Thema Gesundheit:

Team Kärnten/Köfer: Reformen statt Einsparungen nach der Rasenmäher-Methode

Kärnten -

„Ärztemangel, zu wenig Pflegepersonal, verschobene OP-Termine, lange Wartezeiten. Ob dieser Entwicklungen im Gesundheitssystem sind viele Patienten verunsichert. Wenn jetzt von KABEG-Seite her selbst über die Schließung einzelner Stationen debattiert wird, so kommt das zur absoluten Unzeit“, betont Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer in einer Reaktion auf mediale Berichte über Einsparungsnotwendigkeiten.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer

Köfer ergänzt, dass bei allen Diskussionen gilt, „das Wohl der Patienten und die Versorgungssicherheit an oberste Stelle zu rücken“. Einsparungen im KABEG-Bereich dürfen laut Köfer nicht zu Lasten der patientennahen Bereiche gehen: „Über Spezialisierungen muss nachgedacht werden. Allgemein gilt es, die Effizienz zu steigern. Sinnvolle Kooperationen, Spezialisierungen und Strukturoptimierungen müssen forciert werden. Das belegt auch der Nettogebarungsabgang der KABEG, der sich seit 2013 um über 120 Millionen Euro erhöht hat und auch die Gemeinden finanziell belastet.“

“Änderung der Finanzpolitik nötig!”

Köfer hält zudem fest, dass das Team Kärnten seit Jahren vor der dramatischen finanziellen Entwicklung in Kärnten warne: „Aber die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben seit der Machtübernahme 2013 all diese Warnrufe in den Wind geschlagen und waren nicht bereit, ihre Finanzpolitik zu ändern. Wohin das geführt hat und welche massiven Auswirkungen drohen, sehen wir heute.“ Grundsätzlich, so Köfer, sei aufgrund der dramatischen finanziellen Situation eine Sparpolitik in Kärnten absolut notwendig, „aber nicht mit der Rasenmäher-Methode. Notwendige Zukunftsleistungen der Daseinsvorsorge wie Gesundheit, Pflege und Bildung können keinesfalls gleich betrachtet werden, wie beispielsweise Ausgaben für Eigenvermarktung, Doppelstrukturen und Mehrfachförderungen. Hier muss zuerst der Rotstift angesetzt werden.“

Für Köfer sei es essenziell, den Gesundheitsbereich in seiner Gesamtheit zu betrachten:

„Spitäler können durch eine Stärkung des Hausarztsystems sowie dem Ausbau von Primärversorgungszentren und der Übergangspflege entlastet werden. Bei all diesen Bereichen hat Kärnten massiven Aufholbedarf. Erst eine Primärversorgungseinheit ist in Kärnten etabliert worden. Es braucht eine Strategie zur Entlastung der Krankenanstalten bei Leistungen, die nicht im Kern-Leistungsspektrum der Krankenhäuser, sondern in der basismedizinischen Versorgung liegen.“ Was die zukünftige Finanzierung des Spitalswesens betrifft, sei laut Köfer auch eine stärkere Bundesverantwortung notwendig: „Die Bevölkerung wird immer älter, dementsprechend steigen auch die Ansprüche an die Spitäler. Dieser Entwicklung gilt es ebenfalls Rechnung zu tragen.“ Köfer tritt zudem für eine österreichweite Angebotsplanung ein.