Entsprechend seines Wahlmottos “Pack ma´s an für unsere Bäuerinnen und Bauern“ hat der Kärntner Bauernbund beim digitalen Wahlauftakt die Spitzenkandidaten und das Wahlprogramm für die Kärntner Landwirtschaftskammerwahl am 7. November 2021 präsentiert. „Wir leben in unsicheren Zeiten. In Zeiten in denen uns viele dreinreden wollen wie wir auf unseren Höfen zu wirtschaften haben und das Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft von anderen geprägt wird.
In diesen Zeiten braucht es eine schlagkräftige und geschlossene Interessenvertretung, die mit einer starken Stimme die Anliegen der Kärntner Bäuerinnen und Bauern vertritt!“, betonte der Spitzenkandidat des Kärntner Bauernbundes für die Kammerwahl, LK-Präsident Siegfried Huber. „Der Kärntner Bauernstand hat die Kraft. Er schafft die Basis für ein lebenswertes Kärnten. Uns geht es darum, die Land- und Forstwirtschaft noch stärker zu machen und die großen Themen der Zukunft aktiv anzupacken. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung, damit sie auch in Zukunft noch mit Freude ihre Höfe führen können!“
Team Siegfried Huber – Mit neuer Kraft und viel Erfahrung!
„Dafür sind Funktionäre gefragt, die sich mit Kompetenz und Leidenschaft mit den agrarpolitischen Themen auseinandersetzen und die Anliegen ihrer Berufskollegen mit Nachdruck vertreten”, bekräftigt der Spitzenkandidat, der sein Team für die Landwirtschaftskammerwahl neu zusammengestellt hat: Von den bisherigen 18 Kammerrätinnen und Kammerräten in der LK-Vollversammlung finden sich nur noch 5 auf den ersten 20 Listenplätzen. Mit ihm an der Spitze kandidieren Landesbäuerin Astrid Brunner aus Moosburg, die bisher schon das Amt der 2. Vizepräsidentin in der LK bekleidet hat und der bisherige Fraktionssprecher Hermann Schluder aus Lind im Drautal.
„Wir haben einen Generationenwechsel vollzogen und starten mit neuer Kraft und viel Erfahrung in die Wahlbewegung. Bei der Zusammenstellung des Teams war uns besonders wichtig, dass alle Regionen und Produktionsrichtungen im Land vertreten sind. Ich bin stolz darauf, dass wir Kandidatinnen und Kandidaten aus 66 verschiedenen Gemeinden auf der Liste haben die sämtliche Produktionssparten der Land- und Forstwirtschaft abdecken. Diese Vielfalt ist unsere Stärke. Der Bauernbund vertritt die Interessen aller Bäuerinnen und Bauern.“ so Huber. Besonderes Augenmerk hat der Bauernbundobmann daraufgelegt, dass die Bäuerinnen und die Jugend stark auf der Liste vertreten sind.
Angeführt von der Landesbäuerin Astrid Brunner finden sich insgesamt 5 Bäuerinnen auf den ersten20 Listenplätzen. Astrid Brunner: „Unser Ziel ist es, den Bäuerinnen eine starke Stimme in der Berufsvertretung zu geben und das Image der Bäuerinnen in der Gesellschaft auszubauen!“ Die Gründung der Kärntner Jungbauernschaft im Jahr 2020 war ein historisches Ereignis in der 135jährigen Geschichte des Bauernbundes. Gleich 5 Kandidatinnen und Kandidaten unter 30 Jahren kandidieren an wählbarer Stelle. Herwig Drießler, der Obmann der Kärntner Jungbauern aus Krems im Liesertal sagt: „Unser Anspruch ist es zu gestalten. Die Jungbäuerinnen und Jungbauern brauchen die bestmöglichen Rahmenbedingungen um am Hof durchstarten zu können. Dafür setzen wir uns ein!“
Wahlziel: Stabilität und klare Entscheidungen
Wahlziel sei, so Huber: „dass der Bauernbund weiterhin für Stabilität und klare Entscheidungen in der Interessenvertretung garantiert“. Bei der letzten Wahl hat der Bauernbund 2 Mandate in der Vollversammlung verloren und die Mehrheit im Vorstand nur knapp absichern können. „Jetzt müssen wir zulegen, damit wir weiterhin mit einer starken Stimme die Interessen der Bäuerinnen und Bauern gegenüber Politik und Gesellschaft vertreten können. Das geht nur mit einem starken Bauernbund“ betont Huber. Ein weiteres Ziel des Bauernbundes ist es, dass die 1. Vizepräsidentin der Kammer eine Bäuerin ist: „Die Bäuerinnen haben es in der Hand!“ appelliert Huber an die Bäuerinnen eine von ihnen zur Starken Stimme in der LK-Vollversammlung zu machen.
11 Punkte-Programm für mehr Wertschöpfung und Wertschätzung
Trotz neuen Teams bleibt der Bauernbund bei der Themensetzung für den Wahlkampf seinen Werten treu. Den Schutz des bäuerlichen Eigentums bleibt für Huber die „Kernkompetenz des Bauernbundes“. „Die Verfügungsgewalt an Grund und Boden darf nicht verloren gehen.“ Das gelte insbesondere beim Thema Naturschutz, denn „ohne die Pflege der Kulturlandschaft durch die Bauern, gäbe es in diesem Land wenig zu schützen!“ so Huber. Auch beim Thema Wolf sieht Huber das bäuerliche Eigentum in Gefahr: „Der Wolf hat in Kärnten keinen Platz. Herdenschutz funktioniert nicht und ist den Bauern nicht zumutbar. Wir brauchen eine rechtliche Möglichkeit für rasche und unbürokratische Abschüsse!“ stellt Huber klar.
Bauern brauchen Einkommen!
„In der Corona-Pandemie hat Regionalität einen enormen Stellenwert bekommen, darauf gilt es jetzt aufzubauen. Was wir brauchen, sind viel stärkere regionale Kreisläufe, weil das nicht nur die beste Art von Klimaschutz ist, das bringt auch Wertschöpfung für die Bauern“, zeigt sich Huber kämpferisch: „Die Bauern brauchen ein Einkommen von dem sie leben können. Eine von der LK in Auftrag gegebene Studie hat gezeigt, dass 1% mehr heimische Lebensmittel rund 3,8 Millionen Euro mehr Wertschöpfung für die Bauern bedeutet und 300 Arbeitsplätze in der Wirtschaft schafft. Unser Ziel ist es daher den Anteil heimischer Lebensmittel in Kärnten maximal auszubauen Dazu brauchen wir eine transparente Herkunftskennzeichnung auf allen Ebenen. Vom Supermarkt bis zum Gasthaus. Sonst werden wir Bauern ausgetauscht!“
In Kärnten will Huber den Vorrang für heimische Lebensmittel in allen Betriebskantinen von privaten Unternehmen festgeschrieben wissen: „Wenn Steuergelder für betriebliche Investitionen oder Betriebsansiedelungen verwendet werden, muss es in Zukunft so sein, dass in den Betriebs-Kantinen nur noch heimische Lebensmittel gibt!“.
Im Hinblick auf die Gemeinsame Agrarpolitik sieht Huber eine „entscheidende Phase in der es einen starken Kärntner Bauernbund braucht um das bestmögliche Ergebnis für das Bundesland nach Haus zu holen!“ In den Verhandlungen setzt sich der Bauernbund vor allem für eine Sockelförderung der ersten Hektar ein, für den Ausbau der Ausgleichszulage für die Bergbauern und Unterstützungsmaßnahmen für die Mutterkuh-Halter. „Egal welche Maßnahmen kommen – es zählt am Ende des Tages was unterm Strich auf den Höfen ankommt. Die Zeichen stehen gut, dass mehr Unterstützung als bisher in Kärnten ankommt!“ so Huber der sich beim Agrarlandesrat Gruber für das gute Zusammenspiel in den GAP-Verhandlungen bedankt.
Imagekampagnen: Realistisches Bild der Landwirtschaft
Besonderes Augenmerk will Huber in Zukunft auf die Öffentlichkeitsarbeit für die Bäuerinnen und Bauern legen: „Das mediale Bild der Landwirtschaft wird vom Lebensmittelhandel und den Umweltorganisationen geprägt. Damit muss Schluss sein. Wir selber müssen das Heft in die Hand nehmen und ein realistisches Bild der heimischen Landwirtschaft in der Gesellschaft darstellen. Mein Ziel ist es, dass wir mit viel mehr Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen die Vorteile der heimischen Land- und Forstwirtschaft in den Köpfen der Menschen zu verankern. Am Ende des Tages geht es darum, dass wir mit Freude und Selbstbewusstsein Bauer und Bäuerin sein können. Die Wertschätzung unserer Leistungen ist der Schlüssel dazu.
Kammerwahl ist eine Richtungswahl!
„Der 7. November braucht klare Entscheidungen. Er wird über die Richtung bestimmen wie es für den bäuerlichen Berufsstand weitergeht. Nur mit der Unterstützung einer starken Interessenvertretung die mit einer Stimme spricht, ist es möglich in der Landespolitik die Kraft auf den Boden zu bringen die es braucht um den Berufsstand zu stärken!“ appelliert Landesrat Martin Gruber an die Bauernbündler möglichst viele Stimmen für den Bauernbund bei der Kammerwahl zu mobilisieren.
„Viele Maßnahmen und Gesetze – von der Aufstockung des Bergbauernprogramms, über den Milchtransportkostenzuschuss und vom Raumordnungsgesetz bis zum Buschenschankgesetz und der Regionalitäts-Charta des Landes wären ohne eine starke Interessenvertretung nicht möglich gewesen. Daher müssen wir alles daran setzen, dass die Kammer nicht zu einer Organisation verkommt in der politische Spielchen an der Tagesordnung stehen. Der Bauernbund muss die bestimmende Kraft in der Kammer bleiben!“ so Gruber weiter.
Die nächsten 3 Wochen will der Bauernbund daher nutzen um möglichst viele Wahlberechtige zu erreichen. Neben Veranstaltungen in allen Bezirken sind vor allem Haustürbesuche der Kandidatinnen und Kandidaten vorgesehen um persönlich um jede Stimme zu werben. „Die Wahl ist keine gmahte Wiesn. Es kommt auf uns an, in welche Richtung es weitergeht. Je höher die Wahlbeteiligung und umso mehr Stimmen für den Bauernbund, desto stärker wird unsere Kraft sein um die Interessen der Bäuerinnen und Bauern im Land zu vertreten!“ so Huber abschließend.