Im März 2022 fiel der Startschuss für ein Pilotprojekt gemeinsam mit der Herstellerfirma Johnson & Johnson. Im Mai begannen eigens geschulte OP-Mitarbeiter:innen am LKH Innsbruck mit der Umsetzung, im November folgten OP-Bereiche am LKH Hall.
Geschlossene Kreisläufe
Damit Instrumente in einen Recyclingprozess aufgenommen werden dürfen, müssen OP-Mitarbeiter:innen zunächst bewerten, ob diese kontaminiert sind. Ist dies der Fall, wird das Produkt desinfiziert und in eine vorgesehene Box gelegt. Mehrmals pro Woche werden die Boxen zur Firma MPAT in Zirl transportiert. Dort erfolgen das Waschen und die thermische Desinfektion der Geräte in speziellen Anlagen. Anschließend werden die gereinigten Produkte von der Firma DAKA abgeholt und zu einer sozialökonomischen Werkstatt in Schwaz gebracht, wo die Zerlegung der Einweg-Medizingeräte in die einzelnen Bauteile erfolgt.
Die dortigen Mitarbeiter:innen identifizieren und trennen dabei die verbauten Rohstoffe, was aufwändig, jedoch für korrektes Recycling erforderlich, ist. Somit spielt auch die soziale Komponente eine Rolle, da die Firma DAKA beim Projekt RELECTRO Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen beschäftigt, die die Wiederaufbereitung und Sammlung der Wertstoffe übernehmen.
Erste Erfolge
Nach einem Jahr zieht das Projektteam eine positive Zwischenbilanz. „Wir konnten zeigen, dass die Verwertung von Komponenten aus Einmal-OP-Geräten definitiv möglich ist. Jetzt geht es darum, weiterzumachen: Wir wollen die nachhaltige Verwertung auf so viele Produkte wie möglich ausweiten.“, sagt Projektleiterin Kornelia Giersig.
Die Verlängerung des Recycling-Projektes für die nächsten Monate ist bereits beschlossen, auch damit mehr verwertbares Material und weitere Erkenntnisse gewonnen werden können.
Laut Giersig steht und fällt das Nachhaltigkeitsprojekt mit dem Engagement der OP-Mitarbeiter:innen: „Ohne die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und der laufenden Schulung der Mitarbeiter:innen wäre es nicht möglich, im Sinne der Nachhaltigkeit etwas zu bewegen.“