Dollinger übernahm diese Funktion von Hanni Gratzer, die insgesamt zehn Jahre lang die Interessensvertreterin war. Sie initiierte auch seinerzeit diese regionale Gruppe, organisiert ist man darüber hinaus im Verein der „Kärntner Bergwanderführer“, wo jeder Mitglied ist. In früheren Zeiten gab es bereits den Begriff der „Wanderführer“ und diesbezüglich relativ wenig gesetzliche Regelungen. Organisiert wurden die Wanderungen zum größten Teil von Gemeinden oder Hotel- bzw. Pensionsbesitzern, welche ihren Gästen etwas Besonderes „bieten“ wollten. Die Ausbildung zum Bergwanderführer heute ist gar nicht so einfach und gilt es insgesamt drei Kurse zu besuchen. Einen Sommerkurs (Dauer eine Woche), weiters einen Winterkurs (ebenfalls eine Woche) sowie die Gletscherausbildung, sie dauert im Regelfall drei Tage. „Wir verpflichten uns auch alle zwei Jahre einen Kurs aus einem Fortbildungsangebot zu besuchen“, ergänzt Paul Dollinger und die Aus- bzw. Weiterbildung kostet natürlich Geld.
Liebe zur Natur
Hauptaufgabe ist es nicht nur, die Teilnehmer bei den Wanderungen zu „unterstützen“, sondern ihnen in erster Linie die Natur näher zu bringen. „Ich war schon immer sein sehr naturbewusster Mensch“, sagt Dollinger, er arbeitet hauptberuflich als KFZ-Mechaniker bei der Autowerkstätte Schwarz in Kirchbach. Es geht ebenso um das Bewusstsein, die landschaftlichen Schönheiten unserer Heimat zu erforschen und eine „Affinität“ zu den Bergen im unmittelbaren Einzugsgebiet muss gegeben sein. So ferne möglich beginnen die Wanderungen zu Fuß von zu Hause aus, ansonsten versucht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Den Kirchbacher kann man natürlich auch für Wanderungen „buchen“ und gibt es ausgeschriebene Wanderungen, beispielsweise über die Marktgemeinde Kirchbach. Er ist auch bei den Naturfreunden Oberes Gailtal in der Sektion „Wandern“ aktiv und übt hier eine Stellvertreter-Funktion aus.
Aktivitäten
Mindestens einmal pro Jahr treffen sich die Bergwanderführer Karnische Region zu einem „Gedankenaustausch“, wie zuletzt beim Jahrestreffen im Jänner in Watschig. Am 1. April gibt es eine „Bunkerwanderung“ ins Kanaltal (Italien), diese wird von befreundeten Bergwanderführern organisiert. „Wandern mit Paul“ so lautet das Motto des Kirchbachers, der gerne von seiner Frau „Gail“ sowie Freunden begleitet wird. Er lernte die gebürtige Engländerin im Gailtal kennen und ihr Vorname lautet gleich wie unser Hauptfluss, Verwechslung ausgeschlossen. Einmal pro Monat gibt es fixe Termine, im Winter mit Schneeschuhwandern und im Sommer wird normal marschiert. „Wir kleben uns nicht irgendwo fest“, so Dollinger abschließend, „Dies sollen andere machen und liegt nicht in unserer „Natur“. Aber wir gehen bewusst mit den vorhandenen Ressourcen um, reden beim Wandern viel über unsere Umwelt und versuchen so ein Zeichen zu setzen.“