Kärnten hat mit Beschluss der Landesregierung im März 2019 ein Verbot für die Anwendung von Glyphosat im öffentlichen Raum und für private Gärten eingeführt, das von LH Peter Kaiser und LR Gruber als Signal und wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit verkündet worden ist. Lediglich ausgenommen ist der Einsatz von Glyphosat für die Landwirtschaft, weil dazu noch eine nationale und europäische Regelung fehlt, die Verwendung jedoch höchst umstritten und von allen Umweltschutzverbänden vehement abgelehnt wird. Nur wegen Formalfehlern ist das Inkrafttreten des österreichischen Gesetzes am 1.Jänner 2020 verzögert worden, was jedoch nun nachgeholt werden wird. Damit wird endlich das umweltschädliche Mittel von den Felder und Äckern verbannt und die Umwelt von Mensch und Tier vor krebserregenden Substanzen geschützt.
Nachweislich gefährlich für Mensch und Tier
Obwohl dieses Pestizid also nachweislich gefährlich für Mensch und Tier ist und ein Glyphosatverbot schon ewig lange auf dem Weg ist, beharren die Betreiber der Gailtalbahn auf den Einsatz des Umweltgiftes in der ersten Slow Food Travel-Region des Gailtals, die für gute und saubere Nahrungsmittel steht und den Einsatz auf jeden Fall verhindern möchte. Leider sind die Betreiber wenig einsichtig und verstoßen mit dem geplanten Einsatz gegen das in Kärnten geltende Verbot der Anwendung im öffentlichen Raum und von privaten Personen.
Unverantwortlichen Belastung einer ganzen Region
Auch mit einer punktuellen Ausbringung des Pflanzengiftes sind die Argumente der Alternativlosigkeit nicht zu begründen, schon gar nicht auf einer stillgelegten Eisenbahnlinie, die keinen landwirtschaftlichen Ertrag bringt. Glyphosat wird bei der Ausbringung auch über den Luftweg – und auch abseits von Feldern – transportiert, sodass angrenzende Wiesen und Ackerflächen sowie Hausgärten belastet werden können. In einer Slow Food-Region, in der saubere und gute Nahrungsmittel die Lebensgrundlage der Bauern und Bevölkerung sind, führt der Einsatz dieses Pflanzengiftes zu einer unverantwortlichen Belastung einer ganzen Region.
Man kann die Gailtal-Draisine nicht gleichzeitig als touristisches Produkt verkaufen, wenn andererseits eine intakte und saubere Naturlandschaft die Voraussetzung für einen nachhaltigen Tourismus in dieser Region sein soll.
Die Betreiber der Gailtalbahn werden daher aufgefordert, endlich Alternativen zur Bekämpfung unerwünschter Pflanzen auf der Gailtalbahn einzusetzen und auf die Fahrt mit dem Giftzug zu verzichten. Die Unkrautbekämpfung mit thermischen Altennativen wie Wasserdampf ist eine moderne und ökologische Methode, die schon mehrfach mit Erfolg angewendet wird.
Slow Food-Bewegung in Kärnten
Im Sinne einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und europaweiten vorbildlichen Tourismus- und Lebensregion Kärnten sind die Slow Food-Bewegung in Kärnten und die Mitglieder der Slow Food Travel-Region Lesachtal, Gailtal, Gitschtal und Weissensee gegen den Einsatz von Glyphosat als Unkrautbekämpfungsmittel. Sie unterstützen jede Initiative, um ein generelles Verbot in Kärnten zu erreichen und fordern die Förderung alternativer Unkrautbekämpfungsmaßnahmen.