Berge sind seine Heimat

Himalayaflair am Wolayersee

Österreich / Nepal -
Seit 2009 arbeitet der Nepalese Namkha Gelzen Sherpa in den Sommermonaten auf der Wolayerseehütte. Doch was verschlägt einen Trekkingführer aus dem Everest-Gebiet zu uns nach Kärnten in die Berge?

Namkha in seiner Heimat – Im Hintergrund der Mount Everest
Namkha lebt in einem Dorf auf 2600 Meter Höhe in Chaurikharka. In seiner Heimat, Solukhumbu, besitzt der 36-Jährige eine eigene Trekkingagentur in Kathmandu, Nepal. Als Geschäftsführer der Region Treks bietet er geführte Touren im Gebiet rund um den Everest, Annapurna, Langtang und Manaslu an. Sein Vater, ebenfalls Trekkingguide, nahm ihn schon früh mit auf die Berge des Himalayas. Nachdem er fünf Jahre in einem Kloster in Katmandu als Mönch lebte, entschied er sich eine Ausbildung zum Reisleiter zu absolvieren. Nach 10 Jahren als Bergführer beim DAV-Summit-Club gründete er letztes Jahr seine eigene Trekkingagentur.

Wieso Österreich?

,,Ich wollte schon immer mal nach Europa“, so Namkha. Durch Kurse in seiner Heimat lernte er die deutsche Sprache, wonach er viele Trekkinggruppen aus Österreich übernahm. So lernte er den ehemaligen Bergrettungschef Reinhold Dörflinger und seine Freunde aus Klagenfurt kennen. Die Alpinisten waren auf einer dreiwöchigen Tour am Annapurna Pass auf 5416 Meter Höhe unterwegs. Durch diese Bekanntschaft bekam der Trekkingguide eine Einladung zu einem Bergrettungskurs in Österreich. Doch nur für einen Kurs nach Europa zu reisen, war ihm zu wenig. Der Nepalese interessierte sich auch für die Leute, die Kultur und das Land. So entschied er sich, den Sommer in Österreich auf der Wolayerseehütte zu verbringen. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Visum, gelang es ihm über die Zusammenarbeit von Reinhold Dörflinger sowie Helmut und Manuela Ortner, die Pächter der Wolayerseehütte, einzureisen. Aus den geplanten zwei- bis drei Sommersaisonen wurden mehr. Heuer ist es schon das 10. Mal, dass Namkha die Hüttenwirte unterstützt.
Ortner, Sherpa, Dörflinger und Hofer auf der Wolayerseehütte

Österreich/Nepal

Die Landschaft bei uns auf 1000 Meter Höhe, gleicht der Landschaft in Nepal auf 4000 Meter Höhe, so der Trekkingguide. Für ihn gibt es keinen großen landschaftlichen Unterschied zwischen den Ländern, anders sieht das bei der Kultur aus. In Österreich ist alles gut organisiert, man kommt schneller von einem Ort zum anderen, man lebt schneller. In Nepal hingegen gestaltet sich der Alltag ruhiger, die Menschen sind gemütlicher und blicken sorgenfreier in die Zukunft.

Everest Marathon – seine härteste Erfahrung

Der Everest Marathon ist der höchste Marathon der Welt. Gestartet wird auf 5356 Meter Höhe vom Everest Basecamp. Über raue Bergtrails und Yak-Pfade geht es zwischen den 8000ern des Himalayas ins Ziel nach Namche Base. 2003 war auch Namkha einer der Teilnehmer und belegte den 13. Platz.

Die Bedeutung des Wortes ,,Sherpa“

Der Begriff Sherpa wird bei uns mit ,,Träger“ übersetzt. In Nepal steht er für ein Volk, welches in Himalaya beheimatet ist. Wörtlich übersetzt bedeutet ,,Sher“ Osten und ,,Pa“ Menschen. Die Ostmenschen sind vor 600 Jahren aus Tibet nach Nepal eingewandert. Heute werden diese mit ,,Sherpa“ nach den Geburtsnamen angesprochen.
Am Island Peak (6.189 m) mit der österreichischen Bergrettung

Was steht noch an?

Der Island Peak mit 6189 Meter Höhe war bis jetzt der höchste Berg des Trekkingguides. Jedoch steht noch einiges auf seiner To-Do Liste. Darunter auch die Besteigung des Mount Everest. ,,Dieses Ziel möchte ich gerne gemeinsam mit Freunden verwirklichen“, so Namkha. Nähere Informationen zu dem Guide und seiner Trekkingagentur finden Sie unter: www.regiontreks.com