Frei wie ein Vogel

,,Aufe aufn Berg und oba mitn Schirm“

Hermagor -
Wer träumt nicht davon, einmal abzuheben, ins Nichts zu schweben, immer höher zu steigen und dabei die Probleme des Alltags unter sich immer kleiner werden zu lassen. Die Rede ist vom Gleitschirmfliegen. Dabei sitzt oder liegt der Pilot in einem Gurt unter dem Gleitschirm, welcher mit Leinen verbunden ist.

Paragliding: Unendliche Weiten
Falls man nicht gerade an Höhenangst leidet, kann es sein, dass der eine oder andere den Drang verspürt in die Lüfte abzuheben und so dem Stress, der sich angestaut hat, zu entfliehen. Gleitschirmfliegen ist auch bei uns im Tal keine unbekannte Sportart. Ab und zu kann man die Künste eines Paragliders am Himmel beobachten. Einer davon könnte Franz Hubmann aus Hermagor sein.

Der Weg in die Lüfte

Die Liebe zu diesem Sport fand er durch seine Familie. Nachdem Sohn und Tochter, damals Anfang 20, das von ihm erteilte Verbot, einen Flugkurs zu belegen, ignorierten, entschloss er sich selber, einen solchen zu absolvieren. Damit hätte er wenigstens alles im Blickfeld. Mittlerweile genießt der Mann aus Kameritsch, der seine Plichten im Hotel Hubertushof bereits in die Hände der Kinder gelegt hat, schon seit 35 Jahren die Freiheit in den Lüften, welche er durch seinen Gleitschirm geschenkt bekommt.
Franz Hubmann in seinem Element

Der Start

,,Schon als kleiner Junge hat mich das Fliegen fasziniert‘‘, so Hubmann. Damals war Pilot sein Wunschberuf. Durch den Pilotenschein zum Gleitschirmfliegen hat er sich diesen Traum auf eine etwas andere Weise erfüllt. Mittlerweile kann er mit seinem Schirm schon einige Flugstunden verzeichnen. Heute darf der Paraglider bei keinem Urlaub fehlen. Einer seiner längsten und spektakulärsten Erlebnisse war der Flug über die Weiten von Afrika. Zwei Wochen genoss er die Regionen des Landes von der Luft aus. Der längste Flug dauerte über sieben Stunden. Unbezahlbare Momente erlebte er auch auf Teneriffa, wo er den Sonnenuntergang über dem Meer bewunderte. Jedoch ist es für den Gailtaler am schönsten zu Hause auf dem Guggenberg mit seinem Schirm abzuheben. Gelandet wird im Garten neben dem Haus.

Faszination Gleitschirmfliegen

Schon der Start ist Faszination pur. Der Pilot spürt das Kribbeln, die Aufregung, die Lebendigkeit. In der Luft erhalten wir eine neue Perspektive auf die Welt. Man fliegt frei wie ein Vogel über das Land und eine innere Ruhe breitet sich im Körper aus. Unter dir befindet sich klein und friedlich die Landschaft. Mit jedem Meter, den der Schirm in die Höhe steigt, lässt man die Sorgen unter sich. Man spürt das Leben, konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. Ein Gefühl von Freiheit und Lebendigkeit durchströmt den Körper. All das bringt das Paragliding für einen Genussflieger wie Franz Hubmann mit sich.

Fliegen bis zum 100er?

,,Solange ich noch auf den Berg raufkomme fliege ich auch runter“, so der Gailtaler. Mit diesen Schlussworten endete ein interessantes Interview über die faszinierenden Seiten des Gleitschirmfliegens.