Deutliche Reduktionen seit 2005 – Erfolge und Herausforderungen
Zwischen 2005 und heute sind die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr in Kärnten um rund 16 Prozent zurückgegangen. Noch stärkere Rückgänge gab es bei Schadstoffen wie Feinstaub: PM10-Emissionen verringerten sich um über 54 Prozent, während Stickoxid- und PM2,5-Emissionen sogar um etwa 67 Prozent zurückgingen. Trotz dieser Fortschritte bleibt der Verkehrssektor die größte Quelle von CO2- und Stickoxid-Emissionen in Kärnten.
Verkehr als Hauptverursacher von Schadstoffen und Flächenverbrauch
Der Verkehr verursacht in Kärnten 41 Prozent der Stickoxid-Emissionen, die vor allem durch Dieselabgase entstehen. Diesel-Pkw stoßen pro Kilometer etwa dreimal so viel Stickoxid aus wie Benziner, Lkw verursachen sogar 15-mal so viel wie Güterzüge. Stickoxide tragen maßgeblich zur Bildung von Feinstaub und Ozon bei und schaden damit Umwelt und Gesundheit. Zudem belegt der Verkehr eine Fläche von 154 Quadratkilometern im Bundesland, wovon fast drei Viertel versiegelt sind – ein Problem, das durch zunehmende Starkregenereignisse und Hitze verschärft wird.
Gesundheitliche Belastungen und politische Maßnahmen
Trotz der hohen Belastungen durch Dieselabgase wird der Dieselkraftstoff in Österreich weiterhin steuerlich begünstigt – im vergangenen Jahr belief sich diese Begünstigung auf rund 560 Millionen Euro. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky kritisiert diese Praxis und betont die Notwendigkeit strengerer gesetzlicher Vorgaben, wie bereits erfolgreich beim Verbot bleihaltigen Benzins gezeigt. Auch heute ist der Straßenverkehr die größte Quelle von Blei-Emissionen – verursacht durch Reifen- und Bremsabrieb.
Lkw-Transit und fairere Kosten
Für Kärnten spielen Maßnahmen gegen den Lkw-Transit eine wichtige Rolle. Auf EU-Ebene wird eine Mindestmaut gefordert, in Österreich steht die Abschaffung der Steuerbegünstigung für Diesel auf der Agenda. Die Verursacher sollen stärker für Schäden an Straßen, Umwelt und Gesundheit zur Verantwortung gezogen werden. Kontrollmaßnahmen bei Lkw werden ebenfalls als wichtig angesehen, um regionale Wirtschaft und Landwirtschaft zu stärken.
Mobilitätsmanagement und Öffentliche Verkehrsmittel als Lösungsansätze
Um Verkehrsprobleme wie Staus zu reduzieren, setzt der VCÖ auf Mobilitätsmanagement. Arbeitgeber sollen ihre Mitarbeiter motivieren, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Fahrgemeinschaften zu nutzen. Öffentliche Verkehrsmittel benötigen deutlich weniger Fläche und verursachen pro Personenkilometer wesentlich geringere Treibhausgas-Emissionen als Pkw.Ein großer Teil der Autofahrten in Kärnten ist kurz – rund 40 Prozent unter fünf Kilometer, 60 Prozent sogar unter zehn Kilometer. Damit bieten sich Radfahren und E-Bikes als ideale Alternativen an. Verbesserte Radinfrastruktur ist aus Sicht des VCÖ entscheidend, um dieses Potenzial besser auszuschöpfen.