Kärnten in direktem Austausch mit Friaul und Veneto

Kärnten -

LH Kaiser, LHStv.in Schaunig vereinbaren in Videokonferenz mit Regierungsvertretern von Friaul und Veneto Euregio-Wirtschaftskonferenz – Einigkeit bei Grenzöffnungen: gemeinsame EU-Vorgangsweise – Interreg-Kooperationen für Wirtschaftsaufschwung anstreben.

Amtsgebäude der Kärntner Landesregierung

In der heute zum wiederholten Mal stattgefundenen Video-Konferenz zwischen Kärnten, Friaul und dem Veneto stand das Hochfahren der Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise im Mittelpunkt der Gespräche von Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig und den Regierungsvertretern von Friaul, Massimiliano Fedriga, Sergio Bini, und dem Veneto mit Gianpaolo Bottacin, Roberto Marcato sowie Amedeo Aristei, dem Leiter des Zivilschutzverbandes von Friaul. In einer ersten Gesprächsrunde konnten die drei Regionen auf die vor allem in Italien mittlerweile gute Entwicklung der Corona-Zahlen verweisen. Kärnten konnte auf den 15. Tag ohne Corona-Neuinfizierung hinweisen, während Friaul und Veneto die sinkenden Infektionszahlen positiv stimmen und das Hochfahren der Wirtschaft dementsprechend auch begonnen hat.

Thema Grenzöffnungen


Intensiv gesprochen wurde heute in der Konferenz jedoch über die wirtschaftlich notwendigen Grenzöffnungen für alle drei Regionen unter den Gesichtspunkten der Corona-Entwicklungen in den Ländern. „Bilaterale Verhandlungen laufen auf den jeweiligen Bundesebenen, aber auch wir als Regionen sollten auf unsere Regierungen einwirken, bei den Grenzöffnungen eine in Europa einheitliche raschere Vorgangsweise zu wählen“, sagte Kaiser. Vor allem Friaul pocht auf eine in Europa einheitliche Grenzöffnung mit seinen touristisch auch von Kärnten und Österreich abhängigen Badeorten an der Oberen Adria.

Die Finanzreferentin führte in der heutigen Video-Konferenz die wirtschaftliche Entwicklung Kärntens, die durch die Coronakrise massiv beeinflusst ist, ebenso vor Augen wie die dramatische Situation am Arbeitsmarkt. „Nach dem Hochfahren der Wirtschaft sind Stabilisierungsprogramme von Nöten. Als Nachbarregionen sollten wir dafür gemeinsam europäische Programme ansprechen“, so Schaunig. Beispielsweise Interregprogramme würden EU-Mittel in die Regionen fließen lassen. Die Regierungsvertreter von Friaul und dem Veneto, die ebenso ihre Wirtschaftskrisen in Form von konkreten Zahlen untermauern konnten, stimmten dieser Vorgangsweise zu.

Vorschlag: Euregio-Wirtschaftskonferenz

Um die Wirtschaft in der Alpen-Adria-Region wieder in Gang zu bringen, schlug Kaiser daher auch eine eigene Euregio-Wirtschaftskonferenz vor. „Um unsere regionalen Märkte, Unternehmen und den Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen, ist es sinnvoll, über die Grenzen hinweg auch europäische Mittel in Form von Kooperationen anzusprechen. Mit dem Instrument der Euregio können wir gemeinsam, stark auftreten“, betonte Kaiser, der der Vorsitzende der Euregio ist. Für diese Euregio-Wirtschaftskonferenz werde LHStv.in Gaby Schaunig ein entsprechendes Konzept ausarbeiten und es den Vertretern Friauls und Venetos übermitteln.

Die nächste Video-Konferenz der drei Länder wurde für die erste Juni-Hälfte vereinbart, wenn mehr Klarheit über die Corona-Entwicklung und die Grenzöffnungen herrscht.

LH Kaiser bedankte sich zudem bei den Regierungsvertretern der beiden Regionen Italiens, dass im Zuge der Krise zahlreiche Maßnahmen über die Grenzen hinweg gesetzt werden konnten und Lösungen gefunden wurden. Kaiser sprach beispielsweise die Lösung für die Almbauern im Grenzgebiet an, den Pendlerverkehr zwischen Italien und Kärnten für die Unternehmen, Reparaturarbeiten im Bereich der Strominfrastruktur sowie die Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte an den Grenzen.