Kampf gegen Schleppermafia

Grenz­kontrollen zu Italien? Nehammer im Interview

Kärnten -
Zigtausende Flüchtlinge kommen immer wieder in Italien an. Die Mittelmeer-Insel Lampedusa hat deswegen sogar den Notstand ausgerufen. Kanzler Nehammer lässt in einem Interview aufhorchen: Infolge der Flüchtlingssituation in Italien werden nun im südlichen Grenzgebiet Grenzkontrollen in Erwägung gezogen. Man möchte so gegen die Schleppermafia vorgehen.


Die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa hat stark mit der hohen Zahl an ankommenden Migranten zu kämpfen. Laut verschiedenen Medienberichten kommen oft allein an einem Tag rund 5.000 Flüchtlinge an. Es kam so weit, dass vergangene Woche schließlich den Notstand ausgerufen hat. In einem Interview mit Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag wurde genau jenes Thema in einer österreichischen Tageszeitung aufgefasst.

Grenzkontrollen in Erwägung gezogen

Nehammer ließ im Zuge des Interviews aufhorchen: Nach dem Notstand in Lampedusa werden nun in Österreich Grenzkontrollen zu Italien in Erwägung gezogen. Seinen Aussagen zufolge habe man in Österreich bereits *Schleierfahndungen im Grenzraum zum italienischen Nachbarn verstärkt. Mit diesen Maßnahmen möchte man vor allem gegen die Schleppermafia vorgehen.

Schleierfahndung an “neuralgischen Punkten”

Wie das Innenministerium gegenüber “oe24” ausführt, sollen Polizeibeamte im Zuge der Schleierfahndungen an “neuralgischen Punkten” Kontrollen durchführen. Vor allem im Fokus liege dabei der südliche Grenzraum, also Kärnten und Tirol. Wie sieht es nun mit den angekündigten Grenzkontrollen aus? Sollte es sich als nötig erweisen, werden die Grenzkontrollen sofort aktiv. Die jeweiligen Landespolizeidirektionen in Kärnten und Tirol seien über die Lage bereits in Kenntnis gesetzt worden, binnen weniger Tage würden die Grenzkontrollen hochgefahren werden.

*Unter Schleierfahndung versteht man allgemeine Fahndungen, bei denen Personen ohne triftigen Verdacht kontrolliert werden.