Kärntens Gastronomie sieht „Wirtepaket“ als wichtigen ersten Schritt

Kärnten -

Das richtige Signal zur richtigen Zeit: Die WK-Fachgruppe Gastronomie begrüßt das „Wirtepaket“, weitere Maßnahmen seien aber nötig. Währenddessen wartet die Hotellerie noch immer auf klare Richtlinien für ihren Neustart Ende Mai.


Als „wichtigen ersten Schritt“ bezeichnet Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie, das heute vorgestellte „Wirtepaket“: „Damit wurden etliche Forderungen umgesetzt, die wir in den vergangenen Wochen an die Bundesregierung gestellt haben. Speziell die Erhöhung der Pauschalierungsgrenze ist für unsere Branche eine wichtige Entlastung und wird die Steuerlast senken.“ Auch die Unterstützung von Wirtshäusern in ländlichen Regionen durch die Erhöhung der Mobilitätspauschale stimme zuversichtlich. Noch müsse man aber auf die Details der Richtlinie warten, um das Paket umfassend bewerten zu können: „Die angekündigten Maßnahmen sind positiv zu bewerten, noch sind es aber lediglich Überschriften. Wir hoffen, demnächst detaillierte Informationen zu bekommen“, so Sternad.

Wirte vom Shutdown besonders hart getroffen


Wenige Tage vor der Wiedereröffnung der Gastronomiebetriebe, werden mit dem „Wirtepaket“ wichtige Signale an eine Branche gesendet, die vom Shutdown der vergangenen Woche besonders hart getroffen wurde. „Gleichzeitig muss der Politik aber auch klar sein, dass wir für einen erfolgreichen Start noch weitere Unterstützung und praktikable Richtlinien brauchen“, sagt Sternad. Vor allem seien wichtige Themen noch nicht im Detail besprochen worden. „Ein Thema, das uns besonders unter den Nägeln brennt, sind kleinere private Feiern. Taufen, Hochzeiten, Geburtstage und all die anderen privaten Feierlichkeiten sind ein wichtiger Umsatzfaktor für unsere Betriebe. Wir hoffen auch hier auf eine praktikable Lösung“, präzisiert der Wirtesprecher, der sich auch klare Regelungen – oder zumindest weitere Unterstützung – für bestimmte Betriebsarten wie Bar- und Nightlifebetriebe erwartet.

Vorfreude auf die Wiedereröffnung


Insgesamt ist die Vorfreude auf die Wiedereröffnung unter den Kärntner Gastronomen groß“, so Sternad: „Unsere Betriebe sind bestens gerüstet, die Mitarbeiter sind top-geschult.“ Auf die Einhaltung der Covid-Maßnahmen werde die Branche großen Wert legen und die Wirte sind dafür auch bestens informiert: Im Rahmen einer Info-Kampagne hat die Fachgruppe ihre Mitglieder in den vergangenen Tagen mit allen wichtigen Richtlinien und nötigen Aushängen beliefert.

Das Ziel ist es, die Hygienemaßnahmen optimal umzusetzen. „Die Kärntner Wirte sind sich ihrer Verpflichtung und Verantwortung gegenüber ihren Gästen bewusst. Es wird aber auch an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert: Gäste werden gebeten, die Mindestabstände einzuhalten und Hygiene-Regelungen zu befolgen, damit die Gastronomie langfristig geöffnet bleiben kann und kein weiterer Shutdown nötig sein wird. Denn eines ist klar: Viele Betriebe würden einen zweiten Shutdown betriebswirtschaftlich nicht überleben. Wir brauchen ein verantwortungsbewusstes Miteinander, um diese Situation gut zu meistern“, betont Sternad.


Hotellerie braucht dringend klare Richtlinien

Auch die Kärntner Hotellerie schart bereits in den Startlöchern. Ende Mai werden die Betriebe wieder ihre Türe öffnen. Bis dahin müssen aber noch etliche Fragen durch die Bundesregierung, genauer gesagt per Verordnung des Gesundheitsministeriums, geklärt werden. „Noch ist vieles unklar, wir brauchen dringend Antworten auf viele Detailfragen. Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Regelungen es für die Rezeption geben wird, oder ob Wellnessanlagen und Barbereiche geöffnet werden dürfen“, fasst Sigismund E. Moerisch, Obmann der WK-Fachgruppe Hotellerie, zusammen.

Schon jetzt sei die Zeit knapp, um die nötigen Vorlaufzeiten einhalten zu können. „Deshalb brauchen wir jetzt dringend klare Richtlinien und Entscheidungen! Es hängt viel davon ab, wie die Regelungen im Detail aussehen werden. Erst dann wissen wir, mit wie vielen Mitarbeitern wir in die Saison starten können – und was wir unseren Gästen überhaupt anbieten dürfen“, bringt es Moerisch auf den Punkt.