FPÖ-Linder: „Urteil zu Kuh-Attacke gefährdet Landwirtschaft und Tourismus“

Kärnten -
„Auch wenn die Umstände tragisch sind, so ist das Urteil im Fall der Tiroler Kuh-Attacke äußerst unverständlich. Es ist einfach unrealistisch, praktisch alle Wanderwege- und -steige einzuzäunen, wie im Urteil gefordert“, so der freiheitliche Agrarsprecher Nationalratsabgeordneter Maximilian Linder in einer ersten Reaktion. Man könne von keinem Landwirt verlangen, seine Almflächen mit unzähligen Zäunen zu durchschneiden und somit wirtschaftlich unbrauchbar zu machen.

FPÖ Linder warnt, dass das Urteil zur Kuh-Attacke Landwirtschaft und Tourismus gefährdet.
„Dieses harte Urteil vernichtet die Existenz des betroffenen Tiroler Bauern und seiner ganzen Familie. Außerdem befürchte ich dadurch einen negativen Dominoeffekt für andere Landwirte bei diesem Thema“, so Linder weiter. Man müsse auch auf die Eigenverantwortung und einen gesunden Hausverstand sowie auch Aufklärung der Wanderer setzen. Immerhin seien so gut wie immer Wanderer mit Hunden in solche Vorfälle mit Kühen verwickelt.

Wanderer mit Hunden besonders gefährdet

„Beinahe jedesmal geht es bei gefährlichen Situationen zwischen Kühen und Wanderern auf unseren Almen auf einen mitgeführten Hund als Ursache zurück. Man muss von den Wanderern auch Hausverstand einfordern und nicht alles auf die betroffenen Grundbesitzer abwälzen. Bei einem ähnlich gelagerten Gerichtsverfahren, verwies der Richter den Kläger genau auf diesen Hausverstand und dass man als Tierbesitzer wissen muss, dass von einem freiweidenden 750 kg schweren Tier eine Gefahr ausgehen kann“, so Linder. Eine alternative Lösung sei es sonst keine Kühe mehr auf die Almen zu treiben.

Negativ für Landwirtschaft und Tourismus

Maximilian Linder meint weiter: „Man könnte entweder alles kreuz und quer einzäunen, die Almen für Wanderer sperren oder einfach keine Kühe mehr auf unsere heimischen Almen treiben. Alles undenkbar!“ Dies würde in jedem Fall ein Ende für den Sommertourismus in Österreichs Bergen bedeuten. Entweder wären die Almen für Besucher gesperrt oder sie würden ohne Viehauftrieb ganz einfach verwalden. „Alle drei Punkte sind für mich aber absolut undenkbar! Daher hoffe ich auf eine Aufhebung dieses Urteils durch die übergeordneten Gerichte“, so Linder. „Neben den wirtschaftlichen negativen Auswirkungen in Landwirtschaft und Tourismus wäre ein Ende der Almbewirtschaftung wie wir sie kennen auch ein Ende des bisher bekannten heimischen Tierwohls. Das Auftreiben der Kühe in den Sommermonaten bedeutet immerhin auch mehr Gesundheit und Erholung sowie Stressfreiheit für das gesamte Vieh“, gibt Maximilian Linder abschließen zu bedenken.