Gegenstand einer Resolution
Der LK-Präsident richtet die Forderung an Landeshauptmann Kaiser, dafür zu sorgen, dass die Formulierung “landwirtschaftlich Beschäftigter” wieder aus dem Leitfaden gestrichen wird. Der Protest gegen die Umbenennung der bäuerlichen Berufsgruppe wird auch Gegenstand einer Resolution sein, die am 19. Dezember von der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten im Bildungshaus Schloss Krastowitz beschlossen werden soll.
FPÖ: “Es gibt wirklich wichtigere Dinge”
Auch die FPÖ ist ob des neuen Leitfadens erzürnt. “Es gibt derzeit wirklich wichtigere Dinge, in die wir Zeit und Geld investieren müssen, als in die unnötige Verkomplizierung der Beamtensprache”, so FPÖ-Chef Erwin Angerer. Man wolle hier “Probleme schaffen, wo keine Probleme sind”. FPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Dieringer-Granza meint dazu: “Landeshauptmann Kaiser würde der Gleichberechtigung mehr Genüge tun, wenn die ungleiche Entlohnung endlich beseitigt wird.” Man fordere nun die Einführung des “echten” Gratis-Kindergartens sowie des Kinder-Schecks für die Kinderbetreuung zuhause, so die Beiden abschließend.
Team Kärnten: “Zerstörung der deutschen Sprache”
Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fragt sich, ob man in Kärnten keine anderen Sorgen als geschlechtergerechte Sprache habe. “Was wir hier mit dem Genderleitfaden und dem dazugehörigen eigenen Wörterbuch erleben, ist eine völlige Zerstörung der deutschen Sprache.” Köfer fordert anstatt eines Erlasses der Landesamtsdirektion, welche die Umsetzung des Leitfadens vorschreiben müsste, diesen besser in die Mülltonne wandern zu lassen. Beide Schriftstücke zur geschlechtergerechten Sprache würden, so Köfer, eher einem Satiremagazin gleichkommen. “Die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu heben und Frauen zu stärken, wird durch solche Wörterbücher und Maßregelungen jedenfalls nicht gelingen”, meint Köfer noch abschließend.
Gruber: “Werde absurden Vorschläge nicht umsetzen”
Auch Landesrat Martin Gruber (ÖVP) empfindet den Leitfaden als “unsinnig”. “Ich habe diesen Leitfaden nicht mitbeschlossen und ganz bewusst bei der Abstimmung den Raum verlassen”, meint er in einem Statement. Er würde es auch ablehnen, dass das nun mit dienstrechtlichen Konsequenzen durchgeboxt werden solle. “In meinem Bereich werde ich diese absurden Vorschläge jedenfalls nicht umsetzen.” Auch Gruber findet, dass die öffentliche Verwaltung wichtigere Aufgaben zu erledigen hätte.