Freitag, 14:00 Uhr verabredete ich mich für das Gailtal Journal für ein Interview. Ein paar Minuten später kam mir auch schon ein sympathischer, gut gelaunter, junger Mann entgegen. Mit dabei zwei selbst gebackene Brote von der Bäckerei Kandolf. Charme und Bäckerskunst vereint – einem interessanten Interview steht nichts mehr im Weg.
Zur Person
Der 21-Jährige absolvierte eine Lehre als Bäcker bei der Bäckerei Konditorei Wienerroither. Nach dem erfolgreichen Berufsschulabschluss wechselte er in den Betrieb seiner Eltern, der Bäckerei Kandolf in Hermagor. Neben dem Backen, ist Sport die große Leidenschaft des Gailtalers. Durch seine Experimentierfreude sind in den letzten Jahren einige Sportarten zusammengekommen, darunter Eishockey, Fußball, Radfahren, Tennis, Tourengehen und Indoor-Inlinehockey.
Wie sind Sie zu den ganzen Sportarten gekommen?
Clemens Kandolf: Schon von klein auf interessierte ich mich für Eishockey und Skifahren, da aber beides am Sonntag war, musste ich mich für eine Sportart entscheiden. So fand man mich in den Schlittschuhen wieder. Die ersten Skitourenversuche startete ich zwischen acht und neun Jahren auf die Reisacher Jochalm. Alles, was mein Interesse weckte wurde ausprobiert. So bin ich heute ein aktiver Eishockeyspieler in Göriach, spiele Fußball beim FC-Hermagor, gehe im Winter gerne Skitouren mit Freunden und im Sommer findet man mich auf dem Straßenrad um den Presseggersee.
Was bedeutet für Sie Sport?
Durch die Arbeitszeiten, welche vorwiegend in der Nacht sind, ist der Sport für mich ein guter Ausgleich. Um aus dem Rhythmus des Tuns herauszukommen, stellt die Natur eine große Hilfe dar. In ihr finde ich Erholung nach einem produktiven Arbeitstag und kann abschalten. Das gemeinsame Auspowern mit Freunden gibt mir wieder Kraft für den nächsten Arbeitstag. Die Eishockey- und Fußballmannschaft ist für mich wie eine zweite Familie. Ein guter Zusammenhalt und gemeinsame Unterstützung machen für mich ein funktionierendes Team aus, mit dem man viel erreichen kann.
Welche Sportarten begeistern Sie und warum genau diese?
Meine absolute Nummer 1 ist Eishockey. Die Schnelligkeit, die geforderte Härte und die Kunst des Eislaufens kombiniert, macht für mich den Reiz dieses Sportes aus. Ganz nach dem Motto ,,früh übt sich“ stand ich schon mit vier auf den Kufen. Richtig gelernt habe ich es aber erst von meinem Jugendtrainer Wolfgang Wilscher. Dieser hat mich durch seine strenge Linie zu einem guten Spieler geformt. Mit 14 Jahren wechselte ich in die Kampfmannschaft der Galloways in Kirchbach, die mich gleich ins Team integrierten. Vor allem Manuel Hartlieb, der rund um die Uhr für den Verein tätig war, gilt mein besonderer Dank. Anschließend wechselte ich zum ASKÖ Göriach, wo ich ebenfalls toll in die Mannschaft aufgenommen wurde. Gleich von Beginn an fühlte ich mich in diesem Team wohl. Das Vertrauen des Coaches Günter Krumpl, sowie die gegenseitige Unterstützung der Spieler trugen viel dazu bei. Vor allem mit dem Kapitän Florian Kaiser und dem Assistent Christoph Marko, mit denen ich gemeinsam in einer Sturmreihe spiele, verstehe ich mich blind am Eis. Diese geben mir durch ihre langjährige Erfahrung auch immer gute Tipps. Gerne bin ich aber auch auf dem Rad oder in den Bergen unterwegs. Das Gefühl, was für seinen Körper zu tun und die Natur zu genießen, weckt in mir die Begeisterung für sportliche Tätigkeiten.
Was waren Ihre bisherigen sportlichen Momente?
Einer der schönsten Momente in meiner bisherigen Sportkarriere ist definitiv der Meistersieg am Eishockeyplatz in Göriach vor 400 einheimischen Fans. An das Gefühl, des gemeinsamen Sieges mit der Mannschaft erinnere ich mich heute noch gerne zurück.
Wie gestaltet sich Ihr Blick in die Zukunft?
Mein berufliches Ziel finde ich in der Meisterprüfung, die ich in den nächsten drei Jahren absolvieren möchte. Es ist mir wichtig, noch Erfahrungen zu sammeln, bevor ich spätestens in fünf Jahren in die erfolgreichen Fußstapfen meines Vaters treten möchte und den Betrieb meiner Eltern übernehmen darf. Sportlich erhoffe ich mir noch so einen unvergesslichen Meistertitel wie in der Saison 2019/2020 mit meiner Mannschaft zu holen und gemeinsam mit den Jungs zu feiern.