Autobesitz: Unterschiede zwischen Stadt und Land

Kärnten -

Villach hat den niedrigsten Pkw-Motorisierungsgrad in Kärnten, der Bezirk Völkermarkt den höchsten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Und während pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Klagenfurt die Zahl der Autos gesunken ist, nahm in allen Bezirken die Zahl der Pkw pro 1.000 Personen zu. Mit mehr öffentlichen Verkehrsangeboten, dem Ausbau der Rad-Infrastruktur und der Stärkung der Ortskerne statt Zersiedelung kann auch in den Regionen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.


Die VCÖ-Analyse zeigt, dass in Kärnten die Schere beim Autobesitz zwischen Stadt und Land weiter auseinandergeht. Villach hat mit 598 Pkw pro 1.000 Einwohner die niedrigste Motorisierungsrate, gefolgt von Klagenfurt mit 621. In Klagenfurt ist die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner in den letzten Jahren gesunken, was dem österreichweiten Trend entspricht. Dieser Rückgang ist vor allem auf das bessere Mobilitätsangebot in Städten zurückzuführen, wo viele Alltagsziele auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar sind.Der Bezirk Völkermarkt weist mit 707 Pkw pro 1.000 Personen den höchsten Motorisierungsgrad in Kärnten auf, gefolgt von Wolfsberg und Klagenfurt-Land.

Kostengünstige Alternativen

Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot bietet kostengünstige Alternativen zum Auto. Mit dem Klimaticket Kärnten können für 399 Euro (ab Januar 430 Euro) alle öffentlichen Verkehrsmittel des Landes ein Jahr lang genutzt werden, was ungefähr den Kosten eines Monat Autofahrens entspricht.

Öffentlichen Verkehr attraktiv machen

“Schlüsselfaktoren, damit die Bevölkerung den Öffentlichen Verkehr nutzt, sind ein Taktverkehr mit häufigen Verbindungen, ein Angebot auch am späteren Abend und am Wochenende, die optimale Verknüpfung mit überregionalen Zugverbindungen sowie, dass die Bevölkerung über das Angebot Bescheid weiß und motiviert wird, es zu nutzen”, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Einen großen Beitrag zur verstärkten Nutzung des Öffentlichen Verkehrs können Unternehmen, aber auch Tourismusregionen und Freizeiteinrichtungen mit Mobilitätsmanagement leisten. Die Gemeinden sind wiederum gefordert, ihre Ortskerne zu stärken und die Zersiedelung zu stoppen. Zersiedelung treibt die Kosten für den Öffentlichen Verkehr in die Höhe. 

E-Bikes als Ersatz für kurze Autofahren

Da auch in den Regionen viele Alltagswege kürzer als zehn Kilometer sind, ist der Ausbau der Radwege zentral, um die Autoabhängigkeit zu reduzieren. Insbesondere die stark steigende Anzahl der Elektro-Fahrräder können viele Autofahrten ersetzen, vorausgesetzt es gibt eine sichere Rad-Infrastruktur.