FPÖ-Rauter: „Landwirtschaftskammer darf nicht zur Erfüllungsgehilfin der Stromkonzerne werden!”

Kärnten -

Mit scharfen Worten kritisiert FPÖ-Landwirtschaftssprecher LAbg. Dietmar Rauter die aktuelle Vorgehensweise der Landwirtschaftskammer Kärnten im Zusammenhang mit der geplanten 380-kV-Stromleitung durch Kärnten. „Die Kammer verschickt Schreiben an betroffene Grundstückseigentümer und will im Namen der Bauern verhandeln – ohne aber offenzulegen, was sie eigentlich verhandeln will. Das ist eine völlig intransparente und unseriöse Vorgehensweise“, erklärt Rauter.

FPÖ-Rauter: ,,Landwirtschaftskammer will Blankovollmacht von Grundeigentümern haben, ohne mit Informationen herauszurücken."

Forderung nach klarer Verhandlungsgrundlage

Konkret geht es darum, dass am 29. September 2025 von APG und KNG die sogenannte Grobtrasse mit einer durchschnittlichen Breite von rund 200 Metern präsentiert wurde. „Jetzt, wo das Projekt auf Hochtouren läuft, werden die Grundeigentümer mit einem Schreiben überrumpelt und sollen der Landwirtschaftskammer eine Blankovollmacht erteilen, ohne zu wissen, welche Positionen die Kammer überhaupt vertritt“, kritisiert Rauter. Verhandlungen führe man normalerweise nur dann, wenn man weiß, was man wolle. Die Landwirtschaftskammer aber lasse die Bauern völlig im Ungewissen. „Was sind die Abgeltungsvorstellungen? Was ist der Ausgangspunkt? Wer sitzt für die Landwirtschafskammer am Verhandlungstisch? Sind die Kärntner Bauern überhaupt für die Umsetzung des Projektes? Und in welchem Ausmaß können die betroffenen Bauern überhaupt ihre eigenen Interessen einbringen?“, fragt der FPÖ-Agrarsprecher.

Volle Klarheit für Grundeigentümer gefordert

Rauter fordert eine vollständig transparente Vorgangsweise: Bevor auch nur ein Bauer eine Vollmacht unterzeichne, müsse die Landwirtschaftskammer alle Karten auf den Tisch legen. Nur dann könnten die Grundeigentümer selbst entscheiden, ob sie sich vertreten lassen wollen oder nicht. Alles andere wäre eine Verhöhnung jener Menschen, deren Grund und Boden hier betroffen ist. Zudem stellt Rauter die berechtigte Frage, woher die Landwirtschaftskammer überhaupt die Daten der betroffenen Grundstückseigentümer habe und wer diese Informationen weitergegeben habe.

Einmalzahlung und jährliche Abgeltung 

Abschließend betont Rauter: „Durch den extrem starken Eingriff auf die bäuerlichen Grundstücke, verdienen die Kärntner Bauern nicht nur eine Einmalzahlung, sondern eine jährliche Abgeltung, so wie es bei Grundstücken mit Schiliftbetreibern üblich ist. Durch den Bau der 380 und 110 kV Stromleitung darf es auch keine Netzgebührenerhöhung für die Kärntner und die landwirtschaftlichen Betriebe geben. Unsere Bauern dürfen keine Blankovollmacht unterschreiben, ohne zu wissen, was hinter verschlossenen Türen ausverhandelt wird!“