklungen, „neuen Gefahren“, den klimatischen Veränderungen mit einer effizienten Ausbildung und Ausrüstung vorzubereiten.

8) Die Feuerwehr in Kärnten bräuchte dringend …

Ein „selbstverständliches Funktionieren“ unserer Feuerwehr erfordert Zeit und Geld. Bei der Zeit kommen die vielen unentgeltlich tätigen Feuerwehrleute der Öffentlichkeit sehr
entgegen, für die finanziellen Mittel müssen trotzdem seitens der öffentlichen Hand die Rahmenbedingungen aufgestellt werden. Ich spreche hier von der Rückführung der Mehrwertsteuer bei der Anschaffung von Einsatzgeräten, in Form eines Zuschusses
an die Gemeinden, sowie eine zwingende Erhöhung der Katastrophenfonds-
mittel des Bundes, um die Beschaffung der notwendigen Ausrüstung für die Feuerwehren zu gewährleisten.

In seiner spärlichen Freizeit genießt Rudolf Robin die Ruhe und Stille in der Natur, wie hier auf der Köstendorfer Alm

9) Meinen Kopf bekomme ich am besten frei…

wenn ich mich mit meiner Frau in der Natur und in meiner Heimat sportlich betätigen kann.

10) Ein Klischee bei der Wehr, das mich stört …

sind Vorurteile die immer wieder aufgewärmt und auf die gesamte Feuerwehr projiziert werden, wenngleich Hundertschaften von Helfern uneigennützig bei Gefahr in Verzug aller Art Hilfe leisten!