„Familie ist Wohlfühloase“

. -

Der 54-jährige Achomitzer Janko Zwitter startet in seine 25. Saison als Damen-Skisprungtrainer. Er gilt als einer der profiliertesten Coaches und seit vier Jahren tragen die besonderen Resultate der Kanadierinnen seine Handschrift. Das Gailtal Journal sprach mit ihm über Trainingsmethoden, Alexandria Loutitt und Familie.

Janko Zwitter (r.) ist immer um Erfahrungsaustausch bemüht. Wie hier mit dem Ex-ÖSV-Nordischen Fritz Koch

Gailtal Journal: Herr Janko Zwitter, sie stehen mit den Kanadischen Skisprungdamen mitten in den Vorbereitungen auf die Olympiasaison. Wie verliefen die bisherigen Trainingslehrgänge.

Janko Zwitter: Aufgrund der Situation, dass es in Kanada keine Skisprunganlagen gibt, haben wir uns zum Großteil auf den Schanzen in Planica, Kranj, Tarvis, Villach und auf der Olympiaschanze in Predazzo/Italien vorbreitet. Die Sommer-GP-Springen mit zwei Siegen und einigen Podestplätzen versprechen Gutes.

Alexandria Loutitt, Olympiabronzene und WM-Goldene, möchte ehestens ihre Sprungski wieder schultern

Sie haben Predazzo genannt. Der Ort, wo sich ihr Schützling Alexandria Loutitt am 19. September schwer verletzt hatte. Wie geht es der Weltmeisterin und Freundin von Österreichs Sportler des Jahres Daniel Tschofenig gesundheitlich?

Sie hat sich leider das hintere Kreuzband und das Innenband gerissen, sowie den Meniskus im rechten Knie verletzt. Aktuell befindet sie sich im Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau. Pendelt aber auch zwischen ihrem Wohnsitz in Zelenci/Slowenien, der gemeinsamen Wohnung mit Daniel in Innsbruck und Hohenthurn hin und her. Ich konnte vor wenigen Tagen mit ihr wieder persönlich vor Ort sprechen. Sie ist sehr zuversichtlich.

Janko ist für seine Athletin Alexandria stets omnipräsent und besuchte sie in Thalgau

Selbstvertrauen und mentale Stärke sind im Skisprungsport essentiell. Auch ihr Trainerpart?

Nicht zu einhundert Prozent aber in sehr enger Zusammenarbeit mit der kanadischen medizinischen Abteilung vor Ort in Kanada. Außerdem haben wir diesmal in Umag/Istrien zu einem besonderen Mentaltrainingslehrgang, erstmals außerhalb ihrer gewohnten Komfortzone, geladen.

Gutes Training ist die Basis für erfolgreiche Wettbewerbe. Kann resultatorientiert auf Olympia oder WM hintrainiert werden?

Ergebnisorientiertes Training hat nur in den wenigsten Fällen funktioniert und wenn, dann nur mit etwas Glück. Bei Wettkämpfen spielen einfach zu viele zusätzliche und verschiedene Faktoren mit hinein. Vorrangiges Ziel sollte es sein, die Sportler mental, technisch und körperlich am obersten Level auf den Balken zu bringen.

Aber nicht nur Sportler müssen fit sein. Auch Sie als Trainer sind extremen Belastungen ausgesetzt. Wo tankt Janko Zwitter seine Energie auf?

Ich habe das Glück in Achomitz meine Wohlfühloase zu haben. In Nötsch mein Hobby Tennis sogar im Meisterschaftsbetrieb leben zu können und jede freie Minute mit meinem Sohn Jona und meiner lieben Gattin Mateja verbringen zu dürfen. Gemeinsam bewundern wir dann die Skifahr- und Golfkünste unseres Sohnes, aber lauschen auch sehr gerne seiner Drummerkunst am Schlagzeug und als Zugabe seinen gefühlvollen Klavierklängen.

Janko mit Sohn: Meist wird telefoniert, aber wenn der Weltcup Pause hat, sind Janko und Sohn Jona ein besonders Team