Tätigkeitsbericht: Das Jahr 2024 beim Kärntner Landesrechnungshof

Kärnten -

15 Prüfungen, 672 Empfehlungen, 1863 Seiten in Prüfberichten: Das Jahr 2024 war ein arbeitsreiches für den Kärntner Landesrechnungshof. Einen Überblick gibt der neue Tätigkeitsbericht, der seit gestern auf der Website des LRH heruntergeladen werden kann. Der erste interessierte Leser war Landtagspräsident Reinhart Rohr.

Günter Bauer, Direktor des Kärntner Landesrechnungshofs, übergab Landtagspräsident Reinhart Rohr den Tätigkeitsbericht des Landesrechnungshofs.

Zukunftsthemen im Fokus

Von der mobilen Pflege bis zur digitalen Verwaltung, vom Landesrechnungsabschluss bis hin zu bedeutenden Infrastrukturprojekten wie der Ortsumfahrung Greifenburg: Zukunftsthemen standen 2024 im Mittelpunkt der Prüfungen des Kärntner Landesrechnungshofs. In den 15 Berichten wurden 672 Empfehlungen an die geprüften Stellen ausgesprochen. Sie betrafen wichtige Bereiche wie den nachhaltigen Schuldenabbau, die Optimierung von internen Prozessen und die Schaffung einer spezialisierten Einrichtung für die Übergangspflege.

Landtagspräsident Rohr lobt effiziente Arbeit des Kärntner Landesrechnungshofs

Bei der Übergabe des Tätigkeitsberichts an Landtagspräsident Reinhart Rohr zeigte sich dieser von den 672 ausgesprochenen Empfehlungen beeindruckt: „Insgesamt leistet das Team des Kärntner Landesrechnungshofs, mit LRH-Direktor Günter Bauer an der Spitze, im Interesse der Kärntner Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sehr effiziente Arbeit und liefert mit seinen Prüfberichten und Empfehlungen dem Landtag als Kontrollinstanz und Gesetzgeber wichtige Grundlagen für seine politische Arbeit in allen Aufgabengebieten der Landespolitik. Diese gute Arbeit war auch mit Sicherheit die Basis für die einstimmige Wiederbestellung des Landesrechnungshofdirektors im Frühjahr des letzten Jahres für eine weitere, mit Anfang des Jahres 2025 beginnende, zehnjährige Amtsperiode als Landesrechnungshofdirektor. Direktor Bauer und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg bei ihrer unverzichtbaren Arbeit!“

Chancen und Entwicklungen durch die Digitalisierung

Die digitale Transformation ist ein wiederkehrendes Thema in den Berichten: Digitalisierte Prozesse können einen wesentlichen Beitrag zu mehr Effizienz und zur Verbesserung des internen Kontrollsystems leisten.

„Die Digitalisierung ändert auch die Art des Prüfens. Immer mehr Daten und Prozesse sind digital verfügbar, wodurch sich neue Möglichkeiten für unsere Arbeit ergeben. Indem wir uns europaweit mit anderen Kontrollinstitutionen austauschen, bleiben wir in diesem Bereich auf dem neuesten Stand“, sagt Günter Bauer, Direktor des Kärntner Landesrechnungshofs, der als EURORAI-Präsidiumsmitglied über aktuelle Entwicklungen stets bestens informiert ist. 2024 stand unter anderem der Besuch von zwei EURORAI-Seminaren auf dem Programm, bei denen über die Bedeutung des Klimawandels bei Prüfungen und die Zukunft der Finanzkontrolle diskutiert wurde. Mit den anderen Landesrechnungshöfen und dem Stadtrechnungshof Wien wird außerdem an einem EU-geförderten Forschungsprojekt gearbeitet. Dabei wird analysiert, welche KI-Tools zur Datenanalyse im Audit-Bereich sinnvoll sind und wie Prüfprozesse darauf angepasst werden können.

Umsetzung der Empfehlungen

Der Landesrechnungshof erkundigt sich bei seinen Prüfkunden kontinuierlich über den Umsetzungsstand der Empfehlungen. Im Vorjahr wurde hinterfragt, wie viele der Empfehlungen aus dem Jahr 2022 tatsächlich umgesetzt wurden. Das Ergebnis war erfreulich: Von den 781 ausgesprochenen Empfehlungen wollen die geprüften Stellen 743 umsetzen. Die Umsetzungsrate beträgt somit 95,1 Prozent. 435 Empfehlungen (55,7 Prozent) wurden bereits im Jahr nach der Prüfung umgesetzt. Die hohe Umsetzungsquote zeigt, dass die Empfehlungen des LRH ernst genommen werden.

Barrierefreier Zugang für alle

Alle Berichte können auf der Website des LRH heruntergeladen werden. Die aktuellsten Berichte sind auf der Startseite verfügbar, alle weiteren werden chronologisch angeführt und können über eine Suchmaske nach Themen und Schlagwörtern gefiltert werden. „Es ist uns wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu unseren Berichten haben – und diese lesen, hören und verstehen können. Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr deshalb am weiteren Ausbau der digitalen Barrierefreiheit. Wir haben intensiv an der Umsetzung von digitalen Barrierefreiheitsstandards weitergearbeitet. Davon profitieren alle Leserinnen und Leser: Unsere Berichte sind durch das barrierefreie Design noch benutzerfreundlicher“, betont Bauer.

Der Tätigkeitsbericht ist auf der Website des LRH veröffentlicht:www.lrh-ktn.at