Gailtal Journal: Zunächst herzliche Gratulation zu dieser ehrenvollen Ernennung. Sind Sie damit am Zenit Ihrer beruflichen Karriere?
DI Astner: „Danke für die Gratulation. Sicherlich ist für mich diese Position der Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn, gehört doch der Leiter der Agrarbehörde Kärnten zu den höheren Leitungspositionen im Landesdienst. Die ehemals eigenständigen Agrarbezirksbehörden Klagenfurt und Villach wurden im Jahre 2012 zu einer Behörde zusammengelegt, sodass mein Zuständigkeitsbereich das gesamte Bundesland umfasst.“
Welche Verbindung haben Sie zum Agrarwesen, zur bäuerlichen Szenerie?
Ich bin auf einem Nebenerwerbsbauernhof aufgewachsen und habe dort in jungen Jahren, speziell in den Ferienzeiten, auch immer viel mitgearbeitet. Da ich Zeit meines beruflichen Lebens immer mit Landwirten zu tun hatte, sind mir die Probleme der Landwirtschaft engstens vertraut.
Der Weg zum Behördenleiter, wie gestaltete sich Ihre Ausbildung?
Ich habe an der Technischen Universität in Wien Vermessungswesen studiert. Nach einigen lehrreichen Jahren in der Privatwirtschaft war ich etliche Zeit im Bundesvermessungsdienst (u.a. Leiter des Vermessungsamtes Scheibbs/NÖ). Da es immer mein Bestreben war wieder nach Kärnten zurückzukommen, wechselte ich 1994 zur Agrarbezirksbehörde Klagenfurt und war dann ab 2006 Sachgebietsleiter für Agrarische Operate und Vermessung. Nach der Pensionierung des früheren Leiters war ich ab 1. Juli 2018 als stellvertretender Leiter interimsmäßig mit der Führung betraut und bin jetzt seit 1. März 2020 auch offiziell Leiter der Agrarbehörde Kärnten.
Wie umfangreich und personalstark ist die Agrarbehörde Kärnten?
Die Agrarbehörde Kärnten hat 2 Dienststellen: eine in Klagenfurt für Unterkärnten, eine in Villach für Oberkärnten und zählt insgesamt 32 Mitarbeiter.
Was sind Ihre primären Aufgaben als Behördenleiter?
Als Behördenleiter bin ich natürlich für die Organisation, das Management und die Vertretung nach außen verantwortlich. Vor allem sehe ich es aber als meine Aufgabe und als mein Ziel die Agenden der Agrarbehörde zeitgemäß zu gestalten. Ein Schwerpunkt ist dabei die Digitalisierung, ein anderer die Agrarbehörde mit ihren Möglichkeiten der Bodenreform noch mehr zu einer Servicestelle für den ländlichen Raum zu machen.
Wo drückt der Schuh im Kärntner Agrarbereich?
Einerseits ist unsere Landwirtschaft in Kärnten, speziell in Oberkärnten, doch sehr klein strukturiert, andererseits sind die Erlöse aus der Land- und Forstwirtschaft immer weniger geeignet, den hohen Kosten- und Zeitaufwand zu decken.
Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Ein besonderes Anliegen für mich ist die Abwicklung unserer Aufgaben zu beschleunigen.
Die Zukunft unserer bäuerlichen Betriebe ist angeblich nicht rosig, welches Gegensteuern ist nötig?
Mit den extrem niedrigen Produktpreisen wird es für unsere bäuerlichen Familienbetriebe immer schwieriger das Auslangen zu finden. Wir als Agrarbehörde können die Preise nicht beeinflussen, aber den Betrieben insoweit helfen, als dass durch agrarstrukturelle Verbesserungen der Arbeitsaufwand verringert werden kann. Klare Regelungen der Behörde für das ländliche Wegenetz oder bei den Agrargemeinschaften verhindern Unsicherheiten und sind für die Landwirte und ihre Bewirtschaftung sehr wichtig.
Welche Gratulation zur neuen Aufgabe hat Sie besonders gefreut?
Ich habe mich über alle Gratulationen gefreut, insbesondere über jene von den Landwirten, mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe und die ihre Wertschätzung meiner bisherigen Arbeit jetzt auch ausdrückten.