Regierungssitzung: Kärnten stockt bei Contact Tracern weiter auf

Kärnten -

Abgeschlossene Schulbildung, sehr gute PC-Anwenderkenntnisse, professionelles Auftreten am Telefon und im Parteienverkehr, Bereitschaft zu Wochenenddiensten, Kenntnisse und Erfahrung in Konflikt- und Beschwerdemanagement, Flexibilität und Organisationstalent, Fähigkeit zur selbständigen und eigenverantwortlichen Arbeit, Belastbarkeit und Stresstoleranz, Verschwiegenheit – das sind einige jener Muss-Kriterien, die die neuen MitarbeiterInnen für das Contact Tracing im Kampf gegen die Coronapandemie vorzuweisen haben.

Beate Prettner

„Die Ausbreitung des Virus und der Abzug von Bundesheersoldaten macht es erforderlich, dass wir schnellstmöglich den Personalstand aufstocken. Wir werden dabei auf unsere erfolgreiche Kooperation mit dem AMS setzen“, geben Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner und Finanzreferentin LHStv.in Gaby Schaunig bekannt. Ein entsprechender Akt wird in der Regierungssitzung am Dienstag vorgelegt.

25 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


„Konkret geht es um 25 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits im September des Vorjahres haben wir gemeinsam mit dem AMS 15 Personen, und zwar Langzeitarbeitslose über 50 Jahre, angestellt. Kurz darauf haben wir das Kontingent um zusätzlich 30 Personen erhöht. Und nun sollen weitere 25 Personen folgen“, erklärt Prettner. Angestellt werden sie über den Verein „Gesundheitsland Kärnten“ für vorerst ein halbes Jahr. Die Kosten werden – wie in der Vergangenheit – von Land und AMS übernommen.

„Von den Gesamtkosten in Höhe von 481.000 Euro trägt das Land 261.000, 220.000 Euro kommen vom AMS“, so Prettner. Für sie steht außer Zweifel: „Contact Tracing ist einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg beim Eindämmen der Corona-Pandemie. Die Spurensuche nach den Kontakten von infizierten Personen ist aufwändig – aber nichtsdestotrotz unerlässlich. Wir müssen hier am Ball bleiben“, sagt die Gesundheitsreferentin.

Neue Perspektiven und Zukunftschancen


„Die Arbeit im Contact Tracing ist nicht nur eine neue berufliche Herausforderung, sondern eine sinnstiftende, nachhaltige Tätigkeit, die den Arbeitslosen gleichermaßen wie der Gesellschaft neue Perspektiven und Zukunftschancen gibt“, bekräftigt Arbeitsmarktreferentin Schaunig. Die Eingliederungsbeihilfen für das Contact Tracing sind Teil des Territorialen Beschäftigungspaktes (TEP), der mit 70 Millionen Euro 2021 das höchste Budget seit Bestehen aufweist.

„All diese Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Krise sind in die Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten im Handlungsfeld E ‚Arbeitsmarktpolitische Strategien bei außergewöhnlichen Ereignissen‘ eingebettet. Dieses Handlungsfeld ermöglicht es der TEP-Kernpartnerschaft, bestehend aus Land Kärnten und AMS Kärnten, rasch, nachhaltig und solidarisch vorzugehen und effizient der in Kärnten lebenden Bevölkerung mit zielgerichteten, maßgeschneiderten Projekten zu helfen“, so Schaunig.

Arbeitsmarktsituation ist angespannt

„Die Arbeitsmarktsituation ist nach wie vor sehr angespannt. Daher ist es wichtig, nicht nur mit Qualifizierungsangeboten, sondern auch mit Beschäftigungsmaßnahmen Einstiegschancen für Arbeitsuchende in den Arbeitsmarkt zu schaffen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Peter Wedenig.

„Das Projekt Contact Tracing hat dabei einen mehrfachen Nutzen: Es bietet eine Hilfestellung in der Bekämpfung der Corona-Pandemie – wie beispielsweise auch unser gemeinsames Programm ‚Besuchsmanagement für Pflegeheime‘. Gleichzeitig eröffnen sich Perspektiven für die teilnehmenden Personen und es wird der Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegengewirkt.“