Hygiene- und Abstandsregeln weiterhin ernst nehmen

Kärnten -

LHStv.in Prettner und Heimo Wallenko von der Landessanitätsdirektion warnen vor Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Coronavirus – Containment Strategie, Testungen auf fünf Ebenen sowie ständige Information und Bewusstsbildung.


 „Wir haben das Virus gut unter Kontrolle, es ist aber weiter unter uns“, warnte Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Donnerstag, im Rahmen einer Pressekonferenz. Aktuell gibt es in Kärnten fünf bestätigte Coronavirusinfektionen – zwei Fälle werden in den kommenden Tagen ein weiteres Mal getestet, um eine mögliche falsche positive Diagnose ausschließen zu können. Die Gesundheitsreferentin warnte gemeinsam mit Heimo Wallenko von der Landessanitätsdirektion vor zu viel Leichtfertigkeit im Umgang mit den bestehenden Hygieneregeln. „Ich bin sicher keine Spaßbremse, doch als Gesundheitsreferentin des Landes Kärnten habe ich auf die Gesundheit der Bevölkerung zu achten. Und ich habe darauf zu achten, dass die Gesundheitsversorgung auch abseits von Corona bestens und auf höchstem Niveau und flächendeckend funktioniert“, sagte Prettner.

Mund-Nasen-Schutz weiterhin zu tragen


So ist beispielsweise der Mund-Nasen-Schutz weiterhin in allen Geschäften, bei Dienstleistern, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, beim Betreten aller Gaststätten sowie Hotels- und Beherbergungsbetriebe, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in Taxis und Fahrgemeinschaften, in Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen sowie in gewissen Bereichen von Freibädern, Theatern, Fitnesscentern etc. zu tragen.

Die Lockerung der Bestimmungen zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ab Mitte Juni könne nur dann funktionieren, wenn die Abstandsregeln von allen Menschen genau eingehalten werden, meinte Wallenko. Bei großen Menschenansammlungen sollte ein Mund-Nase-Schutz auch weiterhin eigenverantwortlich getragen werden, vor allem in Innenräumen. In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Pflegeheimen, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen sowie für das Personal in der Gastronomie gilt auch nach dem 15. Juni eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes

Zweite Welle verhindern

„Auch von unserer Seite wird weiterhin alles darangesetzt, eine zweite Welle zu verhindern. Wir verfolgen die Containment Strategie und testen auf fünf Ebenen“, so Prettner. Dazu gehören beispielsweise die Tests in den Krankenhäusern, die Screenings in den Pflegeheimen, Testungen in Behinderteneinrichtungen sowie – zur Aushilfe bis Ende der Woche – in den Tourismusbetrieben der Pilotregion Wörthersee. Rund 400 Testes kommen derzeit täglich dazu – die Kapazität liegt aktuell bei 850 Tests pro Tag und soll schon bald auf über 1.000 täglich ausgeweitet werden. Auch das Koordinationsgremium tagt weiterhin regelmäßig in der Kärntner Landesregierung. „In Konferenzen mit dem Gesundheits- und Sozialministerium stimmen wir uns zusätzlich regelmäßig mit dem Bund sowie den anderen Ländern ab“, unterstrich Prettner.

In den Krankenhäusern sei man bemüht, wieder in den „Normalbetrieb“ zurückkehren zu können. Derzeit werden im stationären Bereich 80 Prozent und im ambulanten Bereich 70 Prozent der Leistungen wieder durchgeführt.

„Je mehr die gesetzlichen Vorgaben gelockter werden, desto mehr ist die Eigenverantwortung gefordert“, mahnte Wallenko. Der bevorstehende Wegfall einer Tragepflicht des Mund-Nasen-Schutzes beispielsweise könne nur funktionieren, wenn der Abstand gewahrt wird. „Wir sind weiterhin mit einer Pandemie konfrontiert“, warnte er vor einem trügerischen Gefühl der Sicherheit.