
Historie
Die Geschichte der Almwirtschaft auf den Gailtaler Almen reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Heute sind die Gailtaler Almen in erster Linie wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen für Mensch und Tier. Gleichzeitig sind sie unverzichtbare und ursprüngliche Rückzugsorte. Die Almen sind herrliche Erholungsgebiete für Einheimische und Gäste. Die Almwirtschaft ist damit ein ganz wesentlicher Bestandteil des Naturschutzes in den Bergen. Die Almkühe werden von den Bauern jährlich während der Sommermonate, etwa 100 Tage lang, den Sennern und Sennerinnen überantwortet. Die Almen sind in der Regel im Besitz der dörflichen “Nachbarschaften” (Agrargemeinschaften). Sie sind es auch, die die Almhütten, die Wirtschaftsgebäude und die Auffahrtswege pflegen und instandhalten.

Berggottesdienst
Den feierlichen ökumenischen Auftakt zelebrierten überaus gekonnt und gespickt mit reichlich Lokalkolorit Wortgottesdienstleiter Hannes Berger und Evang. Pfarrer Klaus Stahl, musikalisch begleitet durch die bekannte und bliebte Singgruppe „Nassfelder“ unter der Leitung von Charlotte Rauter. Kulinarisch verwöhnt wurden die Tages-Besucher vom Rudnig Alm-Team sowie vom Gefat-Hof aus Würmlach. Köstliche Käse-Delikatessen in großer Auswahl konnten an einem liebevoll dekorierten Rudnigalm-Verkaufsstand erworben werden.
Grußbotschaften
Im Rahmen der Begrüßung stellte Vereinsobfrau Elisabeth Buchacher die Bedeutung der Käseproduktion auf den Almen anschaulich dar, wobei sich der Gailtaler Almkäse seit vielen Jahren bereits zu einem ehrlichen und leidenschaftlich handgefertigten kulinarischen Kulturgut entwickelt hat, auf das alle stolz sein können. Alm-Obmann Herwig Bock skizzierte in seiner Darstellung der Rudnigalm die Eckdaten mit etwa 280 Hektar Alm-Gesamtfläche mit 19 Mitgliedern bzw. Anteils-Haltern. Aktuell befinden sich 33 Milchkühe, aber auch Kälber und ein paar Pferde von Mitte Juni bis Mitte September auf der Alm. Dankesworte an alle Mitglieder, die sich mit viel Leidenschaft und Fleiß um das gemeinsame gute Gelingen des Alm-Sommers kümmern.

Gratulation und Grüße

Sepp Obweger vom Millstättersee, Vorstand der Almwirtschaft Österreich und unermüdlicher Langzeit-Kämpfer für alle Alm-Angelegenheiten, gratulierte dem Verein für sein langjährig erfolgreiches Engagement und bedankte sich dafür auch beim anwesenden Ex-Geschäftsführer Christof Wassertheurer, einem der Ur-Väter des Gailtaler Almkäse-Gedankens.
Aktuelle Herausforderungen

Darüberhinaus richtete er einen feurigen Appell an alle politischen Verantwortungs-Träger, ihre Verantwortung für passende Rahmenbedingungen auf den Almen hinsichtlich aktueller Herausforderungen tagtäglich wahrzunehmen, Stichwörter „Kuh-Attacken“ und „Groß-Raubwild“, damit auch in Zukunft ein gedeihliches Mitainander zwischen Almwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus gesichert bleiben kann.

Hermagor’s Bürgermeister Leopold Astner verwies in seinen Grußworten ebenfalls auf die große Bedeutung einer gut geregelten Almwirtschaft in unserer Region hin, in der nur persönliche Gespräche und gemeinsame Bemühungen langfristig zum Ziel einer gelungenen Symbiose Landwirtschaft und Tourismus führen können.

Offene Ohren für die Wünsche der Almbauern fand die anwesende freiheitliche EU-Abgeordnete Elisabeth Dieringer Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz.

Astrid Brunner, Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Kärnten, ist überzeugt, dass durch gemeinsame Anstrengungen und klare Zielsetzungen auch in Zukunft eine effiziente und zufriedenstellende Almwirtschaft für alle Beteiligten möglich ist.

Wie bedeutend der Gailtaler Almkäse für die Region ist, stellte abschließend auch NLW-Chef Roland Sint aus touristischer Sicht im Rahmen seines Kurzreferates mit viel Zuversicht freudig fest.

Käse-Anschnitt
Bevor der Gailtaler Almkäse 2025 von vielen prominenten Händen gemeinsam angeschnitten wurde, stellte die engagierte oberösterreichische Almbewirtschafterin bzw. Sennerin Magdalena Kass-Buchberger aus Linz ihre tägliche Arbeit in ihrem zweitern Alm-Jahr in heiterer und überaus klug-anschaulicher Form vor. „Ich bin ja hauptberuflich zwischen Excel-Listen und Powerpoint-Präsentationen zu Hause, und viele meiner Freunde und Bekannten stellen sich die Alm-Arbeit sehr romantisch vor. Der Alltag ist dann doch etwas anders und ernüchternder. Aber ich mache es mit voller Leidenschaft, Zufriedenheit und Begeisterung, und bin Teil eines großartigen Teams“. Für die tägliche Käse-Produktion zuständig ist die 36-jährige ausgebildete Landwirtin Anna Maria Hub aus dem Raum Frankfurt. Sie hat im Vorjahr bereits auf einer Schweizer Alm als Käserin gearbeitet, und hat sich heuer – nach einem Inserat durch Magdalena – für die Rudnig-Alm entschieden, wo sie sich sehr wohl fühlt.
Alle Bilder (c) Hans Jost
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