1100 Jahre – das ist eine unglaublich lange Zeitspanne. Eine Zeit, in der sich sehr viel verändert hat und das, was damals modern und innovativ erschien, heute eher antiquiert anmutet. Es war am 30. April 1921, als in der Gemeinderatssitzung festgestellt wurde, dass für die „Erhebung des Ortes Arnoldstein zum Markt die nötigen Schritte einzuleiten sind“. Das offizielle und wohlbegründete Ansuchen ermöglicht einen Einblick in die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten der Gemeinde Arnoldstein im Jahr 1921.
Der Gailitzer
Jahreskirchtag von 2022
Die Ortschaft Arnoldstein ist nun Grenzort mit Grenzstation nach Italien und Abzweigstation der Gailtalbahn. Folgende Ämter haben ihren Sitz in Arnoldstein: Bezirksgericht, Steueramt, Post- und Telegraphenamt, Finanz- und Zollbehörde, Kriminal- Staatspolizei, Bahn- und Ortsgendarmerie, Pfarramt, Notariat, Forstaufsichtsstation, Staatsoberförsterei und Gemeindeamt mit Ortspolizeistelle und Schubstation.
Riegersdorf 1920
Gasthaus Gallob (1905), heute Gasthaus Satz
Grenzübergang Thörl
Angelobungsfeier Österreichisches Bundesheer 2022
Damalige Gewerbebetriebe
Darauf folgt die Auflistung der gewerblichen Unternehmungen: „4 Sägewerke, 9 Holzfirmen, 3 Speditionen, 33 Kaufleute, 3 Trafiken, je 2 Mühlen, Installationsgeschäfte, Fleischhauer, Haarpfleger, Herren- und Damenschneider, Gemüsehändler, Wechselstuben, je 1 Autowerkstätte, Schmiede, Schlosserei, Spenglerei und Glaserei, Maschinstrickerei, Bäckerei, Maler, Wagner, Fassbinder, Kalkerzeugungsgesellschaft, Kracherlfabrik, Handels- und Gewerbegenossenschaft, landwirtschaftliche Genossenschaft, Wägeanstalt, Spar- und Darlehenskasse, 1 Hotel und 5 Gasthäuser. Damit nicht genug, übten in Arnoldstein zwei praktische Ärzte mit einer Apotheke ihre Praxis aus.
Bgm. Reinhard Antolitsch: “Das heurige Jubiläumsjahr anlässlich der „100 Jahre Markterhebung“ unserer Gemeinde ist ein besonderer Anlass. Arnoldstein war schon immer ein bedeutender Lebensraum des unteren Gailtals und ist es auch heute noch. Nicht nur als Verkehrsknotenpunkt Richtung Italien und ins Gailtal, sondern damals auch als Sitz etlicher Behörden, Ämter, als Industriestandort und vieler prosperierender Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. In diesem Jahrhundert hat sich viel getan: So hat sich die Bevölkerung beinahe verdoppelt, das Wirtschaftsleben veränderte sich und mit dem EU-Beitritt Österreichs, kam es zu offenen Grenzen, die auch zu einer Veränderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens beigetragen haben. Unter anderem hat auch der Bau der Südautobahn, die Errichtung der Liftanlagen am Dreiländereck und die Sanierung des Industriestandortes samt Umstrukturierung der ehemaligen BBU und die Revitalisierung unserer Klosterruine, zu einer positiven Entwicklung unserer Gemeinde beigetragen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich unsere Marktgemeinde in den letzten Jahren äußerst aufstrebend entwickelt hat und das nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Wir sind nicht nur „Naturpark Dobratsch“, sondern auch „e5“ – Gemeinde und zusätzlich Mitglied in der „KEM- und KLAR – Region“ und auch eine Klimabündnisgemeinde. Alle diese Partner- und Mitgliedschaften und die daraus resultierenden umweltrelevanten Maßnahmen, tragen zu einer steigenden Lebens- und Wohnqualität in unserer Gemeinde bei. Auch die gut ausgebaute Infrastruktur für alle Lebensbereiche, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen, Sport-, Kultur- und Freizeitanlagen, das aktive heimische Vereinsleben und noch vieles mehr tragen dazu bei, dass wir als Gemeinde weiterhin aufblühen. Dass dies auch so bleibt, dafür arbeite ich als Bürgermeister tagtäglich mit meinem Gemeinderat, den MitarbeiterInnen von Gemeinde und Wirtschaftshof und der heimischen Wirtschaft. Ich bin davon überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird, unsere Marktgemeinde Arnoldstein weiterhin positiv zu entwickeln und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, damit es so bleibt wie bisher. Eine liebenswerte und lebenswerte Gemeinde!
95 Hausnummern mit ca. 1000 Einwohner
Schließlich wird bemerkt, dass Arnoldstein Ausgangspunkt der Befreiung Kärntens von den Jugoslawen war, sich immer treu zu Kärnten bekannte. Arnoldstein als größter Ort zwischen Hermagor und Villach würde seine Stelle als Markt sicher würdig ausfüllen. Aufgrund dieser schlagkräftigen Argumente blieb der damaligen Regierung in Wien wohl keine andere Möglichkeit, als dem dringenden Wunsch nach einer Erhebung zur Marktgemeinde nachzukommen und seit 20. Dezember 1922 darf sich Arnoldstein als Marktgemeinde bezeichnen.
Arnoldstein um ca. 1930Die Marktgemeinde Arnoldstein heute
Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
Vieles hat sich verändert, so manches ist aber gleich geblieben. Was das so war, kann in einer Leistungsschau am 1. Juli 2022 ab 13.00 Uhr am Areal des Wirtschaftshofes und des Abfallwirtschaftszentrums bestaunt werden. Fahrzeuge und Geräte von einst und heute zeugen von Fortschritt in der jeweiligen Epoche, aber immer zum Wohl und zur Sicherheit der Allgemeinheit.
Und noch ein Leckerbissen wartet: Preise wie damals für Speis und Trank!
Am Samstag, 2. Juli um 18.00 Uhr wird das Jubiläum mit einem FESTAKT gebührend gefeiert. Neben zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben werden sich auch die Vertreter der Partnergemeinden aus Italien und Slowenien einfinden. Die Schulkinder freuen sich darauf, ihre Beiträge und Gedanken zum 100jährigen „Geburtstag“ gemeinsam mit dem Grenzlandchor darzubringen. Und ganz besonders spannend wird es, wenn Historiker DDr. Peter Wiesflecker die wechselvolle Geschichte des Großraumes Arnoldstein Revue passieren lässt. Den Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten bildet am Sonntag, 3. Juli um 9.00 Uhr eine FESTMESSE mit dem Projektchor und den Kindergartenkindern in der Pfarrkirche Arnoldstein mit anschließendem FRÜHSCHOPPEN im Festzelt am Marktplatz mit einem Konzert der beiden heimischen Musikkapellen, der EMV TK Arnoldstein und der Bergbau- und Hütten Traditionsmusik Arnoldstein.
7.7. – 18.00 Uhr: „GEORG SCHUMY, EIN SOHN ARNOLDSTEINS“
Ausstellungseröffnung
12. 8. – 18.00 Uhr: „SåNG UND KLåNG AUS ARNOLDSTAN”
19. 8. – 19.30 Uhr: „VOM MITTELALTERLICHEN KLOSTERMARKT ZUR MODERNEN MARKTGEMEINDE“ Vortrag DDr. Peter Wiesflecker
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