Als herben Rückschlag bezeichnete heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl die Ankündigung eines neuerliche österreichweiten Lockdown durch die Bundesregierung: „Unsere monatelangen Hinweise, unsere Warnungen und unsere stete Kritik waren leider vergebens: Angesichts der explodierenden Infektionszahlen und der dramatischen Situation im Gesundheitswesen ist die Entscheidung nachvollziehbar.“ Äußerst wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass die staatliche Unterstützung für die davon direkt oder indirekt betroffenen Betriebe weitergehen werde, die Details seien bereits in intensiven Verhandlungen. Die Position der Wirtschaft sei klar: Notwendige Maßnahmen müssten praktikabel sein, Planbarkeit und vorausschauendes Handeln seien das Gebot der Stunde.
Nicht den Mut verlieren
An die Unternehmerinnen und Unternehmer appellierte Mandl, trotz dieser Enttäuschung nicht den Mut sinken zu lassen: „Wenn die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung am 13. Dezember vorüber und die Infektionszahlen auf ein für unsere Gesundheitseinrichtungen bewältigbares Maß zurückgegangen sein werden, wird wenigstens ein Teil der auch wirtschaftlich so wichtigen Adventzeit noch zur Verfügung stehen.“ Auch sei er zuversichtlich, dass es durch diesen zweifelsohne harten neuerlichen Einschnitt gelingen könne, die Wintersaison zu retten, die für sehr viele Unternehmen – weit über die Tourismusbetriebe hinaus – große Bedeutung habe, unterstrich Mandl.
Der Wirtschaftskammerpräsident wandte sich aber auch konkret an jene, die bisher von der Möglichkeit einer Schutzimpfung nicht Gebrauch gemacht hätten: Es sei wissenschaftlich und empirisch erwiesen, dass die Impfung die Ausbreitung der Infektion eindämme und die Gefahr eines schweren Verlaufs der Erkrankung deutlich reduziert. Mandl: „Wie wir am Beispiel anderer Länder sehen, führt eine höhere Impfquote in der Bevölkerung zu geringeren Inzidenzen und damit zu einer deutlichen kleineren Belastung des Gesundheitssystems. Deshalb ist in Ländern mit hoher Impfbereitschaft kein Lockdown mit all seinen verheerenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen notwendig. Ich bitte Sie daher, sich im eigenen Interesse, aber auch aus Rücksicht auf die Wirtschaft und die Gesellschaft in Österreich umgehend impfen zu lassen.“