Angesprochen auf ihre Gefühlslage angesichts der aktuell großen sportlichen Popularität ihres Sohnes Daniel, gibt sich Mutter Monika im Gespräch mit dem Gailtal Journal im Wohnhaus Hohenthurn betont bescheiden. „Ich denke, ich habe nicht mehr für unsere Kinder getan, als dies auch andere Mütter im Rahmen ihrer Möglichkeiten machen.“

Normalität
Familie Tschofenig, bestehend aus den Eltern Monika und Gerhard sowie den Söhnen Fabian (25) und Daniel (23), ist ein erfolgreiches Puzzle aus vermeintlichen Kleinigkeiten, einfach das Resultat aus wertvoll gelebter Harmonie, getragen von Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit und Ehrgeiz zur Erreichung gesteckter, realistischer Ziele. Monika: „Gemeinsamkeit stand und steht bei uns immer im Mittelpunkt aller Entscheidungen. Daniel war schon als Kind sehr sportlich und vor allem sehr geschickt. Das Skifahren erlernte er spielend bereits mit 3 ½ Jahren. Bereits in der Volksschule hatten die Kinder durch die gute Zusammenarbeit mit dem SV Achomitz/ZD Zahomc die Möglichkeit, das Skispringen und Langlaufen auszuprobieren. Mit dem Goldi-Talente-Cup 2009 bot sich dann die Gelegenheit, den Skisprungsport unter professioneller Anleitung näher kennen zu lernen. Gemeinsam mit Vater Gerhard, Bruder Fabian und den Großeltern konnten wir Daniel optimal unterstützen. Da das Skispringen Daniels größter Traum und Wunsch war, habe ich als Mutter den Tagesablauf nach seinen Terminen geplant und umgesetzt. Ich war meist die Terminkoordinatorin, bei der alle Fäden bzw. Termine zusammenliefen. Ohne den familiären Zusammenhalt ging es aber nicht. Da waren meine Eltern eine sehr große Hilfe. Nach der Arbeit war ich dann Chauffeurin, um Daniel nach Achomitz und Fabian nach Thörl-Maglern zum Training zu bringen. Fabian war in dieser Zeit auch Schlagzeuger bei der EMV TK Arnoldstein, und da kamen dann doch einige Kilometer zusammen. Aber mit einem guten Zeitmanagement läuft alles.“

Führen und fördern
In einer intakten Familie lernen Kinder laufend durch geschicktes und ehrliches Vorleben. Für den Sport gelten für Monika Tschofenig-Hebein die Begriffe „zutrauen und vertrauen“. Man muss den Kindern zutrauen, dass ihnen das, was sie versuchen, gelingt, auch wenn dies harte Arbeit und so manchen Rückschlag bedeutet. Aber Rückschläge helfen ungemein bei der Entwicklung und Eltern sind nicht dazu da, alle Steine aus dem Weg zu räumen. Und vertrauen darauf, dass sie das, was sie machen wollen, gut machen und dabei glücklich werden und ihren Traum leben können. Ich habe Daniels Entwicklung von seinen ersten Sprüngen über 10 m bis zu über 235 m auf den Skiflugschanzen über 15 Jahre mitgemacht.“
Persönliches
Monika Tschofenig-Hebein ist Leiterin des Sozial- und Wohnungsamtes in der Marktgemeinde Arnoldstein, aber auch für Tourismus und Kultur zuständig.
Ihr Mann Gerhard betreibt als selbständiger Heilmasseur zu Hause ein Massagestudio. Sohn Fabian absolviert derzeit, nach seinem Doktoratsstudium in Graz, zwei Post-Doc-Jahrgänge als Physik-Wissenschaftler an der Standford-University in San Francisco.
Sohn Daniel sammelt als Weltcupführender im Skisprung im März voraussichtlich noch Punkte und Siege bei der WM in Trondheim, bei der Raw Air Tour in Oslo und Vikersund, beim Weltcup-Springen in Lahti und beim abschließenden Skiflug-Festival im nahen Planica.
