„Zahlung ist längst fällig“

Kärnten -

Trotz Verhandlungen mit den Gewerkschaften ist für die Beschäftigten in der Hotellerie und im Gastgewerbe kein zusätzlicher Teuerungsausgleich in Sicht. Sigismund Moerisch, Fachgruppenobmann der Hotellerie, und Stefan Sternad, Sprecher der Kärntner Wirte, fordern Unternehmer nun auf, selbst aktiv zu werden und die Zahlungen freiwillig zur Anweisung zu bringen.

Der Teuerungsausgleich, der mit der Gewerkschaft für die Mitarbeiter der Hotellerie und Gastgewerbe so gut wie beschlossene Sache ist, lässt noch immer auf sich warten. Vertreter der Wirtschaftskammer Kärnten raten den Mitgliedsbetrieben nun, selbst aktiv zu werden.

Unaufhaltsam zieht sie davon und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht – die Teuerung, die inzwischen alle Lebensbereiche betrifft. Die enormen Preissteigerungen bereiten nicht nur Unternehmern, sondern auch deren Mitarbeitern große Sorgen. „Viele unserer Beschäftigten stehen vor enormen finanziellen Herausforderungen. Jeder Euro, der ihnen mehr aufs Konto überwiesen wird, ist hilfreich“, weiß Sigismund Moerisch, Fachgruppenobmann der Hotellerie, aus zahlreichen Gesprächen.

Der Teuerungsausgleich, der mit der Gewerkschaft für die Mitarbeiter der Hotellerie und Gastgewerbe so gut wie beschlossene Sache ist, lässt nach zahlreichen Verhandlungen noch immer auf sich warten. Statt zu unterschreiben, blockieren die Gewerkschafter eine ganze Branche und weigern sich, die akkordierte Vereinbarung zu unterfertigen.

Vorschlag liegt seit Oktober 2022 auf dem Tisch

Seit Oktober 2022 liegt ein Vorschlag seitens der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich an die Gewerkschaften vida und GPA für eine Kollektivertrag-Vereinbarung zum Teuerungsausgleich für all ihre Beschäftigten in dieser Sparte auf dem Tisch. Dieser hätte den Mitarbeitern bis April 2023 eine steuer- und abgabenfreie Teuerungsprämie von monatlich 100 Euro gewährt. „Hätten die Herren der Gewerkschaften das von uns schon mehrmals vorgelegte und unterschriftsreife Angebot angenommen, hätten alle Mitarbeiter im Hotel- und Gastgewerbe seit November monatlich 100 Euro netto pro Monat mehr am Konto. Das wäre für viele eine große Erleichterung gewesen“, macht Moerisch seinem Ärger Luft.

Unternehmer sollten selbst aktiv werden

Da das Ende der taktischen Spiele jedoch nicht absehbar ist, rät Stefan Sternad, Sprecher der Kärntner Wirte, den Mitgliedsbetrieben, nun selbst aktiv zu werden und freiwillig den vorgeschlagenen Teuerungsausgleich zu leisten. „Nicht nur wir Unternehmer, auch unsere Beschäftigten spüren die Teuerung. Diese zusätzliche Zahlung ist längst fällig und signalisiert eine große Wertschätzung an all jene, die tagtäglich in dieser Branche Großartiges leisten“, so Sternad. Die WK fordert außerdem, dass der Teuerungsausgleich für alle Mitarbeiter, jeweils gestaffelt nach Einkommen und Beschäftigungsart, gelten muss.

Teuerungsausgleich im Detail

Vollzeitbeschäftigte sollen für die Monate Jänner bis April 2023 eine steuer- und abgabenfreie Teuerungsprämie von monatlich 100 Euro erhalten, Teilzeitbeschäftigte einen aliquoten Anteil entsprechend des vereinbarten Arbeitszeitausmaßes. Auch Lehrlingen soll diese Zahlung mit insgesamt 200 Euro gewährt werden, bei geringfügiger Beschäftigung sollen insgesamt 100 Euro angewiesen werden. Keine Teuerungsprämie hingegen soll es bei gerechtfertigter Entlassung oder ungerechtfertigtem Austritt sowie für entgeltfreie Zeiten und fallweise Beschäftigte geben.