Anders als in den anderen Bundesländern habe – laut Prettner – Kärnten bis dato den drohenden Hausärztemangel verhindern können. “Wenn nun ab April 2020 die bislang einzige vakante zweite Kassenarztstelle in Kötschach-Mauthen nachbesetzt wird, sind wir wieder komplett”, so Prettner. Dann gebe es keine einzige offene Kassenstelle mehr.
Auch Bürgermeister Walter Hartlieb
aus Kötschach-Mauthen freut sich, dass nach zahlreichen Gesprächen und Interventionen bei den zuständigen Stellen nun eine positive Lösung mit der Besetzung der zweiten Kassenstelle eines Allgemeinmediziners in Kötschach-Mauthen gefunden werden konnte und damit ab 2020 die entsprechende ärztliche Versorgung für die Bevölkerung im Oberen Gailtal gewährleistet sein wird. Die Details werden in den nächsten Wochen geklärt und sodann wird der neue Allgemeinmediziner auch der Öffentlichkeit vorgestellt.
Lückenloses Versorgungsnetz
“Dass wir über ein derart lückenloses Netz verfügen, ist freilich kein Zufall, sondern dahinter stehen die Kooperation und der Konsens aller Akteure”, erklärt die Gesundheitsreferentin. “Je besser und enger das Zusammenwirken der Partner ist, desto ‚gesünder‘ ist das Fundament, auf dem das Gesundheitswesen steht”, sagt Prettner. Und Kärnten stehe auf einem “sehr gesunden Fundament”. Prettner weiß: Die Pensionierungswelle werde noch einige Jahre weiterrollen – “umso wichtiger ist es, dass Land, Gebietskrankenkasse, Ärztekammer und Gemeinden auch weiterhin gemeinsam bemüht sind, die Herausforderungen offensiv anzugehen und die besten Rahmenbedingungen zu sichern.”
Potentieller Nachwuchs
In der Gesundheitsversorgung müssten alle Kräfte zusammenwirken – vor allem in Zeiten, wo der potenzielle Nachwuchs nicht zuletzt aufgrund rigoroser Aufnahmebeschränkungen zum Medizinstudium Mangelware sei: “Von 12.980 Bewerbern, die sich am 5. Juli dem Aufnahmetest an den Medizinuniversitäten in Wien, Innsbruck, Graz und Linz gestellt haben, wurden nur 1.680 aufgenommen. Das heißt: 11.300 Maturanten, deren Traum es war, Arzt zu werden, wurde dieser Traum verwehrt. Sie dürfen nicht Medizin studieren, wären aber vielleicht hervorragende Ärzte geworden”, bedauert die Gesundheitsreferentin, die seit Jahren für eine Aufhebung bzw. Lockerung der Zugangsquote kämpft.