Alpenkonvention umsetzen – FFH Richtlinie ändern
Dieser Alpenraum und die darin seit Jahrhunderten praktizierte Alm- und Weidewirtschaft werden durch die Alpenkonvention besonders geschützt. In dem Staatsvertrag zwischen acht Alpenländern und der EU bekennen sich die Vertragspartner dazu, die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen und eine Balance zwischen ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklung zu sichern. Die FFH-Richtlinie steht jedoch im direkten Widerspruch zu den Zielen der Alpenkonvention und muss daher geändert werden: „Die FFH-Richtlinie sieht einen strengen Schutz von Wölfen vor, obwohl diese nicht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehen.
Damit steht die FFH-Richtlinie als untergeordnete Richtlinie im direkten Widerspruch zur übergeordneten Alpenkonvention. Wenn die EU ihre eigenen Gesetze ernst nimmt, dann muss sie die FFH-Richtlinie ändern, den Schutzstatus der Wölfe herabsetzen und wolfsfreie Zonen im Alpenraum ermöglichen!“, verlangt Huber stellvertretend für alle Kammerräte der LK-Vollversammlung. Da Kärnten mit der gesamten Landesfläche von der Alpenkonvention umfasst ist, würde sich die wolfsfreie Zone über das ganze Bundesland erstrecken.
Land Kärnten soll zur wolfsfreien Zone erklärt werden
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordern die bäuerlichen Interessenvertreter nun die europäischen Institutionen auf, Kärnten die Möglichkeit einzuräumen, das Land zur wolfsfreien Zone zu erklären. Auch die Absenkung des strengen Schutzstatus des Wolfes wird gefordert. Die Resolution soll von Kammerräten aller in der LK-Vollversammlung vertretenen Fraktionen Anfang November direkt an Vertreter von europäischem Parlament und EU-Kommission übergeben werden.
Herdenschutz ist keine nachhaltige Lösung
In diesem Zusammenhang räumt LK-Präsident Huber einmal mehr mit dem Mythos Herdenschutz auf. Denn dass herkömmliche Herdenschutzmaßnahmen keine nachhaltige Lösung sind, zeigt ein Blick in die Schweiz: Dort werden seit Jahren Millionen Franken in die Anschaffung von Zäunen, Herdenschutzhunde und Behirtung investiert. Das Ergebnis zeigt, dass die Wölfe gelernt haben, Zäune zu überspringen oder anstatt die durch Zäune geschützten Schafe nun Mutterkühe und ihre Kälber töten.
Darüber hinaus wurden allein im Jahr 2020 30 Beißtattacken von Herdenschutzhunden auf Almbesucher registriert. Wie unlängst bekannt wurde, hat sich das regionale Kantonsparlament in Wallis dafür ausgesprochen, dass Hirten mit Gewehren ausgestattet werden können, um Wölfe zu bejagen, weil Herdenschutzmaßnahmen zunehmend unwirksam werden.
Wölfe bedrohen die Lebensgrundlage der traditionellen, kleinbäuerlichen Berglandwirtschaft
„Warum sollen wir in Kärnten Millionen in Herdenschutzmaßnahmen investieren wenn wir am Beispiel der Schweiz sehen, dass es am Ende des Tages wieder darauf hinausläuft, dass Wölfe abgeschossen werden müssen?“, gibt LK-Präsident Huber zu bedenken. „Wölfe passen nicht nach Kärnten. Sie passen nicht ins Alpenland und bedrohen die Lebensgrundlagen der traditionellen, kleinbäuerlichen Berglandwirtschaft. Die EU muss ihre weltfremde Haltung beim Thema Wolf endlich aufgeben – Herdenschutzmaßnahmen sind keine nachhaltige Antwort auf Problem, zumindest nicht für das Alpenland“, so Huber abschließend.