Zwei erfolgreiche Grafendorfer in der Draustadt Villach

Grafendorf - Villach -

DI (FH) Ingo Guggenberger (46) ist Projektleiter beim Verbund und stammt ebenso wie seine Frau Mag (FH) Martina Stefan-Guggenberger, BScN aus Grafendorf. Sie ist als Heimleiterin tätig und sie haben zwei Kinder mit Namen Clara und Jakob. Die beiden Obergailtaler bewohnen eine Eigentumswohnung in Landskron und fahren natürlich gerne auf Besuch ins Gailtal.

Die beiden Obergailtaler mit ihren Kindern Clara (8) und Jakob (6)

Gailtal Journal: Als Projektleiter beim Verbund haben Sie große Aufgaben zu bewältigen?

Ingo Guggenberger: In den ersten Jahren unterstützte ich die Kollegen als Teilprojektleiter bei diversen Umbau- und Revisionsarbeiten in unseren Kraftwerken in Österreich und Deutschland. Dabei war ich im Stahlwasserbau tätig. Dieser beschäftigt sich mit sämtlichen Bauteilen und Anlagenkomponenten in einem Kraftwerk mit Ausnahme der Turbine. Im Laufe der Jahre wurde ich dann immer wieder bei Neubauprojekten sowie Studien eingesetzt. Das Aufgabengebiet ist immer noch sehr spannend und vielfältig.

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?

Aufgrund der derzeit herrschenden Corona-Pandemie sind auch in unserem Konzern die Projekte neu evaluiert worden. Derzeit laufend vorwiegend Revisions- und Umbauprojekte, welche in der Prioritätenliste aufgrund des Zustandes der Anlagen und auch der Notwendigkeit angeordnet werden. Es gibt auch Projekte zur Effizienzsteigerung diverser Anlagen, bei uns in Kärnten und in Salzburg. Weiters einige Forschungsprojekte, welche an den Standorten in der Steiermark durchgeführt werden.

Als Projektleiter beim Verbund hat der studierte Techniker (Mechatronik und Wirtschaft) immer viel zu tun

Müssen wir uns einmal vor dem großen „Blackout“ (Stromausfall) fürchten?

Aufgrund der sehr engen Verknüpfung der einzelnen Energienetze in Europa wirken sich Probleme immer auch im österreichischen Netz aus. Zum Glück spüren wir (Endverbraucher) davon derzeit noch wenig. Grundvoraussetzung für eine Sicherstellung der guten Versorgung in Österreich auch in der Zukunft sind ein weiterer Ausbau der Netze und die Möglichkeit, sehr rasch auf Schwankungen im Stromnetz zu reagieren. Dazu sind leistungsstarke Kraftwerke notwendig, welche in kurzer Zeit die notwendige Energie zur Verfügung stellen können.

In zehn Jahren möchte Österreich zu 100 % „Ökostrom“ haben, ist dies machbar?

Es ist ein ambitioniertes Vorhaben – aber nicht unerreichbar. Wir sind in der glücklichen Lage in einem Land zu leben, welches uns relativ viele Möglichkeiten zur ökologischen Stromerzeugung bietet. Ich persönlich bin aber überzeugt, dass wir eine gute Chance haben, dieses Ziel zu erreichen.

Martina absolvierte Pflegemanagement an der FH Kärnten und Pflegewissenschaft an der Uni Salzburg

Frau Stefan-Guggenberger, Sie arbeiten als Heimleiterin – in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung?

Es gilt ein Seniorenwohnheim mit fast einhundert alten Menschen vor dem Virus zu schützen und ihnen diese Zeit, die leider auch sehr oft mit Einsamkeit durch Besuchsbeschränkungen oder -Verbote verbunden ist, bestmöglich zu überbrücken. Darüber hinaus bin ich auch auf der Organisationsebene ständig mit neuen Vorgaben und Verordnungen von Bund und Land konfrontiert, die es umzusetzen gilt.

Sie wohnen in Landskron bei Villach und haben dort eine Eigentumswohnung?

Genau, wir haben diese 2012 gekauft, da wir von hier unsere Arbeitsplätze perfekt erreichen können. In den letzten Monaten war es nicht immer leicht, Familie und Kinder unter den „Hut“ zu bringen. Ich passte meine Dienstzeiten, so gut es natürlich ging, an meinen Mann an und wir wechselten uns bei den Betreuungszeiten der Kinder ab. Auch unsere Eltern unterstützten uns immer wieder, wo sie nur konnten. Was ich noch anmerken möchte ist, dass wir beide – mein Mann und ich – uns seit 25 Jahren in allen Lebenssituationen unterstützen und gegenseitig „tragen“. Wir versuchen in „Normalzeiten“ doch sehr oft im Gailtal zu sein.

Sie kennen sich schon seit Ihrer Jugend?

Ja, mein Bruder Willi und ich gingen damals zu manchen Veranstaltungen oder geselligen Treffen. Ich hatte damals schon eine freundschaftliche Beziehung zu ihm. Als wir dann – ich wegen der Ausbildung und Ingo aufgrund seiner Arbeit – beide nach Villach kamen, gründeten wir mit anderen Grafendorfern einen Stammtisch in einem Lokal in Villach. So trafen wir uns dann regelmäßig einmal in der Woche und wir beide „Undercover“ auch öfters (lacht).

Ihre Wünsche/Pläne für die Zukunft (beide)?

Ich wünsche uns allen nur viel Gesundheit und Kraft für die fordernden Zeiten, die noch auf uns warten (Ingo). Ich wünsche mir für uns als Familie, dass unsere Kinder ihren Lebensweg mit den ihnen vermittelten Werten gut meistern und wir weiterhin einen starken familiären Zusammenhalt haben (Martina).

Auf einer Wanderung zu zweit