Kärnten / Region Villach – Faaker See – Ossiacher See / Tourismustag 2023

Touristiker*innen feiern Doppeljubiläum: 25 Jahre Region und 10 Jahre Verbände

Villach -

Villachs Touristiker*innen feierten Donnerstagabend im Congress Center gleich zwei Jubiläen. Regionsgeschäftsführer Georg Overs hielt selbstkritisch Rückblick auf ein Vierteljahrhundert Regionsgeschichte. Die Ausblicke auf die Urlaube der Zukunft sind vielversprechend, aber zweifellos herausfordernd. Die Alpen bleiben Sehnsuchtsort. Wer Trends frühzeitig erkennt, wird bei Gästen punkten.

Von links: Mag. Thomas Michor, Georg Overs, Dr. Gerhard Ertl und Gerhard Angerer

25 Jahre, drei Geschäftsführer

Dass mit Gerhard Angerer, Thomas Michor und Georg Overs alle drei Geschäftsführer seit Gründung der Tourismusregion Villach – Faaker See – Ossiacher See auf der Congress-Center-Bühne standen, zeugt von Kontinuität und Optimismus und unterstreicht die positive touristische Entwicklung in Kärntens größter Tourismusregion. „Die Entwicklung unserer Region ist seit 1998 eine Erfolgsgeschichte“, freute sich Georg Overs, seit 2015 Geschäftsführer.

Starke Marke und professionelles Marketing

Der Zusammenschluss der Tourismusgemeinden unter Mitwirkung privater Tourismusunternehmen war der Startschuss für eine gemeinsame Marke und in der Folge für einen professionellen touristischen Auftritt. Als einen der wichtigsten Gründungsväter der Tourismusregion hob Overs insbesondere Dr. Gerhard Ertl (Seecamping Berghof) hervor. „Er war und ist ein Profi mit Mut und Visionen“, unterstrich Overs.

Urlaubsverhalten massiv verändert

Durch das international veränderte Buchungs- und Reiseverhalten haben sich im Laufe der vergangenen 25 Jahre die Herausforderungen für Touristiker*innen grundlegend verändert. „Spätestens seit dem Beginn der Digitalisierung und der proaktiven Gestaltung der touristischen Angebote – wie beispielsweise Mountainbike- oder Slow-Trails – benötigen wir als professionelle Marketingorganisation ausgewiesene Spezialisten im Team“, unterstrich Overs.

Alpen bleiben Sehnsuchtsort

Die touristische Großwetterlage ist grundsätzlich heiter. Die Alpen und insbesondere Kärnten und die Tourismusregion Villach mit ihrer hervorragenden Lage im Alpen-Adria-Raum sind mehr denn je Sehnsuchtsorte für Natur-Aktiv-Urlaubende. „Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit und der sensible Umgang mit unserer unvergleichlichen Landschaft werden wir uns hinkünftig viel stärker widmen müssen“, betonte Overs.

Rund 250 Touristiker*innen feierten ein Vierteljahrhundert Tourismusregion Villach
                                                                                                                    © Region Villach Tourismus, Adrian Hipp

Personalmangel als Herausforderung

Als Herausforderung stufen die Touristiker*innen den akuten Personalmangel ein. Overs sieht hier mittelfristig mögliche Lösungen: „Die stärkere Ausrichtung unserer Region als Ganzjahresdestination und damit die Abkehr aus dem klassischen Saisongeschäft bieten neue Perspektiven für Arbeitskräfte und macht uns als Zuzugsregion für Gutausgebildete noch attraktiver.

Outdoor- und Aktivangebote boomen

Besonders die Outdoor-Angebote – wie die Mountainbike-Marke „lake.bike“ – sind  laut Expert*innen die Trägerraketen der touristischen Zukunft der Region. Rad fahren mit und ohne E-Motor, Camping und Stand-Up-Paddeling boomen. Dafür bietet Villach mit den Seen und den flexiblen und vielseitig ausgerichteten Beherbergungsbetrieben in die besten Voraussetzungen für die kommenden Jahre. Overs: „Wir sind optimistisch, aber wir werden uns anstrengen müssen!“

10 Jahre Tourismusverbände

Seit Inkrafttreten des Kärntner Tourismusgesetzes und dem Ende der klassischen kommunalen Fremdenverkehrsämter vor zehn Jahren wurden mit Villach, Finkenstein am Faaker See, Gerlitzen Alpe – Ossiacher See und Bad Bleiberg vier Tourismus-verbände gegründet. „Mit Schaffung dieser Strukturen sind jetzt Unternehmer*innen wesentlich stärker an der touristischen Entwicklung beteiligt“, erklärt Overs.

Tourismustrends: Sehnsüchte erkennen

Die Tourismusexperten und Trendforscher Diana Monnerjahn und Tobias Schrott sind aufgrund ihrer Beratertätigkeiten ganz nah an Gästen und Beherberger*innen dran und erkennen frühzeitig Neues: „Gäste wollen keine Nummer mehr sein, brauchen individuelle Angebote und exklusive Rückzugsmöglichkeiten an ihrem Erholungsort. Ein Sitzkissen am Balkon, eine nette Hängematte oder ein individueller Grillplatz kosten nicht die Welt, schaffen aber für Gäste enorme Exklusivität.“

Tourismusmarke: Einzigartigkeit bewahren

Die Markenspezialistin Mag. Sylvia Moser-Trebo motivierte abschließend die Touristker*innen mit konkreten Regieanweisungen für die Umsetzung der im vergangenen Jahr entwickelten Marken Faaker See und Gerlitzen Alpe – Ossiacher See. „Beide Lebensräume sind unverfälschte Traumkulissen, einzigartige Naturjuwele, die es für zukünftige Generationen zu bewahren gilt“, betonte Moser-Trebo.